In den eigenen vier Wänden ist ein Ehepaar in Untereichen, einem Ortsteil von Altenstadt, gewaltsam zu Tode gekommen. Angehörige fanden den 70-Jährigen und seine 55 Jahre alt Frau am Wochenende tot auf. Seither laufen die Ermittlungen der Polizei auf Hochtouren. Die Ermittlungsgruppe "Mühlbach" wurde gegründet. Doch einen Tatverdacht gibt es nach wie vor nicht. Die meisten Umstände gelten weiterhin als unklar. Was ist bislang in dem Fall bekannt? Was nicht? Hier eine Zusammenfassung.
Wer sind die Opfer? Was ist über das getötete Ehepaar bekannt?
Der 70-Jährige gilt als alteingesessener "Ur-Untereichener". Er hielt Hühner und Tauben. Beim Geflügelverein wurde er mehrfach als Vereinsmeister ausgezeichnet. Der Rentner, der früher in der Pharmaindustrie gearbeitet hat, soll sich die vergangenen Jahre immer mehr zurückgezogen haben. Seine Familie betrieb einst ein Sägewerk. Auch andere Verwandte wohnen noch im Ort, sein Sohn direkt nebenan. Seine 55 Jahre alte Ehefrau soll er erst vor wenigen, mindestens aber drei, Jahren geheiratet haben. Sie führte in Laupheim ein Spielwarengeschäft, das polizeilich versiegelt wurde. Auch die Frau hatte Kinder.
Was weiß man über die Tat in Altenstadt-Untereichen?
Bislang nicht viel. Die Polizei hält sich aufgrund ermittlungstaktischer Gründe mit näheren Angaben zurück. Sowohl der genaue Zeitpunkt, der Hergang als auch die Todesursache sind unklar. Bekannt ist einzig, dass die beiden am Samstagnachmittag von Angehörigen aufgefunden wurden. Um wen es sich bei den Angehörigen handelt und wie lange die beiden zu dem Zeitpunkt schon tot waren, ist nicht bekannt. Ein erweiterter Suizid wird ausgeschlossen, genau wie ein Unfall. Es ist von einem gewaltsamen Tod die Rede. Ob dabei eine Waffe eingesetzt wurde, ist ebenfalls nicht bekannt. Im Zuge der umfangreichen Suchmaßnahmen rund um das Wohnhaus aber wollte die Polizei nach eigenen Angaben Spuren und eine mögliche Tatwaffe finden.
Gibt es schon einen Verdacht?
Laut Polizei bislang nicht. Es gibt aber wohl zwei Hauptthesen, die in Betracht kommen. Die eine ist bei schweren Gewalttaten eigentlich die, die am häufigsten auftritt: Dass der oder die Täter aus dem sozialen Nahfeld kommen. Die andere These: Dass ein unbekannter Dritter unberechtigter Weise sich Zugang zum Haus verschafft hat und dann das Ehepaar getötet hat. Einbruchspuren hätten zwar nicht festgestellt werden können, und auch für die Polizei gilt diese Variante eigentlich als "sehr, sehr, sehr ungewöhnlich". Gänzlich ausschließen können die Ermittler das aber derzeit nicht. Untereichen gilt für die Polizei als eigentlich "sichere Gegend" und nicht als Brennpunkt für Einbruchkriminalität.
Was hat die Polizei bei ihren Suchmaßnahmen gefunden?
Details dazu sind nicht bekannt. Gesucht wurde am Montag mit mehr als 50 Kräften, auch im nahegelegenen Mühlbach. Taucher und Hunde waren im Einsatz. Die Polizei teilte im Nachgang der Suche lediglich mit, dass eventuell aufgefundene Gegenstände nun begutachtet und ausgewertet werden soll. Ob sich daraus ein konkreter Hinweis für die Tat oder sogar den oder die Täter ergab, ist bislang unklar. Die Untersuchungen würden hierzu auch noch andauern, heißt es.
Wie geht die Polizei nun weiter vor?
Es hieß, dass im Zuge des Großeinsatzes am Montag bis zu 100 Personen aus der Nachbarschaft, im Ort oder dem sozialen Nahfeld des getöteten Ehepaars befragt werden sollen. Diese Aussagen müssten nun ausgewertet und bewertet werden. Bei möglichen widersprüchlichen Angaben stünden weitere Überprüfungen an. All das koste Zeit. Möglich ist, dass sich daraus auch neue Ermittlungsansätze ergeben. Details dazu sind aber nicht zu erfahren. Ein ähnlich großer Sucheinsatz wie am Montag sei aktuell nicht geplant. Aufgrund der Nachforschungen könnte aber durchaus noch Polizei im Ort unterwegs sein.
Anmerkung der Redaktion: Wir hatten zunächst geschrieben, dass das Ehepaar erst vor anderthalb oder zwei Jahren geheiratet hat. Inzwischen hat sich jemand bei unserer Redaktion gemeldet, der belegen kann, dass die Hochzeit schon mindestens drei Jahre zurückliegen muss.