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Buch-Nordholz: Sanierung des Nordholzer Weihers ist ein schwieriges Projekt

Buch-Nordholz

Sanierung des Nordholzer Weihers ist ein schwieriges Projekt

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    Bei der Sanierung des Nordholzer Weihers müssen sowohl der Schutz der Anliegerinnen und Anlieger als auch die Forderungen der Fachbehörden auf ein für alle verträgliches Maß gebracht werden.
    Bei der Sanierung des Nordholzer Weihers müssen sowohl der Schutz der Anliegerinnen und Anlieger als auch die Forderungen der Fachbehörden auf ein für alle verträgliches Maß gebracht werden. Foto: Claudia Bader

    Der idyllisch am südlichen Ortsrand von Nordholz liegende Weiher muss saniert werden. Da dieses Projekt gut überlegt und detailliert geplant werden muss, begleitet es den Bucher Marktrat schon seit einigen Jahren. Schließlich sollten bei dem Vorhaben sowohl der Schutz der Anliegerinnen und Anlieger als auch die Forderungen unterschiedlicher Fachbehörden auf ein für alle verträgliches Maß gebracht werden. Um die notwendigen Maßnahmen vorzubereiten, wurde bereits im Frühjahr 2021 ein Planungsbüro mit der Ausarbeitung eines Sanierungskonzepts beauftragt. Dieses liegt dem Marktrat nun vor.

    Mithilfe von Fotos des Unwetters im Juli 2021 verdeutlichte Ingenieur Felix Gall in der jüngsten Sitzung des Gremiums die Gefahren und Folgen, die starke Regenfälle innerhalb kurzer Zeit im und um den Nordholzer Weiher verursachen können. Obwohl die Feuerwehr in solchen Fällen ständig Wasser abgepumpt und Sandsäcke eingesetzt habe, seien die beiden Brückenbauwerke über die Biber relativ schnell überströmt sowie die bestehenden Entlastungsbauwerke überfordert gewesen, berichtete Gall.

    Das Wasser der Biber soll sicher durch den Weiher geführt werden

    Um den Weiher für die Zukunft zu rüsten, sollte die Hochwasserentlastung vergrößert werden, sagte der Planer. Dazu müsse man den Damm auf einer Länge von 300 Metern - entlang der Biberstraße Richtung Norden an der Mühle vorbei und auslaufend am Ostufer – um einen Meter erhöhen. Die Böschung sollte mit Wasserbausteinen gesichert werden. Als Ergänzung zu dieser Variante stellte der Ingenieur den Rückbau des Absperrbauwerks am nordöstlichen Gewässerrand und das Anlegen eines Grabens durch den Weiher vor.

    Da das Wasser dann nicht mehr aufgestaut wäre, könnte der Bach als Gerinne durch den Weiher und entlang der Rampe am Mühlengebäude vorbeifließen. In Zuge dieser Maßnahme könnte der Weiher auch renaturiert werden. Eine am nördlichen Ufer mit Wasserbausteinen gestaltete sogenannte „raue Rampe“ diene der Überwindung des Höhenunterschieds und ermögliche am Absperrbauwerk ökologische Durchgängigkeit, fügte Gall hinzu. Seinen Erläuterungen zufolge hätten diese beiden Alternativen zum Ziel, das Wasser der Biber sicher durch den Weiher zu führen. Beide Varianten könnte die Gemeinde in Eigenregie mit Unterstützung des Wasserwirtschaftsamtes verwirklichen, informierte Bürgermeister Markus Wöhrle.

    Von einem Rückhaltebecken würden auch nördlich angrenzende Dörfer profitieren

    Aufgrund beengter Platzverhältnisse sei ein Umgehungsgerinne des Biberbachs an der Ostseite des Weihers nur schwer realisierbar. Dafür wäre außerdem ein großflächiger Grunderwerb sowie ein teilweiser Abriss von Bestandsgebäuden erforderlich, schilderte der Ingenieur Gall. Als einzige Möglichkeit, die Bewohnerinnen und Bewohner von Nordholz vor Hochwasser zu schützen, stellte er den Bau eines Rückhaltebeckens vor. Dieses sollte rund 600 Meter südlich des Dorfes neben der Biberstraße errichtet werden. Bei einer Länge von 600 Metern und einer Tiefe von sieben Metern betrage das Rückhaltevolumen des Beckens rund 360.000 Kubikmeter Wasser. Mit dieser Maßnahme würden auch nördlich angrenzende Dörfer vor Überschwemmungen geschützt.

    Allerdings müsste dieses Projekt nach Angaben des Bürgermeisters langfristig in Zusammenarbeit mit den anderen Kommunen und den Naturschutzbehörden sowie unter Federführung des Wasserwirtschaftsamtes erfolgen. Als Gewässer dritter Ordnung liege der Biberbach im Verantwortungsbereich der Marktgemeinde. Deshalb stelle sich auch die Frage, ob diese den Weiher von den privaten Eigentümern erwerben sollte.

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