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  3. Altenstadt/Berlin: Die Modewelt liebt einen jungen Modedesigner aus Altenstadt

Altenstadt/Berlin
27.09.2023

Die Modewelt liebt einen jungen Modedesigner aus Altenstadt

Die erste Modekollektion des Altenstadter Designers Sezgin Kivrim überzeugt Modekritiker mit farbenfrohen Häkeldesigns und durchsichtigen Oberteilen.
Foto: Marvin Schmidt/ Sezgin Kivrim

In Berlin entdeckte Sezgin Kivrim seine kurdische Identität. Der Altenstadter verarbeitet sie in seiner ersten eigenen Modekollektion, die bei Kritikern gut ankommt.

Für Sezgin Kivrims Abschlusskollektion an der renommierten Universität der Künste in Berlin stehen sechs Models auf einem Erdhaufen mitten in einem tristen Bürogebäude. Zwischen ihnen sprießen Sonnenblumen aus dem Boden, hinter ihnen zeigt eine riesige Fototapete eine Hügellandschaft im Dämmerlicht. Die Models tragen Strick und Netzstoffe in tiefem Rot, strahlendem Blau, kräftigem Grün. Wilde Muster und Punkte, die in konzentrischen Kreisen angeordnet sind. Immer wieder ist da auch eine große, gelbe Sonne. Die Sonne, die Kivrims Designs ziert, sie scheint auch von der Flagge des kurdischen Volkes.

Kivrim ist 1998 in Illertissen geboren. Zusammen mit seinen Eltern und seinen vier Geschwistern lebte er in Altenstadt. Nach seinem Abitur 2017 am Illertal-Gymnasium in Illerzell setzt er alles auf eine Karte: Kivrim will Modedesign an der Universität der Künste in Berlin studieren. 600 junge Menschen bewerben sich dort pro Jahr, nur 15 von ihnen werden angenommen. Der Altenstadter schickt sein Portfolio ein, muss für die Jury eine Designaufgabe abgeben, führt ein Interview mit dem Lehrstuhl. Sezgin Kivrim setzt sich durch: Die renommierte Kunsthochschule bietet ihm einen der begehrten Plätze an.

Modedesigner Sezgin Kivrim repräsentiert kurdische Kultur

Im August 2023 legte Kivrim seine Abschlusskollektion vor. Sie hieß: Zuhause sind meine Kinder Kurden. Mit seiner Mode möchte sich der 25-jährige Designer nicht explizit politisch äußern: "Es ist keine Politikrecherche. Meine Designs sollen kurdische Kultur sichtbar machen." In der türkischen Heimat von Sezgin Kivrims Eltern durften sie ihre kurdische Kultur nicht ausleben. Kivrim versuchte in seiner Jugend deswegen zunächst, diesen Teil seiner Identität abzulegen. "In Altenstadt habe ich versucht, deutsch zu sein", sagt er. Sein Umfeld habe teilweise mit Unverständnis und Ablehnung reagiert. Wie viele Menschen in Deutschland mit kurdisch-türkischem Hintergrund, sagt Kivrim, habe er in einem ständigen Zwiespalt gelebt.

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In Berlin geben sich die Menschen mehr Mühe, kulturelle Identitäten zu verstehen, sagt Kivrim. Er lernte kurdischstämmige Menschen mit ähnlichen Biografien kennen: "Hier bin ich nicht allein als Kurde." Er beschäftigte sich viel mit der Geschichte Kurdistans. Kurdistan ist ein Siedlungsgebiet, das sich über den Osten der Türkei und Gebiete im Irak, Iran und in Syrien erstreckt. Kurdinnen und Kurden gelten als die größte staatenlose Ethnie der Welt. Die kurdische Kultur beschreibt Kivrim als "genauso zersplittert wie das Volk selbst". Für den jungen Designer ist kurdische Kultur laut und fröhlich. Kivrim sagt, das könne daran liegen, dass kurdische Menschen sich ihren Raum eben oft aktiv einnehmen müssen, sei es im wörtlichen oder übertragenen Sinn. Er verbindet kurdische Kultur mit den Frauen in seiner Familie und mit dem Handwerk, das die Familie begleitet: der Schneiderei.

Kivrim häkelt gemeinsam mit seiner Mutter und seiner Großmutter

Kivrims Großmutter nähte und strickte aus Geldnot. Die Frauen in dem ländlich geprägten Teil der Türkei, aus dem seine Familie stammt, sind mit dem Handwerk aufgewachsen, sagt er. Seine Mutter hat in der Türkei am Berufsgymnasium Schneiderei gelernt, bevor sie ihrem Ehemann in den 90er-Jahren nach Deutschland folgte. Beide Frauen haben sich von ihrem Handwerk entfernt, sagt er weiter. Sie verknüpfen ein abgelegtes Leben mit dem Herstellen von Kleidung. "Vor wenigen Wochen waren wir gemeinsam im Urlaub, saßen zu dritt beisammen und haben gehäkelt", erzählt Kivrim. Sie tauschten sich über Techniken aus, schauten einander Tricks ab. Obwohl die drei Generationen aus unterschiedlichen Gründen Klamotten herstellen, verbindet sie diese Kulturtechnik. "Ich freue mich, dass ich meiner Mama und meiner Oma die Freude am Häkeln zurückgeben konnte", sagt Kivrim.

Mit 25 Jahren arbeitet Sezgin Kivrim als gefragter Modedesigner in Berlin.
Foto: Marvin Schmidt/Sezgin Kivrim

Gehäkelte Pullover und Pullunder in den Farben der kurdischen Flagge – rot, weiß, grün und gelb – sind ein zentrales Design in der Kollektion, die er in Berlin vorstellte. Ein anderes Designelement sind Kleider aus Plexiglas-Münzen in Dunkelrot und Schwarz. Die Münzen sind so angeordnet, dass sie einen Tagesverlauf der Sonne beschreiben.

Die deutsche Vogue zählt Kivrim zum "spannendsten Modedesign-Nachwuchs aus Berlin"

Seine Familie ist sehr stolz auf ihn. Sein Vater habe sich nach seinem Abitur gewünscht, dass er einen ordentlichen Beruf wählt, sagt Kivrim. Er habe die Sorgen seiner Eltern nachvollziehen können. "Meine Eltern sind super jung nach Deutschland gekommen, haben extrem viel gearbeitet, damit ihre fünf Kinder ein gutes Leben führen können", sagt der 25-Jährige. Der Erfolg seiner ersten Kollektion erleichtert es dem Modedesigner, seine unkonventionelle Berufswahl zu rechtfertigen.

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Einschlägige Modemagazine sind auf die Abschlusskollektion des Altenstadter Designers aufmerksam geworden. Für die deutsche Vogue gehört Kivrim zum "spannendsten Modedesign-Nachwuchs aus Berlin". Danach habe er einige Styling-Anfragen bekommen, sagt er. Seine aktuellen Designs vertreibt er in einer kleinen Auflage im Internet. Für Kivrim beginnt nach seinem Studium in Berlin ein spannender Lebensabschnitt: "Ich versuche, meinen Rucksack mit Erfahrungen vollzupacken. Dann schauen wir mal, was wird."

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