Mit der KLT Winkle Plastic verlässt das größte, noch an der Fabrikstraße 7 in Altenstadt angesiedelte Unternehmen, den bisherigen Firmensitz und verlagert seine unternehmerischen Aktivitäten in ein neues Kunden- und Logistikzentrum nach Ochsenhausen und ins Schwesterwerk in Schweinfurt. Der Schritt hängt mit wichtigen Kunden zusammen, aber auch mit dem Standort in Altenstadt selbst.
Werkleiter Fabian Göhl erläutert, dass die Firma KLT Winkle im Jahr 2020 den Geschäftsbereich „Technische Teile“ der Firma Brüder Winkle aufgekauft hat. Konkret wurden rund 20 Spritzgussmaschinen und circa 40 Beschäftigte in das Unternehmen übernommen. Begonnen hatte die Fertigung von Spritzgussteilen bei der Firma Brüder Winkle demnach bereits in den 1970er Jahren.
KLT Winkle Plastic zieht von Altenstadt nach Ochsenhausen um
Der Geschäftsbetrieb von KLT Winkle hat sich in den zurücklegenden vier Jahren bestens entwickelt. So hat sich der Umsatz in dieser Zeit von anfänglich circa 3,6 Millionen Euro auf rund 6,5 Millionen Euro im Jahr 2023 nahezu verdoppelt. Größter Abnehmer der Spritzgussteile aus Altenstadt ist die Firma Liebherr in Ochsenhausen, die Gefrier- und Kühlgeräte herstellt. Auch der Umsatz mit dem Liebherr-Haushaltsgerätewerk konnte auf nunmehr rund drei Millionen Euro nahezu verdoppelt werden. Namhafte Kunden sind beispielsweise die Firmen Kränzle, AL-KO, KaVo, Husqvarna oder Handtmann. Die Produkte aus Altenstadt finden in der Medizintechnik, in Displays, bei Gartenartikeln oder im Fahrzeugbau Verwendung. Aufgrund der breiten Produktpalette und der vielen Kunden ist die Auftragslage nach Göhls Angaben derzeit sehr zufriedenstellend.
Die Gründe für die Verlagerung nach Ochsenhausen sind demnach vielfältig. Eine Rolle spielt dabei, dass der größte Abnehmer Liebherr Hausgeräte seinen Firmensitz in Ochsenhausen hat. „Wir sind dann einfach näher am Kunden“, begründet Göhl. Zudem steht in Ochsenhausen in der Kolpingstraße 2 ein modernes und zweckmäßiges Gebäude zur Verfügung. In Altenstadt wären erhebliche Sanierungsmaßnahmen erforderlich geworden. Vor allem haperte es am schlechten energetischen Gebäudezustand und an den daraus resultierenden, hohen Energiekosten. Die kleineren Spritzgussmaschinen, insgesamt etwa 40 Prozent der Anlagen, sollen nach Ochsenhausen verlagert werden. Die größeren Produktionsmaschinen haben dort keinen Platz und werden künftig in einer Produktionshalle beim Schwesterunternehmen KLT Hummel Plastic in Schweinfurt wieder aufgebaut. Dort wird laut Fabian Göhl überwiegend für Automobilzulieferfirmen wie ZF, SKF oder FAG fertigt. Positiv sei, dass es sich um ein reines Familienunternehmen handelt. Inhaberin ist Claudia Hummel, KLT Hummel wurde 1963 gegründet.
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