Babenhausen: Feuer im historischen Rössle-Gebäude ausgebrochen

Ein brennender Kühlschrank im Keller des historischen "Rössle"-Gebäudes in Babenhausen hat am Samstagmittag einen hohen Sachschaden verursacht. Vermutlich fing ein Kühlschrank durch einen technischen Defekt Feuer. Für das Ausmaß des Schadens dürfte aber weniger der Brand selbst, sondern vielmehr der Rauch ausschlaggebend gewesen sein, der sich in dem ehemaligen Zunfthaus ausgebreitet hat. 

Wie die Polizei am Tag nach dem Brand mitteilte, hatte nach derzeitigem Stand der Ermittlungen der zukünftige Wirt am Vormittag einen Kühlschrank im Keller der Gaststätte angesteckt. Um kurz nach 12 Uhr mittags löste eine automatische Brandmeldeanlage Alarm aus. 

Mehrere Feuerwehren eilen zum Rössle in Babenhausen

Beim Eintreffen der ersten Feuerwehrkräfte war bereits zu erkennen, dass sich der Rauch schon beinahe im ganzen Haus verteilt hatte. Sofort wurde die Alarmstufe erhöht und es kamen neben zahlreichen Aktiven der Feuerwehr Babenhausen auch die Nachbarwehren aus Klosterbeuren, Winterrieden und Kirchhaslach zum Ort des Geschehens an der Schrannenstraße nahe dem Rathaus und Fuggerschloss. Grund für die hohe Alarmstufe und damit für den Einsatz von insgesamt rund 40 Feuerwehrleuten war, dass absehbar viele Atemschutz-Geräteträger benötigt wurden. 

Die ersten Trupps im Haus fanden schnell die Ursache für den Rauch, der schon in den oberen Stockwerken sichtbar war: Der besagte Kühlschrank im Keller hatte Feuer gefangen. Im Erdgeschoss des anno 1690 erbauten Gebäudes befindet sich eine zuletzt leer stehende Gaststätte. Außerdem wird das Haus mit großem Saal unter dem Dach von Vereinen und kommunalen Einrichtungen genutzt, zum Beispiel von der Volkshochschule.

Erst kurz nach 14.30 Uhr war der Feuereinsatz in Babenhausen beendet

Die eigentlichen Löscharbeiten waren schnell erledigt. Aber dann galt es, den Rauch aus dem Haus zu blasen, was nur durch den Einsatz von Hochdrucklüftern möglich war. Wegen der relativ kleinen Fensteröffnungen zog sich diese Aufgabe in die Länge, sodass erst kurz nach 14.30 Uhr das Einsatzende gemeldet werden konnte. 

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Der Babenhauser Kommandant Jürgen Gottwald koordinierte den Einsatz der Feuerwehrleute, deren Fahrzeuge in der Schrannenstraße und in der Rechbergstraße standen. Gottwald wurde dabei von den zuständigen Führungskräften des Landkreises Unterallgäu beraten, Kreisbrandinspektor Tobias Hiller und Kreisbrandmeister Daniel Frommel. Zusätzlich stand der Rettungsdienst mit mehreren Fahrzeugbesatzungen zur Absicherung der Atemschutzträger bereit, musste aber glücklicherweise nicht eingreifen. Die Polizei war ebenfalls mit einer Streife vertreten. 

Welche Folgen hat der Brand im Rössle in Babenhausen?

Bei einer Lagebesprechung informierte sich auch Bürgermeister Otto Göppel über den Stand der Dinge. Das aus dem 17. Jahrhundert stammende, zweigeschossige Satteldachhaus steht unter Denkmalschutz. Derzeit wird die Gaststätte nach zweijährigem Leerstand für eine Wiedereröffnung vorbereitet, war zu erfahren. 

Nun bleibt abzuwarten, zu welchen Ergebnissen die Fachleute von Denkmalschutz und Versicherungen bei ihrer Begutachtung kommen werden. Es ist zu befürchten, wie so oft bei Bränden, dass der Rauch deutlich schlimmere Folgen als der eigentliche Brand hatte. Inwieweit außer dem Gasthof auch die weiteren Räume betroffen sind, wird sich erst noch herausstellen. Die Polizei veröffentliche am Sonntag eine vorläufige Schätzung: Demnach beläuft sich der Sachschaden auf etwa 40.000 Euro. (mit stz)