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Buch: Arbeitsschutz im Straßenbau: Warum die perfekte Teststrecke zwischen Buch und Unterroth verläuft

Buch

Arbeitsschutz im Straßenbau: Warum die perfekte Teststrecke zwischen Buch und Unterroth verläuft

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    Zwei Straßenkilometer, zwei Methoden: Zwischen Buch und Unterroth vergleicht das Staatliche Bauamt unterschiedliche Bauweisen.
    Zwei Straßenkilometer, zwei Methoden: Zwischen Buch und Unterroth vergleicht das Staatliche Bauamt unterschiedliche Bauweisen. Foto: Stefan Sauer, dpa (Symbolbild)

    Die perfekte Teststrecke verläuft zwischen Buch und Unterroth. Perfekt für einen Test im Straßenbau, wie Stefan Greineder vom Staatlichen Bauamt Krumbach erklärt: „Der Abschnitt ist circa zwei Kilometer lang, es gibt kaum Zufahrten zu Feldern, es gibt auf beiden Seiten einen Geh- und Radweg, die Umfahrung war verkraftbar und wir konnten die Busse auf dem Radweg fahren lassen.“ Proben werden im Labor ausgewertet. Endgültige Ergebnisse gibt es in etwa zwei Jahren. „Dann wird es spannend“, meint Greineder. Beim Test geht es um Arbeitssicherheit für Beschäftigte auf Baustellen und um die Frage, ob die Qualität des Asphalts auch bei einer anderen Einbaumethode hoch bleibt.

    Asphalt wird bislang üblicherweise bei Temperaturen von 140 bis 180 Grad Celsius eingebaut. Wer auf einer solchen Baustelle arbeitet, ist der Belastung durch Dämpfe und Aerosole ausgesetzt. Bei Niedrigtemperaturasphalt, wie er auf der Staatsstraße 2020 zwischen Buch und Unterroth verbaut worden ist, sind die Arbeitsbedingungen wegen um 20 bis 40 Grad niedrigerer Temperaturen und geringerer Dampfbildung besser. Buchs Bürgermeister Markus Wöhrle ist vom Ansatz angetan: „Wenn das dem Arbeitsschutz dient, ist es eine gute Sache“, findet er. Die Testbaustelle zwischen seiner Marktgemeinde und Unterroth ist Teil einer bundesweiten Studie. In Schwaben ist Niedrigtemperaturasphalt beispielsweise auf einem Abschnitt der B300 nahe Krumbach und zwischen Diedorf und Gessertshausen eingebaut worden

    Test von Niedrigtemperaturasphalt zwischen Buch und Unterroth

    In Tunnels wird Niedrigtemperaturasphalt bereits verwendet, erläutert Greineder: „Aber da haben wir kaum Umwelteinflüsse.“ Die Strecken seien meist gerade, Kurven langgezogen, es gebe keine UV-Einstrahlung und durch die Tempolimits werde verhältnismäßig wenig gebremst und überholt. Nach Greineders Beobachtung kann der Einbau von Niedrigtemperaturasphalt in Randbereichen Schwierigkeiten bereiten. Möglicherweise bedeute das, dass die Methode künftig vor allem auf langen, geraden Strecken wie Autobahnen eingesetzt wird, nicht aber innerorts, wo es viele Randbereiche gibt.

    Auf der Teststrecke wurde ein Straßenkilometer mit Niedrigtemperaturasphalt gebaut und einer als Referenzstrecke mit der bisher üblichen Methode. Details nennt Franziska Langer vom Staatlichen Bauamt: Die Kosten auf dem Testkilometer beliefen sich auf 400.000 Euro und waren damit um rund neun Prozent höher als für die Referenzstrecke. Während des Einbaus und danach gab es auf beiden Abschnitten Kontrollprüfungen, unter anderem mit Messungen der Temperatur, der Verdichtung und des Hohlraumgehalts. Weil Niedrigtemperaturasphalt früher abkühlt, können Straßen früher freigegeben werden. Allerdings wird das Zeitfenster für den Einbau kleiner. Zudem müssten Mischanlagen und Baugeräte umgerüstet werden.

    Straßenbau im Kreis Neu-Ulm: Weniger Dämpfe, mehr Arbeitsschutz

    Für die Auswertung erster Proben stand die Baustelle auf der Teststrecke für einen Monat still – die Straße war also länger gesperrt als üblich. Daher war es für das Bauamt wichtig, eine vergleichsweise wenig befahrene Route mit einer erträglich langen Umfahrung auszuwählen. Proben zu Aerosolen werden bereits ausgewertet. Die Qualität des Asphalts wird „in einer Art Langzeitstudie“ beobachtet, wie Stefan Greineder formuliert.

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