Die Mädchen und Buben der neuen Kindertagesstätte am Schloss strahlten mit ihrem Erzieherteam um die Wette. In unterschiedlichen Sprachen begrüßten sie die Besucherinnen und Besucher, die zur feierlichen Eröffnung der Einrichtung gekommen waren. „Mit dem heutigen Tag vollenden wir ein Kapitel in der Geschichte des Marktes Babenhausen“, sagte Bürgermeister Otto Göppel. „Während rund dreijähriger Bauzeit ist im ehemaligen Ökonomietrakt des Fuggerschlosses ein neues Domizil für 165 Kinder sowie ein wichtiger Bestandteil unserer Infrastruktur geschaffen worden.“
Erbgraf freut sich über „schönsten Kindergarten, den ich kenne“
Für Alexander Erbgraf Fugger-Babenhausen ist die Kindertagesstätte am Schloss ein Ort, der die Verbundenheit seiner Familie mit Babenhausen zum Ausdruck bringen soll. Die Verwirklichung der Einrichtung sieht er als „Riesenknall“ für die seit 50 Jahren vom Hause Fugger angestrebte Öffnung des Schlossareals sowie für den Markt Babenhausen als gewaltige städtebauliche Chance. Nach Unterzeichnung des Mietvertrags im Jahr 2020 wurde mit der Sanierung des ehemaligen Wirtschaftstraktes sowie einem Neubau ein außerordentliches Projekt in Angriff genommen. Allein an dessen Planung seien 25 Firmen beteiligt gewesen, an der Ausführung sogar 45, resümierte der Bauherr: „Auf einer Gesamtfläche von fast 6.500 Quadratmetern ist der schönste Kindergarten, entstanden, den ich kenne“, sagte der Erbgraf. Sowohl die Ausbauten als auch das Spielgelände suchten ihresgleichen.
Klaus Holetschek: Einzigartige Verbindung von kulturellem Erbe und kommunalem Projekt
„Der Markt Babenhausen und das Haus Fugger haben gemeinsam etwas Großartiges auf den Weg gebracht“, sagte Regierungspräsidentin Barbara Schretter. Vor langer Zeit habe der ehemalige Ökonomietrakt des Fuggerschlosses der Mehrung von Wohlstand gedient, mit Eröffnung der neuen Kindertagesstätte diene er dem Wohlergehen der Menschen in Babenhausen. Während die Regierung von Schwaben mit Mitteln aus der Städtebauförderung ein bisschen zu diesem großartigen Projekt beitragen konnte, habe der Freistaat Bayern zum Erhalt des kulturellen Erbes, der Förderung des Gemeinschaftslebens und zur Stärkung des Babenhauser Ortskerns insgesamt 8,25 Millionen Euro beigesteuert. Landtagsabgeordneter Klaus Holetschek bezeichnete die Verbindung des kulturellen Erbes mit dem kommunalen Projekt als einzigartig. „Die Kindertagesstätte am Schloss verbindet die Vergangenheit mit der Gegenwart und ist damit ein Ort der Zukunft“, sagte stellvertretende Landrätin Sandra Neubauer.
„Hier wurde für 165 Mädchen und Buben im Alter von einem Jahr bis zur 4. Klasse ein Zuhause geschaffen, das sie besuchen, wenn sie nicht zu Hause sind“, sagte Einrichtungsleiter Reinhold Jungwirth. Im Rückblick auf die lange Zeit zwischen Ideenfindung und Einzug in die neue Einrichtung hatte er umfangreiche Dankworte parat. Fünf Monate nach dem Einzug fühlen sich sein Erzieherteam und er im „Schloss, in dem gearbeitet wird“, heimisch.
Mit Gebet und Weihwasser segneten Pfarrer Thomas Brom, sein evangelischer Amtskollege Michael Granzin und der islamische Regionalbeauftragte Hakan Dertlioglu die Kindertagesstätte. Im Anschluss an den von einer Abordnung der Musikkapelle Babenhausen stimmungsvoll gestalteten Festakt konnten die Besucher die Räumlichkeiten besichtigen: im Neubau Krippe und Hort sowie im ehemaligen Ökonomietrakt den Kindergarten. Dessen Erdgeschoss beherbergt Gruppen- und Therapieräume, Bastelzimmer, Garderoben, Elternwartebereiche, Toiletten Wickelzimmer und mehr. Bestaunt wurden Original-Stützbalken aus Holz sowie Rundbogenfenster, die an die einstige Orangerie erinnern. Im Obergeschoss sind Turnräume und Speisesaal mit sichtbarem Dachstuhl sowie Verwaltungszimmer untergebracht.
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