Viele Jahre war er das Gesicht des Vereins Hilfe für Kinder in Uganda. Reinhold Reinöhl hat Spenden gesammelt und für die gute Sache geworben. Weit über die Grenzen der Region hinaus. Jetzt tritt er aus gesundheitlichen Gründen kürzer. Bei der jüngsten Mitgliederversammlung des Vereins hat er seinen Führungsposten auf eigenen Wunsch hin abgegeben. Dass ihn seine Kollegen aus dem Gremium im Gegenzug für sein Lebenswerk, den ärmsten Kindern in Uganda zu helfen, zum Ehrenvorstand machten, rührte ihn zu Tränen. Seine repräsentativen Aufgaben will Reinöhl weiter wahrnehmen. Als sein Nachfolger an der Vereinsspitze fungiert aber künftig der Babenhauser Geschäftsmann Daniel Ehrmann.
Begonnen hat damals alles mit einem Besuch von Pater Dr. Lawrence Ssemusu. Als Sommervertretung war der Priester aus Uganda nach Kettershausen gekommen und berichtete dort unter anderem von der viel zu kleinen Schule in seinem Heimatort Buswa. Unterrichtet wurden 700 Kinder, gebaut worden war die Schule ursprünglich für 250 Kinder. Die Klassenzimmer waren folglich mit bis zu 70 Kindern komplett überfüllt. Das war der Startschuss für den Verein. Ziel war und ist es, den Kindern einen Schulbesuch zu ermöglichen, neue Schulgebäude, Lehrerwohnungen, Toiletten, Küche, Brunnen und vieles mehr zu bauen. "Kurz gesagt: Wir wollen auf diese Weise Lebensperspektiven schaffen", erklärt Ehrmann. Die Bilanz ist beachtlich: Seit 1998 hat der Verein weit über 2000 Patenschaften für Mädchen und Buben vermittelt. 14.000 Kinder haben in den vergangenen Jahren die Primary School St. Kizito und Secondary School St. Andrews College besucht.
Daniel Ehrmann war vor ein paar Jahren selbst vor Ort
Daniel Ehrmann war vor einigen Jahren selbst als Teil der Unterallgäuer Delegation in Uganda vor Ort. Dieser Besuch, die vielen Eindrücke, der herzliche Empfang, sagt er, hätten ihn geprägt. Er meint: "Jeder Cent ist dort gut aufgehoben." Mittlerweile sind mehrere Millionen Euro investiert in neue Schulen investiert worden. Unterstützung bekam der Verein auch von großen Spendenaktionen wie Sternstunden oder Ein Herz für Kinder, Unternehmen aus der Region steuern ebenfalls ihren Teil dazu bei, Vereine sammeln, Zahngold-Erlöse bringen große Summen ein. "Den Kindern soll wenigstens die Regelschulzeit von sieben Jahren ermöglicht werden", sagt Ehrmann. Schulgeld und Schuluniform, Materialkosten und das Mittagessen werden größtenteils vom Verein übernommen. Ehrmann sagt aber auch: "Die Schule soll sich möglichst zeitnah selbst tragen." Uganda habe inzwischen erkannt, dass man auch seitens der Politik mehr ins Bildungssystem investieren muss. Dem Vorsitzenden ist zudem bewusst, dass durch die wirtschaftliche Situation hierzulande, die Krisen der vergangenen Jahre und Monate, in Zukunft wohl nicht mehr solch enorme Spendensummen aufgetrieben werden können. Der Verein werde daher mehr Augenmerk auf die Patenschaften legen.
Das ist der Vorstand des Vereins
Neben Daniel Ehrmann komplettieren Hans Reiner als dessen Stellvertreter, Schatzmeister Werner Nisseler, Schriftführerin Elisabeth Arulanantham und Lissi Greck als Patenschaftsbetreuerin den Vorstand des Vereins Hilfe für Kinder in Uganda bis zur nächsten Mitgliederversammlung.