Vielerorts ragen wieder Maibäume in den Himmel und sind ein Zeichen des gelebten Brauchtums. Die Dorfgemeinschaft des Örtchens Inneberg errichtet seit 1999 Maibäume, also seit 25 Jahren. "Vom Kind bis zur Uroma sind alle engagiert", berichtet Bewohnerin Theresa Maier. "Wir verzichten bewusst auf künstliche Plastikgirlanden, sondern binden mit Daas ein." Die Männer holen die Zweige, den Giebel und den Baum und schnitzen den Stamm. Die Frauen binden die Kränze, Streben und Girlanden ein und befestigen blaue und weiße Bänder an Giebel und Kränzen. Außerdem schmücken noch Vereinstafeln und Symbole den Baum.
Das Aprilwetter hat sich bei den Vorbereitungen bemerkbar gemacht: "Dieses Jahr mussten die Männer bei Schnee und Graupel arbeiten, wir Frauen hatten Glück und genossen nach dem Einbinden den Kaffee bei Sonnenschein." Am Tag, an dem der Kran zum Aufstellen kommt, seien stets viele Bewohner des Egger Ortsteils zum Helfen und Zuschauen dabei. Am 30. April dann der Höhepunkt: "Wir feiern! Zuerst gibt's einen Stehempfang um den Maibaum und dann lassen wir es uns im Feuerwehrhaus bei Speis und Trank gut gehen", erzählt Maier. Zugleich wird an diesem Abend der im Herbst wieder abzubauende Baumstamm verlost, in Vier-Meter-Stücken. Und jeder hofft, ein Stück zu ergattern für eine warme Stube im Winter. (AZ)