Startseite
Icon Pfeil nach unten
Illertissen
Icon Pfeil nach unten

Buch-Nordholz: Nach Hochwasser: Wasser im Nordholzer Weiher muss abgelassen werden

Buch-Nordholz

Nach Hochwasser: Wasser im Nordholzer Weiher muss abgelassen werden

    • |
    Sandsäcke stützen seit dem Hochwasserwochenende den Damm am Mühlenweiher in Nordholz.
    Sandsäcke stützen seit dem Hochwasserwochenende den Damm am Mühlenweiher in Nordholz. Foto: Sebastian Mayr

    Schon lange laufen Debatten, wie es mit dem Nordholzer Mühlenweiher weitergehen soll. Die Entscheidung des Bucher Gemeinderats, die Stauanlage zurückzubauen und die Biber mäandernd durch ein als Biotop gestaltetes Areal zu führen, stößt im Dorf auf Widerstand. Deswegen soll das Thema neu besprochen werden. Doch unabhängig von diesen Diskussionen muss das Wasser des Weihers, der als Wahrzeichen von Nordholz gilt, nach Auskunft der Marktgemeinde abgelassen werden.

    Während des Hochwasserwochenendes sicherten Bauhof, beauftragte Unternehmen und das Technische Hilfswerk den Damm. Dabei war zu nächst die nordwestliche Ecke im Fokus. Doch am Samstag, 1. Juni, trat Wasser durch den Damm auf die Biberstraße aus, auch Dammmaterial wurde auf die Straße gespült. Das THW baute Sandsäcke auf, die Verstärkung besteht noch immer. Die Gefährdungslage am Nordholzer Weiher ist schon länger bekannt. Immer wieder gab es Überlegungen, wie die Situation verbessert werden kann. Doch die Anforderungen sind hoch, weil der Mühlenweiher als Naturdenkmal eingestuft ist. Veränderungen müssen mit der Unteren Naturschutzbehörde im Landratsamt Neu-Ulm und gegebenenfalls mit der Regierung von Schwaben abgestimmt werden. Für Sanierungsmaßnahmen ist die Zustimmung des Wasserwirtschaftsamts Donautwörth nötig. Bislang gibt es keine Lösung, die für alle Seiten passt.

    Buch: Mühlenweiher gilt als Wahrzeichen von Nordholz

    Um das Verfahren zu erleichtern, hat der Markt Buch den zuvor privaten Weiher vor gut eineinhalb Jahren gekauft. In seiner Sitzung vom April 2023 beschloss der Marktgemeinderat, die Stauanlage zurückzubauen, die Biber mäandernd durch das dann vorhandene Bachbett zu führen und die Ränder des Bachlaufs unter natur- und artenschutzfachlicher Hinsicht wertvoll zu gestalten. Ein Ingenieurbüro erarbeitet derzeit einen Freiflächengestaltungsplan. Grundlage für die Aufwertung der Ufer ist unter anderem die artenschutzrechtliche Relevanzprüfung, die ebenfalls aktuell ausgearbeitet wird. Zudem stimmt sich das Büro mit dem Wasserwirtschaftsamt ab, wie ein Fischaufstieg am nördlichen Ende des Weihers angelegt werden kann. Die Ergebnisse sollen im Marktgemeinderat besprochen werden. Dabei sollen auch Vertreterinnen und Vertreter der Nordholzer Dorfgemeinschaft gehört werden, die mit dem Beschluss nicht einverstanden ist.

    Unabhängig von der abschließenden Entscheidung muss das Wasser aus dem Weiher abgelassen werden. Das geht aus einem für die Marktgemeinde verpflichtenden Bescheid hervor, den das Landratsamt Neu-Ulm auf eine Forderung des Wasserwirtschaftsamts hin gefasst hat. Bürgermeister Markus Wöhrle und Vertreter des Landratsamts sowie des Wasserwirtschaftsamts haben das am Donnerstag bekanntgegeben. Die Staueinrichtung aus eingeschobenen Brettern am Fallenstock muss demnach sukzessive entfernt werden um den Wasserstand soweit wie möglich zu senken. Dadurch soll der Druck vom beschädigten Damm genommen werden. Das soll ermöglichen, dass die Sandsäcke entfernt werden können und der Damm durch ein Sachverständigenbüro geprüft werden kann. Von dieser Einschätzung werde maßgeblich abhängen, inwieweit die Substanz des Schutzwalls bei Sanierungsmaßnahmen noch mitberücksichtigt werden kann, heißt es in der gemeinsamen Mitteilung. Einer Entscheidung zum weiteren Vorgehen greife man damit nicht vor.

    Hochwasser in Schwaben: Damm in Buch-Nordholz versagte

    Die Erfahrungen des ersten Juniwochenendes und die Risiko weiterer vergleichbarerer Tiefdrucklagen in diesem Sommer ließen keine andere Vorgehensweise zu. Starker und langanhaltender Regen könnten den Damm massiv beinträchtigen oder ihn sogar vollständig versagen lassen. Der Weiher soll stufenweise und nur vorübergehend abgelassen werden und ein bei Bedarf errichtets Fangbecken soll verhindern, dass Sediment in die Biber gelangt. Der Lebensraum für Pflanzen und Tiere soll wiederhergestellt werden.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden