Die Sanierung des idyllisch gelegenen Nordholzer Weihers muss gut überlegt und detailliert geplant werden. Den bei Verwirklichung dieses notwendigen Vorhabens müssen sowohl der Schutz der Anliegerinnen und Anlieger als auch die Forderungen unterschiedlicher Fachbehörden auf ein für alle verträgliches Maß gebracht werden. Mit dieser Vorgabe entschied sich der Marktrat bei seiner Sitzung für die vom Ingenieurbüro Kling Consult erarbeitete Variante III "Rückbau Stauanlage". Sie sieht auch eine Renaturierung des Weihers vor.
Der Rückbau am Nordholzer Weiher wird etwa 544.000 Euro kosten
Bereits im Februar 2022 hatte das Ingenieurbüro dem Marktrat ein mehrere Vorschläge umfassendes Sanierungskonzept vorgestellt. Variante II wurde damals als nicht optimal erachtet und ausgeschlossen, da sie die Errichtung eines sieben Meter hohen Damms vorsieht. Bei seiner jüngsten Sitzung beleuchtete das Ratsgremium die beiden weiteren Alternativen: Variante I sieht die Erhöhung des bestehenden Damms auf einer Länge von 300 Metern um rund einen Meter vor. Damit soll eine Vergrößerung der Hochwasserentlastung erzielt werden. Weil dabei allerdings der bestehende alte Baumbestand gefällt werden müsste, biete sich nicht mehr das gewohnt idyllische Bild, erkannten die Räte. Die für diese Maßnahme veranschlagten Kosten würden sich auf 625.000 Euro netto belaufen.
Die gewählte Variante III sieht den Rückbau des Absperrbauwerks am nördlichen Gewässerrand und das Anlegen eines Grabens durch den Weiher vor. Da das Wasser dann nicht mehr aufgestaut wäre, fließe es als mäandernder Bach durch den Weiher und am Mühlengebäude vorbei. Im Zuge dieser Maßnahme könnte das Gewässer auch renaturiert werden. Eine am nördlichen Ufer mit Wasserbausteinen gestaltete sogenannte raue Rampe diene der Überwindung des Höhenunterschieds und ermögliche am Absperrbauwerk ökologische Durchgängigkeit. Die Kosten für diese Variante sind mit 544.000 Euro netto angesetzt.
Visualisierung des notwendigen Projekts würde die Kosten erhöhen
Bei ihren Beratungen zogen die Räte auch in Erwägung, die Bürgerinnen und Bürger von Nordholz im Zuge einer Umfrage in die Entscheidung einzubeziehen. Da aber nicht einmal ein Anlieger bei der Marktratssitzung anwesend war, wurde das Interesse infrage gestellt. Eine eventuelle Visualisierung des notwendigen Projekts würde die Kosten erhöhen und die Verwirklichung sowie die Verhandlung mit den Fachbehörden noch weiter in die Länge ziehen.
Die Verwaltung wurde beauftragt, in Zusammenarbeit mit dem Ingenieurbüro die Abstimmungsgespräche mit den Behörden zu führen und die festgelegte Variante auszuarbeiten. Dabei soll neben den fachlichen Anforderungen vor allem Augenmerk auf einen Freiflächengestaltungsplan zu Renaturierung gelegt werden, der geeignet ist, den Dialog mit den Fachbehörden sowie der Bürgerschaft zu führen. Der Beschluss fiel gegen zwei Stimmen.