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Weißenhorn: Städtisches Wasserwerk Weißenhorn will neue Zählgeräte einsetzen

Weißenhorn

Städtisches Wasserwerk Weißenhorn will neue Zählgeräte einsetzen

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    In immer mehr Kommunen ersetzen elektronische Wasserzähler die klassischen Wasseruhren. Das Wasserwerk Weißenhorn will ebenfalls umrüsten. Der Bauausschuss entscheidet darüber.
    In immer mehr Kommunen ersetzen elektronische Wasserzähler die klassischen Wasseruhren. Das Wasserwerk Weißenhorn will ebenfalls umrüsten. Der Bauausschuss entscheidet darüber. Foto: Monika Leopold-Miller (Archivfoto)

    Das städtische Wasserwerk Weißenhorn möchte neue Technik zum Einsatz bringen, um die Arbeit und die Abläufe im Betrieb zu erleichtern. Durch den Umstieg von den klassischen Flügelrad-Wasserzählern auf elektronische Wasserzähler mit Ultraschalltechnologie in den angeschlossenen Haushalten ergeben sich nach Angaben des Werkleiters Andreas Palige einige Vorteile. Doch es gibt auch Vorbehalte gegen die neuen Geräte, was jüngst im Bau- und Werksausschuss und am Montagabend auch im Stadtrat zur Sprache kam.

    Eine höhere Zählerqualität, verschiedene Auslesemöglichkeiten, die Möglichkeit der kontaktlosen Fernablesung, eine Leckageerkennung und eine Lebensdauer von 15 Jahren – diese Punkte sprechen aus Sicht des Werkleiters für die neuen Geräte. Allerdings will Palige auch nicht verschweigen, dass von den Zählern mit Ultraschalltechnologie eine Funkbelastung ausgeht. Diese falle jedoch verschwindend gering aus und sei deutlich kleiner als bei anderen Geräten, die heute in den meisten Haushalten zu finden sind: WLAN-Router etwa, Babyphone oder schnurlose Telefone.

    Bürger können dem Betrieb des Funkmoduls widersprechen

    Doch gerade wegen dieser Funkbelastung sprach sich Ulrich Hoffmann (ÖDP) im Bauausschuss gegen den Einbau der neuen Zähler aus. Er sehe auch die Notwendigkeit für den Umstieg nicht, sagte er. Schließlich könne man auch per Fax oder übers Internet die Ablesedaten übermitteln. Außerdem fordert die ÖDP, dass Gebührenschuldner und Eigentümer künftig explizit und rechtzeitig von der Stadt darauf hingewiesen werden, wenn im Gebäude ein Wasserzähler mit Funkmodul eingesetzt werden soll. Wenn jemand widerspricht, dann darf die Funkfunktion nicht verwendet werden. Auf Beschluss des Stadtrats wird dieser Passus in die Neufassung der Wasserabgabesatzung aufgenommen. Die muss nämlich auf Wunsch der Rechtsaufsicht aktualisiert werden, wie Bürgermeister Wolfgang Fendt sagte. Dafür wurden die amtlichen Mustersatzungen des bayerischen Innenministeriums zurate gezogen.

    Ein Paragraf der neuen Satzung schafft auch die rechtlichen Voraussetzungen im Hinblick auf die mögliche Einführung von elektronischen Funkwasserzählern. Die Entscheidung über einen Umstieg auf die Technik haben die Stadträte aber noch nicht getroffen, das wurde im Bauausschuss noch einmal vertagt.

    Anfang 2022 werden die Wassergebühren in Weißenhorn wohl steigen

    Einer Neufassung der Wasserabgabesatzung und der dazugehörigen Beitrags- und Gebührensatzung hat das Gremium am Montag aber schon zugestimmt. Mit ihr tritt eine Neuerung beim Beitragsmaßstab in Kraft: Laut Sitzungsvorlage wird anstatt des Nenndurchflusses künftig bei Wasserzählern der Dauerdurchfluss als Maßstab angesetzt. Maßgeblich dafür ist eine Richtlinie des Europaparlaments. Die Grund- und Verbrauchsgebühren sowie die Beitragssätze bleiben vorerst unverändert. Der Werkleiter des Wasserwerks geht aber davon aus, dass es mit hoher Wahrscheinlichkeit zum 1. Januar 2022 für die Bürger teurer wird. Gründe dafür sind Investitionen des Wasserwerks und Baumaßnahmen, die nach Fertigstellung in die Gebührenkalkulation einfließen. Künftig sei auch mit höheren Fixkosten, zum Beispiel für das Personal, zu rechnen, schreibt Palige.

    Über die Einführung der Funkwasserzähler wird der Bau- und Werksausschuss noch einmal gesondert beraten. Franz Josef Niebling (CSU) betonte im Stadtrat, dass es sich keinesfalls um „Teufelszeug“ handle. Es sei sehr praktisch, dass die neuen Geräte auf Lecks im Leitungsnetz hinweisen können. Und die Daten, die ans Rathaus gesendet werden, seien nichts anderes als die Informationen, die ohnehin am Jahresende bei der bisherigen Ablesung ermittelt werden, sagte er.

    Auf Nieblings Vorschlag hin wird die Stadtverwaltung einen Experten einladen, der den Bauausschuss über die Niederfrequenztechnik Lorawan informiert. Dank dieser könnten Daten auch automatisch ans Rathaus übermittelt werden und das auf eine Entfernung von bis zu zehn Kilometern, sagte Niebling. Es seien aber noch weitere digitale und automatisierte Nutzungen möglich wie zum Beispiel ein Parkleitsystem, Schadensmelder, Hochwasserstandsmeldungen und vieles mehr. „Auch die Städte Ulm und Neu-Ulm arbeiten an Pilotprojekten für diese Technik“, sagte Niebling. Weißenhorn könne daran mitwirken, besser noch der ganze Landkreis Neu-Ulm, ergänzte er.

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