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Bundestagswahl 2021 Kandidaten Wahlkreis Neu-Ulm: Die grünen Ideen von Ekin Deligöz für die Region

Bundestagswahl 2021

Kandidatin im Wahlkreis Neu-Ulm: Die grünen Ideen von Ekin Deligöz für die Region

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    Ekin Deligöz ist seit mehr als 20 Jahren Abgeordnete des Deutschen Bundestags. Am 26. September tritt die Sendenerin wieder zur Wahl an.
    Ekin Deligöz ist seit mehr als 20 Jahren Abgeordnete des Deutschen Bundestags. Am 26. September tritt die Sendenerin wieder zur Wahl an. Foto: Alexander Kaya

    Eine große Hoffnung trägt Ekin Deligöz durch diesen Wahlkampf. Für die Grünen soll es nach der Bundestagwahl für die Regierung reichen. Die Abgeordnete ist sich sicher: Die Grünen und ihre Politik werden jetzt gebraucht, Deutschland steht vor großen Herausforderungen – nicht nur in der Klimakrise.

    Ekin Deligöz ist Sprecherin für Kinder- und Familienpolitik

    Umwelt und Klima haben für Deligöz natürlich einen hohen Stellenwert. Nicht weniger wichtig ist ihr aber auch ein anderer politischer Bereich. Sie ist bei den Grünen Sprecherin für Kinder- und Familienpolitik. Eines ihrer Anliegen: Frauen sollen im Beruf endlich die gleichen Chancen haben wie Männer. Und das nicht nur aus feministischen Gründen. "Wenn wir unser Rentenniveau halten wollen, brauchen wir die Frauen im Job", erklärt Deligöz.

    Das Thema "Vereinbarkeit von Familie und Beruf" ist für sie dabei keine Frauenfrage. "Das ist eine Gesellschaftsfrage", sagt sie. Kinder und Job, beides müsse möglich sein, und zwar für alle, seien es Politikerinnen, Pflegekräfte im Schichtdienst oder Verkäufer. "Und da, wo es nicht geht, müssen wir die Rahmenbedingen schaffen, dass es doch möglich ist", sagt die Politikerin.

    Das ist die Bundestagsabgeordnete Ekin Deligöz aus Senden

    Ekin Deligöz ist 50 Jahre alt. Die Politikerin ist verheiratet und hat zwei Kinder. Ihr Sohn studiert bereits, die Tochter geht noch zur Schule.

    Deligöz ist im türkischen Tokat geboren, lebt seit 1979 in Deutschland und hat die Deutsche Staatsbürgerschaft seit 1997. Nach dem Abitur 1992 studierte sie Verwaltungswissenschaften in Konstanz und Wien.

    Die Sendenerin sitzt seit 1998 im Bundestag. Seit vergangenem Jahr ist sie kinder- und familienpolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen, ist Mitglied im Rechnungsprüfungsausschuss, im Haushaltsausschuss und im Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Den Einzug in den Bundestag hat Deligöz bislang immer über die Landesliste geschafft.

    Als Ausgleich zum stressigen Job als Bundestagsabgeordnete experimentiert Deligöz gerne in der Küche und verbringt Zeit mit Familie und Freunden. Ihre Religion ist der Islam.

    Als empörend empfindet es die Mutter eines Sohnes und einer Tochter, dass bei Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock immer wieder die Frage nach der Vereinbarkeit von Mutterschaft und Mandat gestellt wird. "Weil man immer davon ausgeht, das macht schon die Frau, und zwar unentgeltlich'', so Deligöz. Die 50-Jährige hat ihre beiden Kinder, heute 19 und 14 Jahre alt, als Bundestagsabgeordnete bekommen.

    Begegnungen mit Menschen machen für sie den Wahlkampf aus

    Seit 1998 ist die Sendenerin Abgeordnete des Bundestags. In diesem Jahr stellt sie sich einer neuen Art von Wahlkampf. Corona hat die Abläufe verändert. Heuer gibt es viele kleinere Termine mit unterschiedlichen Leuten. "Die Begegnungen machen den Unterschied. Man kriegt ein gutes Gefühl dafür, wie die Menschen gerade ticken." Eine Erkenntnis, die Deligöz aus diesem Wahlkampf bisher gezogen hat: An vielen Stellen seien die Bürger weiter als die politische Debatte. Es begegnen ihr auch immer wieder Menschen, die sich den Grünen neu zugewandt haben und früher andere Parteien gewählt hätten.

    Und doch haben die Grünen auch in diesem Wahljahr erbitterte Gegner, gelten vielen als "Verbotspartei". Wie geht man damit um, wenn einem der Hass entgegenschlägt – auf der Straße und im Netz? Im Internet habe sie sich inzwischen eine radikalen Umgang mit Hatern angewöhnt, sagt Ekin Deligöz. "Gerade sexistische Kommentare muss ich auf meinen Seiten nicht dulden. Hass und Hetze sind keine politische Meinung. Das lösche ich." Auch wenn zeitweise viele rüde und böswillige Kommentare auf sie einprasseln, sagt Ekin Deligöz: "Die meisten Menschen sind keine Hater. Sie leben ein redliches Leben und übernehmen Verantwortung." Viele sind sich einig, dass es Fortschritt geben muss. Es gebe aber auch diejenigen, die Angst vor oder zumindest keine große Lust auf Veränderung hätten. Die Kunst sei es, den einen Antworten zu geben und den anderen die Angst zu nehmen, so Politikerin.

    Bundestagswahl: Politik der Grünen soll Wachstumsmotor auch für die Region sein

    "Alles, was die Grünen fordern, wird ein Innovationsmotor sein, gerade für diese Region", verspricht sie daher. Hier habe man die vielen berühmten Kleinunternehmen und Mittelständler, die unheimlich kreativ seien und die viele Ideen hätten. Angefangen vom Ende des Flächenfraßes bis hin zu einer anderen Verkehrspolitik und anderen Energieproduktionen - all diese grünen Ideen würden nicht zu weniger, sondern zu mehr Wachstum führen, so Deligöz.

    Ekin Deligöz ist seit 1998 Mitglied des Deutschen Bundestages.
    Ekin Deligöz ist seit 1998 Mitglied des Deutschen Bundestages. Foto: Britta Pedersen/dpa (Archivbild)

    Den Afghanistaneinsatz der Bundeswehr, ein Thema, das jüngst viele Deutsche bewegt hatte, hat sie von Anfang bis Ende als Abgeordnete begleitet. Damals, im Dezember 2001, hatte sie dafür gestimmt, dass Deutschland in dem Land Verantwortung übernimmt. Leicht fiel ihr das nicht: "Für mich als Grüne kann eine militärische Intervention immer nur äußerstes Mittel sein." Die Hoffnung auf baldigen Frieden in Afghanistan habe sich als Illusion herausgestellt. Das Ende des Einsatzes bezeichnet Deligöz als desaströses Versagen, "ein Versagen des westlichen Bündnisses mit Blick auf den gesamten

    Anders als ihre Mitbewerber im Wahlkreis Neu-Ulm ist Ekin Deligöz nicht auf die Stimmen der hiesigen Wähler angewiesen. Mit Platz drei auf der Landesliste dürfte ihr der erneute Einzug in den Bundestag so gut wie sicher sein.

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