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Dietenheim: Sieben Neue, mehr Junge: So hat Dietenheim gewählt

Dietenheim

Sieben Neue, mehr Junge: So hat Dietenheim gewählt

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    Das Wahllokal im Foyer des Rathauses Dietenheim. Die Wahlkabinen waren schon am Vormittag fast durchgehend besetzt und die Mitglieder des Wahlvorstandes waren über die hohe Beteiligung durchwegs erfreut.
    Das Wahllokal im Foyer des Rathauses Dietenheim. Die Wahlkabinen waren schon am Vormittag fast durchgehend besetzt und die Mitglieder des Wahlvorstandes waren über die hohe Beteiligung durchwegs erfreut. Foto: Wilhelm Schmid

    Sechs Männer und eine Frau sind bei der Kommunalwahl am Sonntag neu in den Dietenheimer Gemeinderat eingezogen. Sie übernehmen die Plätze von drei Rätinnen und drei Räten, die nicht mehr angetreten waren – und den eines Mannes, der bei der Wahl scheiterte. 56,5 Prozent der Stimmberechtigten gingen zu den Urnen, nahezu gleich viele wie vor fünf Jahren (56,2 Prozent). 

    Uwe Bimek ("CDU und Bürgerliste") bekam 2019 1154 Stimmen, es war das schwächste Ergebnis alles in den Gemeinderat Gewählten. Fünf Jahre später wählten ihn 60 Menschen weniger – Bimek verlor sein Mandat. Am Sitzverhältnis im Gremium änderte sich nichts. "CDU und Bürgerliste" erhielten 47 Prozent der Stimmen und kommen weiterhin auf acht Rätinnen und Räten. Die Unabhängigen (vor fünf Jahren noch "Unabhängige und SPD") holten rund 53 Prozent der Stimmen und kommen wie bisher auf zehn Sitze.

    Kommunalwahl und Europawahl in Dietenheim: Das sind die Ergebnisse

    Bei den Unabhängigen wurden anstelle der nicht mehr kandidierenden bisherigen drei Räte Klaus Greck, Ingrid Brugger und Ute Werner Felix Wiederer, Carola Sorge und Daniel Danzer neu gewählt. Bei "CDU und Bürgerliste" waren Gabriele Landthaler, Hugo Müller und Helga Wallat nicht mehr angetreten. Anstelle dieses Trios und von Uwe Bimek gehören künftig Jochen Widmann, Gregor Rueß, Mario Kummert und Markus Behrendt dem Gemeinderat an. Stimmenkönig insgesamt ist Herbert Rendl ("CDU und Bürgerliste"), bei den Unabhängigen erreichte Gunnar Kirst die meisten Stimmen. Die beiden waren vor fünf Jahren auf ihren jeweiligen Listen noch die zweiterfolgreichsten Bewerber gewesen – hinter den ausgeschiedenen Klaus Greck und Gabriele Landthaler. 

    Der Gemeinderat ist jünger als zuletzt. Er freue sich, dass anstelle derer, die nicht mehr angetreten sind, junge Menschen ins Gremium gewählt wurden, sagt Bürgermeister Christopher Eh. "Es ist wichtig, dass alle Bevölkerungsgruppen und alle Altersschichten verteten sind", findet er. Allerdings ist der Gemeinderat künftig weniger weiblich. Drei Frauen schieden aus, zwei dieser Sitze nehmen nun Männer ein. Nur noch vier der 18 Mitglieder sind Frauen. Er erwarte nicht, dass sich die Ausrichtung der Arbeit im Gemeinderat dadurch verändere, meint Eh.

    Bürgermeister Christopher Eh holt bei Kreistagswahl mehr als 3000 Stimmen

    Der parteilose Bürgermeister erhielt am Wahlsonntag die meisten Stimmen überhaupt. Christopher Eh kandidierte auf der Liste der SPD für den Kreistag und erhielt 3094 Stimmen. "Das ist für meine Arbeit als Bürgermeister eine gewisse Bestätigung." Es sei nicht ganz leicht, auf der SPD-Liste so viele Stimmen sammen zu können, sagt Eh. Umso höher sei das Resultat einzuschätzen. Für einen zweiten Dietenheimer SPD-Sitz reichte es dagegen nicht: Der pensionierte Polizist und bisherige Dietenheimer Gemeinderat Klaus Greck gehört dem bisherigen Kreistag als Nachrücker an und kam in seiner Heimatgemeinde auf 1508 Stimmen, doch die Sozialdemokraten erhalten im Wahlkreis 10 Dietenheim nur einen Sitz. Vertreten sind aus dem Wahlkreis der Illerrieder Bürgermeister Jens Kaiser, CDU-Fraktionschef im Gremium, Ulrike Geiselmann (Staig) und Jürgen Gerster (Balzheim) für die Christdemokraten, Martin Jung und Giuseppe Lapomarda (beide Illerkirchberg) für die Freien Wähler, Masallah Dumlu (Illerkirchberg) für die Grünen sowie Yvonne Neuhäusler (Dietenheim) und als einziger Neuer der Balzheimer Bürgermeister Maximilian Hartleitner für die FDP.

    Dass die AfD bei der Europawahl in Dietenheim auf etwas mehr als 18 Prozent der Stimmen kam, empfindet der Bürgermeister als Enttäuschung. Er habe mit einem solchen Ergebnis gerechnet, wirklich verstehen könne er es nicht. "Dietenheim ist ein Stück nach rechts gerückt", sagt Eh. Das Thema Migration sei für viele, die die AfD stimmen, ausschlaggebend. "Das Thema Flüchtlinge managen wir hier eigentlich gut", findet er. Nachvollziehen könne er eine solche Wahlentscheidung in der Stadt daher nicht. In Dietenheim war die AfD stärker als im Landkreis Neu-Ulm, im Alb-Donau-Kreis und im Kreis Unterallgäu, wo zwischen 16 und 17 Prozent der Menschen für die rechte Partei votierten. In ihren Hochburgen wie Kirchhaslach (27,5 Prozent) und Kellmünz (23,1 Prozent) schnitt die AfD aber noch deutlich besser ab. Die CDU holte bei der Europawahl mit fast 39 Prozent die meisten Stimmen in Dietenheim. Die SPD kam auf knapp zehn Prozent, die Grünen erreichten knapp acht Prozent, die FDP erlangte 5,4 Prozent und die Freien Wähler bekamen 4,1 Prozent. 

    Drei Wahlen in Dietenheim am 9. Juni: Ergebnisse stehen in der Nacht fest

    Der Bürgermeister blickt nicht nur auf die Ergebnisse, sondern auch auf die Arbeit dahinter. Eh lobt die Beschäftigten der Stadt sowie die Wahlhelferinnen und Wahlhelfer. Anders als in etlichen größeren und kleineren Orten im Alb-Donau-Kreis wurden alle drei Wahlen am Abend und in der Nacht auf Montag ausgezählt. "Um zwei Uhr habe ich das Rathaus zugesperrt", erzählt Christopher Eh.

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