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Weißenhorn: Was die Zuhörer von den Landratskandidaten wissen wollten

Weißenhorn

Was die Zuhörer von den Landratskandidaten wissen wollten

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    Im Anschluss an die Podiumsdiskussion konnten die Zuhörer am Dienstagabend in der Fuggerhalle in Weißenhorn ihre Fragen an die Landratskandidaten richten.
    Im Anschluss an die Podiumsdiskussion konnten die Zuhörer am Dienstagabend in der Fuggerhalle in Weißenhorn ihre Fragen an die Landratskandidaten richten. Foto: Alexander Kaya

    Müllentsorgung , Verkehr, Service im Landratsamt – Fragen zu ganz praktischen Dingen haben Zuhörer am Dienstagabend bei der Podiumsdiskussion in Weißenhorn an Landrat Thorsten Freudenberger ( CSU ) und seine beiden Herausforderer gestellt.

    So wollte eine Frau von ihm sowie von Susanna Oberdorfer-Bögel ( Freie Wähler ) und Ludwig Ott (Grüne) wissen, wie sie zur Einführung des neuesten Mobilfunkstandards 5G stehen. Oberdorfer-Bögels knackige Antwort: „Ich würde mir zuerst mal ein flächendeckendes 3G-Netz im Landkreis Neu-Ulm wünschen.“ Auch Ott sprach sich für Verbesserungen beim Handy-netz aus, das müsse den Bürgern auch ein paar Antennen mehr wert sein. Freudenberger warnte: „Wir werden irgendwann das Funkloch Europas , das können wir uns nicht leisten.“ Doch in diesem Bereich sei die höhere Politik gefragt, sagte der Landrat. Zugleich forderte er, dass die Wissenschaft Standards finden müsse, die sicherstellen, dass das 5G-Netz ohne Gesundheitsrisiken betrieben werden kann.

    Eine Mülltonne, in die neben Verpackungsmüll auch andere Wertstoffe entsorgt werden können, wünschte sich ein Zuhörer. Auf die Frage, wie man es schaffe, diese Wertstofftonne im Kreis Neu-Ulm einzuführen, antwortete die Illertisserin: „Für Ressourcensparsamkeit und Klimaschutz sind wir alle.“ Wichtig sei aber die Disziplin der Verbraucher beim Trennen, damit diese Tonne nicht zur erweiterten Restmülltonne werde. Aus Sicht des Grünen-Kandidaten spricht nichts gegen die Wertstofftonne, wenn sie die bezahlbarere und nachhaltigere Lösung sei. Der Amtsinhaber verwies auf derzeit laufende Gespräche zwischen den Kommunen und dem Landkreis in Sachen Gelber Tonne. Er versprach, die Idee in diese Gespräche einzubringen.

    Ein Mann hakte nach, warum sich Oberdorfer-Bögel in Bellenberg für ein Zentralkrankenhaus ausgesprochen hatte. Parteiübergreifend hätten viele Menschen im Landkreis lange Zeit diese Lösung favorisiert, sagte die Kandidatin der Freien Wähler. Sie rechnet damit, dass der Trend zu größeren Krankenhäusern langfristig auch vor dem Landkreis nicht Halt machen wird.

    Mehr Mitspracherecht für Kommunen bei Tempolimits?

    Für seinen Vorschlag, dass Kommunen im Landkreis versuchsweise selbst Tempolimits auf überörtlichen Straßen setzen dürfen, bekam ein Zuhörer Zustimmung von allen Kandidaten auf dem Podium. Doch Freudenberger betonte, dass das derzeit rechtlich nicht zulässig sei. Das wollte Oberdorfer-Bögel so nicht akzeptieren: „Wenn die Leute mit 80 durch Emershofen scheppern, dann muss man doch was tun können.“ Man könne sich nicht über Recht und Gesetz hinwegsetzen, bekräftigte Freudenberger . Ihm wäre es lieber, wenn der Landtag die Gesetze ändern würde, damit alle Landkreise den Kommunen bei Tempolimits mehr Mitspracherecht einräumen können.

    Über viel zu lange Bearbeitungszeiten von Bauanträgen und fehlende Service-Kultur im Landratsamt beschwerte sich ein Bürger. Aus Sicht des Grünen-Kandidaten gibt es viele Möglichkeiten, mithilfe der Digitalisierung Abläufe zu verkürzen und zu verbessern. „Einladend ist was anderes“, sagte Ott über den ersten Eindruck beim Betreten der Behörde. Da könne man mit frischem Wind im Chefbüro viel verbessern. Für schnelle Rückmeldungen bei Bauvorhaben sprach sich Oberdorfer-Bögel aus. So sollten Bauherren zum Beispiel innerhalb von sieben Tagen eine Antwort bekommen, ob Unterlagen in ihrem Antrag fehlen. Freudenberger wollte die Kritik an seinen Mitarbeitern nicht stehen lassen und lobte deren Arbeit. Er kündigte an, dass in Illertissen und Neu-Ulm digitale Bürgerzentren geschaffen werden:. „Die werden flott, die werden gut.“

    Den Bericht über den ersten Teil der Veranstaltung lesen Sie hier: Landkreispolitik in Wohnzimmeratmosphäre

    Ausführliche Porträts über die Landratskandidaten lesen Sie hier:

    Er ist Landrat mit Leib und Seele

    Sie möchte es mit Teamwork ins Landratsamt schaffen

    Vom Feuerwehrmann zum Landrat?

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