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Babenhausen: Jetzt geht es ans Aufräumen: Wie Babenhauser den Sonntag erlebten

Babenhausen

Jetzt geht es ans Aufräumen: Wie Babenhauser den Sonntag erlebten

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    Die Babenhauser packen nach dem Hochwasser gemeinsam an.
    Die Babenhauser packen nach dem Hochwasser gemeinsam an. Foto: Claudia Bader

    „Kann man hier etwas helfen?“ - Diese Frage hörte man am Sonntag in vielen Babenhauser Straßen. Die Besitzer, Mieter und Pächter von Häusern und Geschäften nahmen die spontane Hilfsbereitschaft dankend an. Nachdem die Überschwemmungen vom Samstag vielerorts Spuren der Verwüstung hinterlassen hatten, konnten sie jede helfende Hand gebrauchen. Zahlreiche Freiwillige aus dem Fuggermarkt sowie umliegenden Orten zeigten Solidarität und packten beim Aufräumen, Wischen und Putzen sowie vielen anderen notwendigen Arbeiten kräftig mit an.

    Bereits in den frühen Morgenstunden hsbrn die Aufräumarbeiten begonnen. Aus einigen Läden und Geschäften "auf der Wies" muss Wasser herausgepumpt und Schlamm beseitigt werden. Vielerorts stehen auf den Gehsteigen beschädigte Regale, Schränke und Stühle oder auch kaputte Verkaufsartikel. Anstatt sich wie jeden Sonntag zum Gottesdienst zu versammeln, schaffen Mitglieder der Friedenskirche Schlamm und Schmutz aus ihren Räumen und dem überfluteten Keller.

    Die Hilfsbereitschaft ist groß nach dem Hochwasser in Babenhausen

    Nachdem sie ihr Vieh am Vortag evakuiert haben, schrubben Georg Eberle und seine Familie mit Unterstützung von Helfern den Stall- und Hofbereich. „Sobald sich die Wetterlage ein wenig beruhigt hat, hole ich meine Tiere wieder zurück“, sagt der Landwirt. Wenige Meter hinter seinem Stall hat die Günz immer noch nicht in ihr Bett zurückgefunden und Uferbereiche für sich eingenommen. 

    Um einen Getränkemarkt an der Rechbergstraße sammeln freiwillige Helferinnen und Helfer herumliegende Flaschen ein. Unzählige Leergut-Kisten sind am Samstag vom Wasser der Günz weggespült worden. Ein mitgerissener Kühlwagen hängt noch unter der Brücke und muss von einem Kran herausgezogen werden.

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    Die Hochwasserlage in Babenhausen hat sich entspannt. Die Schäden werden sichtbar, die Aufräumarbeiten gehen weiter und erste Betriebe öffnen wieder.

    Aus zahlreichen Kellern entlang der Rechbergstraße wird Wasser gepumpt. Bei einem Anlieger wurde sogar das Erdgeschoss geflutet. „Als wir gestern frühzeitig vom Urlaub zurück gekommen sind, konnten wir nicht mal mehr in unser Haus, um noch etwas zu retten“, sagt er. „Innerhalb kurzer Zeit haben sich die Günz und der Mühlbach in einen großen reißenden Fluss verwandelt und unser Haus von zwei Seiten überflutet. Wir konnten leider nichts mehr tun“, berichtet eine Anwohnerin der Fabrikstraße. 

    Gerade mit den Arbeiten am Haus fertig - schon wieder muss renoviert werden

    Auch viele Bewohner der Straßen Lindenberg, Tafelmahd und Mühlmahd sind am Samstag von den rasch ansteigenden Wassermassen überrascht worden. Jetzt werden Räume, Flure und Hofeinfahrten gereinigt sowie zerstörte Möbel weggetragen. Ein Mann, der mit seiner Familie an der Ulmer Straße wohnt, ärgert sich, dass es keinen Container gibt, in dem Betroffene ihren Müll und Unrat entsorgen können.

    Auch in der Hirtengasse hat das Hochwasser Spuren hinterlassen. „Man weiß gar nicht, wo man anfangen soll“, sagt eine Anliegerin. Erst vor Kurzem haben sie und ihr Mann ihr Häuschen um einen Anbau erweitert und zu einem kleinen Schmuckstück hergerichtet. Jetzt ist es schon wieder renovierungsbedürftig. Eine Helferin ist mit ihrer Tochter aus Winterrieden gekommen, um sie zu unterstützen. Von einer angrenzenden Straße bittet eine Stimme aus dem Lautsprecher eines Feuerwehrautos, sich über einen Anruf im Rathaus als Soforthelfer registrieren zu lassen. 

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