Auch wenn der zuständige Mitarbeiter beim Verkehrsverbund schriftlich einen Fragenkatalog beantwortet hat, bleiben die Stadträte und Bürgermeister Wolfgang Fendt bei ihrer Position: Ein Ansprechpartner von der Donau-Iller-Nahverkehrsverbund-GmbH (Ding) soll in Weißenhorn Rede und Antwort stehen. Konkret geht es um Digitalanzeigen an Bushaltestellen, die – so der Wunsch des Verbunds – künftig auch in ländlichen Regionen zum Einsatz kommen sollen.
Im Grunde sind sich die Mitarbeiter von Ding und die Weißenhorner Stadträte ja darin einig, dass Fahrgäste davon profitieren, wenn sie an der Haltestelle sehen, wann der Bus oder die Bahn tatsächlich abfährt. Doch bevor die Stadt ihren Bedarf an Infodisplays nennt, hätte sie gerne eine Empfehlung von einem Fachmann, an welchen Haltestellen das System überhaupt sinnvoll ist und wo nicht.
Die persönliche Einladung in die letzte Bauausschusssitzung vor den Ferien musste Ralf Schmid, zuständig für Digitalisierungsprojekte bei Ding, urlaubsbedingt absagen. Schriftlich teilte er aber mit, dass ein konkreter Vorschlag, welche Haltestellen mit Anzeigern für die digitale Fahrgastinformation ausgestattet werden sollen, für den Verbund ad hoc schwierig sei. „Wir haben diese Entscheidung bewusst den jeweiligen Gemeinden überlassen, da diese die Gegebenheiten vor Ort einfach besser kennen“, schrieb Schmid. Zudem beantwortete er einige Detailfragen über die Geräte und deren Nutzung, die die Stadträte hatten.
Ein Mitarbeiter vom Verkehrsverbund Ding wird in die nächste Sitzung eingeladen
Bürgermeister Wolfgang Fendt sagte dennoch in der jüngsten Bauausschuss-Sitzung, dass er die Situation noch immer nicht befriedigend finde. Er schlug vor, die Entscheidung darüber, wie viele Digitalanzeiger die Stadt Weißenhorn bestellen solle, ein weiteres Mal zu vertagen, bis der Mitarbeiter des Verkehrsverbunds Zeit hat und im Gremium die Detailfragen klären kann. Schmid wiederum möchte von den Kommunen eine belastbare Mengenangabe, um möglichst bald Förderanträge für die Anzeigetafeln stellen zu können. Er rechnet mit einer Förderquote von mindestens 50 Prozent. Wie berichtet, kostet ein einzelnes Gerät abhängig von Größe und Art der Stromversorgung zwischen 1500 und 6000 Euro. Aus Sicht von Herbert Richter (SPD) sollten vorrangig die Haltestellen mit Infodisplays ausgestattet werden, die von den Buslinien mit dem mutmaßlich höchsten Fahrgastaufkommen angefahren werden: Das seien die Linien 78 (Weißenhorn - Pfaffenhofen - Holzheim - Neu-Ulm - Ulm) und 812 (Weißenhorn - Biberachzell - Biberach - Roggenburg). Und ein Schwerpunkt sollte natürlich der Weißenhorner Busbahnhof sein, ergänzte Richter.
Jürgen Bischof (Freie Wähler/WÜW) sprach sich wie der Bürgermeister dafür aus, den Ding-Mitarbeiter oder einen Vertreter erneut in die nächste Sitzung einzuladen. Er solle dann die offenen Fragen beantworten und einen begründeten Vorschlag machen, an welchen Haltestellen Infodisplays sinnvoll sind und wo nicht. Einstimmig sprach sich der Bauausschuss dafür aus.
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