Der Brand in einem Wohnhaus in Vöhringen in der Nacht zum Sonntag hat großen Schaden angerichtet. Zahlreiche Kräfte der Feuerwehr waren bis zum frühen Morgen im Einsatz - aber auch mehrere Streifen der Polizei kamen an die Brandstelle. Gerüchte von einer Festnahme machten die Runde. Gegenüber unserer Redaktion dementierte ein Sprecher der Polizei das zunächst. Erst nach einem zweiten Brand wurde am Mittwoch ein Tatverdächtiger festgenommen. Warum bereits am Sonntag so viele Polizeibeamte vor Ort waren.
In der Nacht zum Sonntag wurde die Feuerwehr Vöhringen um 2 Uhr zu einem "Zimmerbrand" in einem Wohnhaus an der Lessingstraße alarmiert. Beim Eintreffen der Einsatzkräfte zeigte sich, dass insbesondere ein vor dem Haus angebauter Wintergarten sowie ein um die Ecke liegender Balkon im Obergeschoss stark in Mitleidenschaft gezogen worden waren. Auch im Inneren des Hauses hatte das Feuer großen Schaden angerichtet. Die Bewohner waren laut Angabe der Feuerwehr nicht im Haus und angeblich verreist, sodass niemand verletzt wurde. Der Sachschaden wird von der Polizei in einer vorläufigen Schätzung mit rund 80.000 Euro angegeben.
Nach Brand in Vöhringen ermittelt die Kripo
Die Feuerwehr war mit einem kompletten Löschzug und 23 Aktiven im Einsatz und konnte den Brand im Laufe der ersten Stunde nach dem Alarm bis auf kleinere Nachlöscharbeiten komplett bewältigen. Als zuständige Führungskräfte waren Kreisbrandinspektor Matthias Thuro (Weißenhorn) und Kreisbrandmeister Holger Walter (Senden) beratend im Einsatz. Mit der Wärmebildkamera wurde immer wieder untersucht, ob noch Glutnester vorhanden waren, was aber nicht der Fall war.
Die Kräfte blieben bis gegen fünf Uhr morgens an der Einsatzstelle und überprüften diese auch danach wiederholt und abwechselnd mit der Polizei. Am frühen Vormittag wurde die Brandstelle polizeilich abgesperrt. Die weiteren Ermittlungen werden an das zuständige Fachkommissariat der Kripo Neu-Ulm übergeben. Bis dahin ist der Zutritt zum Brandort verboten. Der Rettungsdienst stand mit Notarzt, zwei Rettungswagen und einem Einsatzleiter in Bereitschaft, musste aber nicht eingreifen.
Deswegen war die Polizei mit vier Streifen in Vöhringen vor Ort
Bemerkenswert und durchaus ungewöhnlich war die Tatsache, dass gleichzeitig vier Polizeistreifen vor Ort im Einsatz waren. Auf Nachfrage erklärte ein Sprecher der Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West in Kempten am Sonntagvormittag, dass die große Polizeipräsenz auf „verdächtige Wahrnehmungen“ zurückzuführen sei. Es seien in der Nähe schon in der Vergangenheit mehrere Brandfälle vorgekommen. Deshalb wurden in der Nachbarschaft Befragungen durchgeführt. Entgegen von Gerüchten, die an der Einsatzstelle umgingen, wurden jedoch keine Personen festgenommen.
Auf Nachfrage erklärte der Vöhringer Feuerwehrkommandant, Kreisbrandmeister Sven Görmiller, dass es in den vergangenen Jahren sowohl an dem betroffenen Wohnhaus als auch in der näheren Umgebung gebrannt habe. Das geschah stets dann, wenn die betreffenden Hausbewohner verreist waren. Meistens habe dabei das Feuer von außen, zum Beispiel von brennenden Holzstapeln, ins Haus hinein übergegriffen.
In der Gegend hatte es schon öfter plötzlich gebrannt
Als Beispiel nannte Görmiller einen Brandfall vor etwa neun Jahren in der parallelen Ernst-Moritz-Arndt-Straße, bei dem ein Wohnhaus stark zerstört wurde. Dieses Mal, so wurde an der Einsatzstelle von Beobachtern vermutet, hatte sich das Feuer entgegen der ersten Alarmmeldung „Zimmerbrand“ wahrscheinlich vom leicht zugänglichen Wintergarten aus auf das Innere des Hauses und den darüber liegenden Balkon ausgebreitet. Dabei handelt es sich jedoch zunächst um Spekulationen. Die Brandermittler der Kripo werden laut Polizeipräsidium ab Montag genaue Untersuchungen durchführen, deren Ergebnisse dann bekannt gegeben werden, wenn sie zur Veröffentlichung freigegeben sind.