Eismaschine anschalten – fertig. So einfach war das früher nicht. Um eine Kugel Eis verkaufen zu können, musste der Gründer des Café Fahrenschon schon kräftig anpacken. Mit Körben stieg er in die Keller des Fuggerschlosses hinab, um eingelagertes Natureis zu holen. Das kam samt Salz in ein Holzfass. Einen Metallkessel mit Milch, Rahm, Zucker eingesetzt, die Handkurbel gedreht und gedreht – cremig wurde das Speiseeis. Für einen „Bollen“ davon nahm mancher einen Fußmarsch von Greimeltshofen nach Babenhausen in Kauf, erzählt man sich. Verkauft hat das Eis lange Zeit ein Mädchen. Gertrud Marx, geborene Fahrenschon, heute 82. Ihre Eltern haben am 4. Juli vor 100 Jahren das gleichnamige Café an der Fürst-Fugger-Straße eröffnet – eine Institution in Babenhausen und weit darüber hinaus bekannt.
Babenhausen