Ein Schüleraustausch zwischen einer bayerischen und einer französischen Schule ist ein bewährtes Konzept. Jugendliche sollen auf diese Weise ihre Fremdsprachenkenntnisse verbessern und den Alltag im jeweils anderen Land kennenlernen können, ob in der
Die Schülerinnen und Schüler bekommen dabei zusätzlich die Möglichkeit, ein Betriebspraktikum im Ausland zu absolvieren. Gefördert wird der internationale Schul- und Praktikumsaustausch durch den Bayerischen Jugendring und das Deutsch-Französische Jugendwerk. Für das Pilotprojekt wurden in jedem Land zwei Schulen in räumlicher Nähe ausgewählt: In Bayern sind das die Realschulen in Babenhausen und Krumbach, auf französischer Seite das Collège Roquepertuse Velaux und das Collège Louis Leprince Ringuet in der Region Provence-Alpes-Côte d’Azur.
Plädoyer für Demokratie und Frieden beim Festakt in Babenhausen
Am Freitag fand ein Festakt im Babenhauser Schulzentrum statt, um den ersten Teil des Austauschs - den französischen Besuch in Bayern - abzuschließen. Der Gegenbesuch ist im Frühjahr geplant. Einige Ehrengäste nahmen an der Veranstaltung teil, unter anderem die Französische Generalkonsulin in München, Corinne Pereira da Silva, und der Ministerialbeauftragte für die Realschulen in Schwaben, Bernhard Buchhorn. Die Anwesenden feierten die deutsch-französische Freundschaft. In einer zweisprachigen Moderation führten die Schüler Lia Füssinger und Jakob Pröbstl durch das Programm, das von musikalischen Beiträgen umrahmt war.
Der Babenhauser Realschuldirektor Martin Rister bezog sich in seiner Ansprache auf die aktuelle politische Lage in Deutschland und der Welt (siehe eigener Bericht). "Lassen Sie uns dafür einstehen, dass Frieden und Demokratie wichtiger sind als vielleicht die eine oder andere mathematische Formel", sagte Rister und unterstrich damit den Anspruch der Schulen, der jungen Generation Werte zu vermitteln. Dies sei wichtiger denn je.
Der Babenhauser Bürgermeister Otto Göppel ergänzte: "Ein Rückzug in nationale Grenzen und Egoismus sind keine Alternative". Der Schüleraustausch trage zur Festigung eines vereinten Europas bei. Die Jugendlichen bekämen zudem die Chance, Erfahrungen für die spätere berufliche Laufbahn zu sammeln. Er dankte den Firmen, die Praktikumsplätze für die "Schüler-Tandems", bestehend aus einem deutschen und einem französischen Schüler, zur Verfügung stellten.
Jeder fünfte Schüler lernt Französisch an bayerischen Realschulen
Der Ministerialbeauftragte Bernhard Buchhorn erläuterte den Stellenwert der französischen Sprache in den bayerischen Realschulen: "Jeder fünfte Schüler lernt an der
Die Leitung des Schüleraustauschs hat auf deutscher Seite Silke Kast von der Anton Fugger Realschule Babenhausen. Sie hat das Programm gemeinsam mit Annette Volkert von der Staatlichen Realschule Krumbach entwickelt. Die beiden Lehrkräfte bereiteten und bereiten die Jugendlichen auf die neuen Erfahrungen vor. Einer der Schwerpunkte: der Einsatz moderner Medien.
Da die französischen und bayerischen Partnerschüler dasselbe Alter haben sollten, konzentriert sich das Programm auf die Jahrgangsstufe der französischen 3e des Collège und der bayerischen neunten Realschulklasse. In dieser Klassenstufe lernen die Jugendlichen im dritten Jahr Französisch und haben genug Grundwissen, um teilzunehmen, was auch durch ein Sprachzertifikat attestiert wird. Ein Pflichtpraktikum ist auf französischer Seite in der Schulzeit von Haus aus vorgesehen, die bayerischen Realschüler absolvieren während ihrer Schullaufbahn durchschnittlich acht Praktikumstage.