Um die Kosten für die Verbesserung und Erneuerung der Wasserversorgung in Bellenberg umzulegen, hat die Kommune eine Neuberechnung der zuletzt in den 1980er Jahren erfassten Grundstücks- und Geschossflächen zugrunde gelegt. Für die Aktualisierung der Daten wurde eine Firma beauftragt, welche die Ergebnisse im August vorlegte. Inzwischen hat die Verwaltung auch die Auswertung abgeschlossen und im Gemeinderat die Zahlen vorgelegt. Dieser segnete einhellig ab. Bürgermeister Oliver Schönfeld informierte, dass die Bescheide in der ersten Oktoberwoche verschickt würden.
Wie berichtet, war die Sanierung der Wasserversorgung in Bellenberg mit dem Bau eines neuen Hochbehälters in Stahltankbauweise sowie der Erneuerung der Leitungen vom Hochbehälter ins Ortsnetz und der Druckerhöhungsanlage für die Hochzone notwendig geworden. Das Gebäude mit den beiden Stahlbehältern zu je 300 Kubikmeter Fassungsvermögen befindet sich neben dem inzwischen abgerissenen alten Hochbehälter von 1958, dessen Sanierung nicht mehr lohnte. Die alte unzugängliche Stahlzuleitung wurde durch eine Gussrohrleitung mit größerem Leistungsquerschnitt und neuer Trasse „An der Staig“ verlegt. Mithilfe der neuen Druckerhöhungsanlage ist die Versorgung der Hochzone samt größerer Löschwassermenge für den nötigen Brandschutz gesichert. Der neue Hochbehälter ging im Februar 2023 endgültig in Betrieb.
Diese Kosten fallen künftig für Grundstücksbesitzer in Bellenberg an
Entsprechend dem Gemeinderatsbeschluss erfolgt die Finanzierung zu 60 Prozent über Beiträge und zu 40 Prozent über Gebühren. Der Beitragssatz pro Quadratmeter Grundstücksfläche beträgt 30 Cent und pro Geschossfläche 90 Cent. Die errechneten Beiträge belaufen sich pro Quadratmeter Grundstücksfläche auf 1,26 Euro sowie pro Geschossfläche auf 3,77 Euro.
Infolge der aktualisierten Daten ergebe sich eine andere Verteilung, wodurch die Kommune „aber nicht mehr einnehmen“ würde, erklärte der Bürgermeister. Dietmar Jäckle (CSU) sagte, die Maßnahme sei überfällig gewesen und gewährleiste mehr Gerechtigkeit, weil differenzierter umgelegt werde. Der Gemeinderat stimmte der geänderten Beitragssatzung zur Verbesserung und Erneuerung der Wasserversorgung und geänderten Gebührensatzung einhellig zu.
Gemeinderat Bellenberg diskutiert über Grundsteuer
Auch die Realsteuerhebesätze kamen auf den Tisch. Die Grundsteuer B um zehn Prozent zu senken, wie Dietmar Jäckle vorschlug, würden zu 14.000 Euro Mindereinnahmen führen, mahnte die Kämmerin Verena Miller. Dieter Heidl (Freie Wähler) wiederum sah es positiv, dass im Gremium niemand daran denke, die Steuern zu erhöhen. Dem stimmte Peter Gluche (CSU) zu. Mit einer Gegenstimme entschied das Gremium, an der Steuerschraube nicht zu drehen.
So belaufen sich im Haushaltsjahr 2024 die Grundsteuer A und die Grundsteuer B auf jeweils 380 vom Hundert. Die Gewerbesteuer beträgt 330 Prozent. Im laufenden Haushaltsjahr umfasst der Ansatz für die Grundsteuer A 7300 Euro, das derzeitige Soll liegt bei 7339 Euro. Der Haushaltsansatz für die Grundsteuer B liegt bei 537.000 Euro, das derzeitige Soll bei 537.102 Euro. Bei der Gewerbesteuer beträgt der Ansatz heuer bei 1,6 Millionen Euro und weist Stand 11. September ein Soll von rund 2,6 Millionen Euro auf. Bellenberg liegt bei den Grundsteuern A und B etwas über dem Landkreisdurchschnitt und mit der Gewerbesteuer geringfügig darunter.