Aus einem Karton kramt Bianca Wagner eine Puppe hervor. „Puppe“ soll heißen: Eine blasse, etwa einen halben Meter große Gestalt mit grimmigem Blick und blutverschmiertem Gesicht. Zielstrebig geht Wagner damit auf einen der dutzenden Styropor-Grabsteine zu, die sie in den vergangenen Tagen in ihrem Garten in Ritzisried verteilt hat. Weil sie den Holzpfahl, an dem die Zombiepuppe befestigt ist, an dieser Stelle aber nicht in den Boden gerammt bekommt, probiert es die 47-Jährige einfach beim nächsten „Grab“. Dort funktioniert es. Sie zupft noch etwas an dem Monster herum, dann drückt sie auf einen Knopf, der es mit tiefer Stimme schreien lässt: „Let me out!“ (Lass mich raus!). Wagner lacht. Und ein wenig stolz sieht sie auch aus.
Buch-Ritzisried
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