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Bellenberg: Pläne zur Sanierung des Kraftwerks am Mühlbach werden konkreter

Bellenberg

Pläne zur Sanierung des Kraftwerks am Mühlbach werden konkreter

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    Auf dem Sohn-Gelände rechts neben der Mühlbachbrücke steht noch das alte Turbinenhaus, das im Fall einer Wiederinbetriebnahme der Wasserkraftanlage ebenfalls saniert werden muss.
    Auf dem Sohn-Gelände rechts neben der Mühlbachbrücke steht noch das alte Turbinenhaus, das im Fall einer Wiederinbetriebnahme der Wasserkraftanlage ebenfalls saniert werden muss. Foto: Regina Langhans (Archivbild)

    Die Pläne zur Wiederbelebung des alten Wasserkraftwerks am Mühlbach auf dem Sohn-Gelände in Bellenberg nehmen Gestalt an. Wie berichtet gibt es hierzu – seit dem Kauf des Areals durch die Kommune – Überlegungen. Nun hat der Gemeinderat im Zuge vorliegender Kostenangebote das weitere Vorgehen für die Verwaltung festgelegt: Zum einen sollen vorab mögliche Fördermittel abgefragt und parallel das Konzept für eine Bürgerbeteiligung erarbeitet werden. Beschlüsse wurden noch nicht gefasst.

    Bürgermeister Oliver Schönfeld (parteilos) sieht sich da in guter Gesellschaft mit Nachbarkommunen, die auf Grundlage eigener Ressourcen eine nachhaltige Energieversorgung in ihrem Ort zu etablieren gedenken. Die mit einer Million Euro veranschlagte Wiederinbetriebnahme des Wasserkraftwerks soll über eine Bürgerbeteiligung in Bellenberg finanziert werden. Der Gemeinderat beauftragte die Verwaltung damit, ein Konzept zu erstellen. Auch die Bildung von Arbeitsgruppen wurde angesprochen. 

    Zwei Firmen reichen Angebote zur Renovierung der Anlage in Bellenberg ein

    Dietmar Jäckle (CSU) wünschte sich ein Finanzierungsmodell. Die per Wasserkraft erzeugte Leistung beträgt 50 Kilowatt. Das entspricht umgerechnet etwa 350.000 Kilowattstunden im Jahr. Damit ließe sich die Stromversorgung von 60 Haushalten mit durchschnittlichem Verbrauch gewährleisten, so der Bürgermeister. Ihm schwebt aber eine nachhaltige kommunale Wärmeplanung vor. Beispielsweise könnte man den Strom bei Wärmepumpen einsetzen und die gewonnene Energie somit vervielfachen.

    Zwei Firmen haben ihre Angebote zur Renovierung der Anlage eingereicht. Darunter ein auf kleine Anlagen spezialisiertes Unternehmen mit zwei möglichen Varianten: die Wiederinbetriebnahme der Anlage mit Überholung der vorhandenen Francisturbine zum Preis von 311.850 Euro. Oder eine Erneuerung durch den Einbau einer Kaplanturbine mit weniger Lärmemissionen. Die Kosten lägen hier bei 379.850 Euro. Das Gremium favorisierte mit Rücksicht auf die geplante Wohnbebauung des Areals die kostspieligere, aber dafür leisere Variante. Dieser Betrag fällt zudem um 55.000 Euro günstiger aus als beim anderen Anbieter. 

    Fördermittel für Wasserkraftwerk auf dem Sohn-Gelände werden ausgelotet

    Weitere Kosten entstehen durch Betonarbeiten am Triebwerkskanal und in der Turbinenkammer, bei der Sanierung des Turbinenhauses sowie der möglichen Errichtung einer Fischtreppe. Bauamtsleiter Rainer Herzog stellte in Aussicht, die Gebäudesanierung eventuell in Eigenregie vorzunehmen, sodass Einsparungen möglich seien. Vor der Auftragsvergabe gilt es aber noch, die gebotenen Möglichkeiten innerhalb des Förderprogramms Wasserkraftanlagen des Bayerischen Staates zu eruieren. Hierzu empfahl der Zweite Bürgermeister Jürgen Block (Freie Wähler), die Richtlinien genau zu betrachten. Das Bauamt nimmt nun Kontakt auf, um die zuschussfähigen Kosten zu ermitteln und die maximalen Zuschussmittel beantragen zu können. Erst danach wird ein Planungsbüro mit der Erstellung eines Sanierungskonzepts beauftragt. Und erst dann werden auch die weiteren Arbeitsgänge ausgeschrieben. 

    Im Sinne der Zeitersparnis sollen allerdings jetzt schon die Bellenbergerinnen und Bellenberger für das Gemeinschaftsprojekt sensibilisiert werden. Auch das Finanzierungsmodell der Bürgerbeteiligung wolle man schon bald erarbeiten. Dem Vorschlag von Wolfgang Schrapp (Freie Wähler) an die Verwaltung stimmten auch die anderen Räte zu. Mit Wiederinbetriebnahme der Anlage auf dem Sohn-Gelände wird also erneut an den drei historischen Standorten die Wasserkraft aus dem Mühlbach zur Energiegewinnung genutzt.

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