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Altenstadt/Memmingen: Doppelmord von Altenstadt: Tochter der Getöteten belastet Stiefbruder

Altenstadt/Memmingen

Doppelmord von Altenstadt: Tochter der Getöteten belastet Stiefbruder

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    In diesem Haus wurden Karl O. und dessen zweite Ehefrau Monika O. aus Altenstadt getötet.
    In diesem Haus wurden Karl O. und dessen zweite Ehefrau Monika O. aus Altenstadt getötet. Foto: Alexander Kaya, Archiv

    Vor knapp einem Jahr wurden Karl O. und dessen zweite Ehefrau Monika O. aus Altenstadt (Landkreis Neu-Ulm) getötet. Vor dem Memminger Landgericht müssen sich jetzt Sohn und Schwiegertochter des toten Mannes verantworten. Sie sollen den Vater und seine neue Frau aus Habgier umgebracht haben. Bisher wollten die beiden sich nicht zu den Vorwürfen äußern. Die 29-jährige Tochter von Monika O. machte nun eine emotionale Aussage.

    Die junge Frau beschrieb vor Gericht, wie sie und ihr Lebensgefährte das tote Paar gefunden hatten und beantwortete dem Richter auch Fragen über den mordverdächtigen Patrick O. und dessen Frau. Zuerst habe ihr der Stiefbruder sogar leidgetan, berichtete Monika O.s Tochter. Sie wusste nämlich von einem großen Streit zwischen Vater und Sohn. Dass Karl O. nun tot war, ehe sich die beiden aussöhnen konnten, habe sie als tragisch empfunden. Karl O. soll nicht damit zufrieden gewesen sein, wie sein Sprössling mit Geld umging, wie er es für Autos verschleuderte, dann aber nichts mehr für einen Kinderwagen für die kleine Enkeltochter übrig war. Er wollte ihm deshalb das Haus wieder nehmen, das er Patrick O. geschenkt hatte. 

    23.01.2024, Bayern, Memmingen: Ein Mann (M) wird im Landgericht in einen Gerichtssaal geführt. Er wird gemeinsam mit seiner Frau des Doppelmordes beschuldigt. Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
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    29 Tage und 50 Zeugen: Vor dem Landgericht Memmingen ist der Prozess zum Doppelmord in Altenstadt gestartet. Angeklagt ist ein Ehepaar, das sich vorerst nicht dazu äußern will.

    Doppelmord von Altenstadt: Stiefbruder soll sich in Widersprüche verstrickt haben

    Dass das junge Paar etwas mit dem Mord zu tun haben könnte, dieser Gedanke sei ihr erst später gekommen, sagte die 29-Jährige. Zunächst schien ihr der gewalttätige Ex-Mann ihrer Mutter als plausibelster Verdächtiger, "ein richtiger Psycho". Am Stiefbruder und dessen Frau fiel ihr kurz nach der Tat deren Fokussierung auf Geld negativ auf. "Mir war da der Gedanke, dass ich etwas geerbt haben könnte, noch gar nicht gekommen. Aber den beiden offensichtlich schon." Das Paar kam ihr bald merkwürdig vor. "Ich wollte sie dann auch nicht mehr bei der Beerdigung meiner Mutter dabeihaben."

    Auch interessant in diesem Indizienprozess: Gegenüber der Stiefschwester sollen sich Patrick O. und seine Frau in Widersprüche verstrickt haben. Ein Beispiel: Obwohl sie behauptet hatten, die Tatnacht bei einem Freund verbracht zu haben, sprach Patrick O. von seiner Beobachtung, dass das Hoflicht bei seinen Eltern mitten in der Nacht plötzlich anging.

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