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Weißenhorn: So soll das Radfahren in Weißenhorn attraktiver werden

Weißenhorn

So soll das Radfahren in Weißenhorn attraktiver werden

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    Wer  mit dem Fahrrad in der Stadt unterwegs ist oder damit pendelt, braucht einen Platz zum Abstellen. Am Bahnhof in Weißenhorn ist eine Fahrradsammelgarage geplant.
    Wer mit dem Fahrrad in der Stadt unterwegs ist oder damit pendelt, braucht einen Platz zum Abstellen. Am Bahnhof in Weißenhorn ist eine Fahrradsammelgarage geplant. Foto: Alexander Kaya (Archivfoto)

    Die Zielsetzung ist klar, eine Reihe von Maßnahmen ist angedacht. Jetzt geht es an die Umsetzung. Mithilfe eines Planungsbüros möchte die Stadt Weißenhorn die Infrastruktur für Radfahrer an vier Punkten entscheidend verbessern. Konkret geht es um die Schaffung von drei attraktiven und sicheren Verbindungen in Weißenhorn und um den Bau einer Fahrradsammelgarage am Bahnhof.

    Mit großer Mehrheit hat der Stadtrat am Montagabend Bürgermeister Wolfgang Fendt dazu ermächtigt, den Auftrag für eine Konzeption und Detailplanung für die vier Maßnahmen vergeben zu können. Dass das Gremium den Auftrag nicht gleich direkt erteilt hat, liegt daran, dass die Kommune Fördergelder beantragen will. Im Idealfall deckt der Zuschuss 80 Prozent der Kosten für Planung und Bau ab. Durch den nun gefassten Beschluss kann die Stadtverwaltung noch vorab klären, was im Hinblick auf die Zuschüsse zu beachten ist.

    Westlich der Altstadt wird die erste Fahrradstraße in Weißenhorn entstehen

    Als Mitglied der Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Kommunen in Bayern möchte die Stadt Weißenhorn den Radverkehr bekanntlich gezielt fördern. Das Radfahren soll im Alltag wie auch in der Freizeit stressfrei und entspannt möglich sein. Voraussetzung dafür ist eine sichere und attraktive Infrastruktur. Im Sommer hatte ein Fachmann dem Stadtrat Vorschläge gemacht. Sie sind Bestandteil des Radverkehrskonzepts für Weißenhorn, dessen Maßnahmen nun nach und nach umgesetzt werden sollen.

    Neben der Sammelgarage am Bahnhof erfordern drei Verbindungen nun detaillierte ingenieurtechnische Planungen: So ist der Ausbau einer Verbindung westlich der Altstadt zwischen Ulmer Straße und Memminger Straße über Herzog-Ludwig-Straße und Bleichstraße zu einer durchgängigen Fahrradstraße vorgesehen. Bisher sind in der Stadt Weißenhorn noch keine solche Fahrradstraßen ausgewiesen. Radfahrer sind dort bevorrechtigt und dürfen auch zu zweit nebeneinander fahren.

    Sicherer sollen die Radfahrer künftig auch auf der Illerberger Straße zwischen der Herzog-Georg-Straße und dem Hauptplatz sowie im Verlauf der Günzburger Straße unterwegs sein. Wie das Fachbüro in seinen Ausführungen zum Honorarangebot (Volumen: rund 47.000 Euro) schildert, haben die drei aufgelisteten Streckenzüge eine zentrale Bedeutung im Radverkehrsnetz der Stadt. "Sie sollen daher mit hoher Attraktivität und innovativen Lösungen den Radverkehr sicher und intuitiv führen", heißt es. Und: "Sie sollen insbesondere auch für besorgte Radfahrer ein attraktives Angebot darstellen und geeignet sein, Noch-nicht-Radfahrer für das umweltfreundliche Verkehrsmittel zu gewinnen."

    Das Sonderprogramm "Stadt und Land" sieht 80-Prozent-Förderung vor

    Die vier Maßnahmen seien eine "super Sache", sagte CSU-Stadtrat Franz Josef Niebling. Die Kommune habe gerade den richtigen Zeitpunkt erwischt, um das umzusetzen, sagte er im Hinblick auf die mögliche Förderung. Niebling hatte das Gremium auf das Sonderprogramm "Stadt und Land" hingewiesen, bei dem der Bund Finanzhilfen für Investitionen in den Radverkehr gewährt. Demnach werden sowohl die Planung als auch der Bau von Radinfrastruktur mit mindestens 75 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten gefördert. Sofern vollständige Antragsunterlagen für baureife Projekte bis 31. Dezember 2021 vorgelegt werden, könnten sogar 80 Prozent Zuschuss möglich sein.

    Dank der vorgesehenen Verbesserungen sei die angestrebte Verkehrswende und eine Erhöhung des Radverkehrsanteils um fünf Prozent möglich, sagte Ulrich Flliegel (Grüne). "Ausgewiesene Radwege, die auch von Schülern genutzt werden, erhöhen die Sicherheit und Attraktivität", fügte er hinzu. Außerdem fehlten Stellplätze für Fahrräder in der Stadt.

    Bernhard Jüstel (WÜW) betonte, dass es bei der Förderung des Radverkehrs nicht darum gehe, das Auto zu verdrängen. Ziel sei ein gleichwertiges Angebot für alle Verkehrsteilnehmer. "Die große Kunst wird sein, einen Ausgleich zwischen den verschiedenen Verkehrssystemen zu finden", sagte Herbert Richter (SPD). Er hielt fest, dass Weißenhorn in puncto Radverkehr nicht ganz so schlecht dastehe, weil bereits in der Vergangenheit Vorhaben zugunsten der Radfahrer umgesetzt wurden. Susanne Kuderna-Demuth (ÖDP) sagte: "Ich freue mich, dass wir mit der fahrradfreundlichen Kommune ein Stück weiter kommen."

    Die vier Teilprojekte werden im Übrigen wohl auch umgesetzt, wenn die Stadt nicht die erhofften Fördergelder aus dem Sonderprogramm bekommen sollte. Das machte Bürgermeister Wolfgang Fendt auf Nachfrage aus dem Gremium deutlich. Bei drei Gegenstimmen aus der CSU sprach sich der Stadtrat für die Konzeption und Detailplanung aus.

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