Erst Buh-Rufe, dann Jubel und letztendlich ein folgenschweres Votum gegen Horst Seehofer: Es war ein denkwürdiges Wochenende für die Junge Union. Und ganz besonders für den Kreisverband Neu-Ulm: Mit gemischten Gefühlen kehrt die zehnköpfige Delegation um Kreisvorsitzenden Johann Deil von der Landesversammlung im mittelfränkischen Erlangen zurück. „Es war eine komische Stimmung“, schildert der 27-jährige Weißenhorner die Atmosphäre bei dem Treffen, bei dem etwa 500 Mitglieder des CSU-Parteinachwuchses aus ganz Bayern drei Tage lang tagten. Deil spricht von der sogenannten Erlanger Erklärung, die sich für einen „geordneten Übergang an der Spitze der Staatsregierung“ ausspricht – im Klartext also für ein Ende der Ära Seehofer. Gar von einem „Königsmord“ war die Rede. Und der wurde wohl von einigen Mitgliedern angezettelt. Das geht aus Deils Erzählungen hervor: „Ich war platt, wie die das Zepter in die Hand genommen haben.“
Landkreis Neu-Ulm