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Weißenhorn: So lief der erste Wochenmarkt am Donnerstag in Weißenhorn

Weißenhorn

So lief der erste Wochenmarkt am Donnerstag in Weißenhorn

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    Jeden Donnerstag findet nun auch ein Wochenmarkt auf dem Hauptplatz in Weißenhorn statt. Die Verkaufszeiten sind von 14 bis 19 Uhr.
    Jeden Donnerstag findet nun auch ein Wochenmarkt auf dem Hauptplatz in Weißenhorn statt. Die Verkaufszeiten sind von 14 bis 19 Uhr. Foto: Alexander Kaya

    Blumenkohl, Brokkoli, Möhren und viele weitere Gemüsesorten türmen sich auf dem Marktstand. "Was darf ich Ihnen Gutes tun?", fragt der Verkäufer die Kundin. Obwohl er schon mitten in der Nacht aufgestanden war, um auf den Großmarkt zu fahren, ist Leo Baumholzer am Donnerstagnachmittag gut gelaunt. Er betreibt einen der insgesamt sechs Stände, die an diesem Tag auf dem Hauptplatz in Weißenhorn stehen. Auch der Donnerstag ist jetzt Markttag in der Fuggerstadt. Beim ersten Termin sind einige zufriedene Gesichter zu sehen.

    Für Baumholzer, der neben Gemüse auch eine Auswahl an Obst verkauft, ist es der erste bayerische Wochenmarkt, an dem er teilnimmt. Der Ulmer war bislang nur auf der württembergischen Seite aktiv. "Wir waren auf der Suche nach einem Markt am Donnerstag", erzählt er. Da kam das neue Einkaufsangebot in Weißenhorn gerade recht.

    Christian Wagener (links) vom Kräuterhaus Wagener in Pfaffenhofen hat sich mit anderen Händler dafür eingesetzt, dass der zusätzliche Markt in Weißenhorn etabliert wird.
    Christian Wagener (links) vom Kräuterhaus Wagener in Pfaffenhofen hat sich mit anderen Händler dafür eingesetzt, dass der zusätzliche Markt in Weißenhorn etabliert wird. Foto: Alexander Kaya

    Christian Wagener hatte nach Absprache mit anderen Fieranten die Idee an die Stadt Weißenhorn herangetragen, neben dem bewährten Markt am Samstag einen zusätzlichen am Donnerstagnachmittag zu etablieren. Von den Öffnungszeiten sei das arbeitnehmerfreundlicher, sagt Wagener, der das Kräuterhaus Wagener in Pfaffenhofen betreibt, auf Märkten verkauft und nun eben auch am Donnerstag in Weißenhorn Gewürzmischungen, Teevariationen, Suppen sowie Saucen anbietet. Von 14 bis 19 Uhr sind die Verkaufszeiten am Donnerstag. "Wenn dann auch wieder eine Außenbewirtung bei Metzgerei, Bäckerei und Eisdiele möglich ist, dann gibt das eine tolle Atmosphäre", sagt Wagener.

    Das kann sich auch Gunther Kühle gut vorstellen. Er hatte sich als Stadtrat mit dafür eingesetzt, dass auf dem Platz vor seiner Metzgerei künftig einmal die Woche Waren angeboten werden, die der Einzelhandel in Weißenhorn so nicht bietet, wie Kühle sagt. Der Donnerstagsmarkt solle auch keine Konkurrenz, sondern eine Ergänzung zu den örtlichen Geschäften und zum Samstagsmarkt sein. Den Auftakt an diesem Donnerstag bezeichnet Kühle noch als Probelauf, der Termin in der nächsten Woche werde noch stärker beworben, sagt er. Künftig möchte sein Betrieb auch spezielle Angebote am Donnerstag beisteuern. "Wenn wir vorne wieder aufstuhlen dürfen, dann haben wir einen Ausschank mit dabei", sagt der Metzgermeister.

    Die Händler auf dem Markt in Weißenhorn sind auch in Ulm

    Schon eine gute halbe Stunde nach der Eröffnung des Marktes ziehen Kühle und Wagener ein erstes zufriedenes Fazit. Der Andrang ist zwar nicht groß, aber es schlendern doch schon einige Kunden über den Platz, die Händler sind ganz gut beschäftigt. Aus Interesse an dem zusätzlichen Markt ist Katja Erker aus Senden nach Weißenhorn gekommen. "Klein und fein", sagt sie. "Hier finde ich alles, was ich brauche." Den Termin am Nachmittag findet sie super, sagt Erker. Den Markt am Freitagvormittag in Senden könne sie nicht besuchen, weil sie da noch arbeite.

    Irmgard Buchmiller von der Landkäserei Herzog berichtet, dass der Markt am Donnerstag ein anderes Publikum anziehe als der Samstagsmarkt. Für sie war schnell klar: Der Verkaufswagen mit Käse, frischer Milch und Milchprodukten muss an beiden Terminen vor Ort sein. Im Wagen nebenan bietet Christine Maurer Geflügel, Eier und Teigwaren an. Sie sei positiv überrascht, wie der neue Markt angenommen werde, sagt sie. "Aber ich habe von vornherein gesagt: Das wird gut", ergänzt die erfahrene Verkäuferin.

    Insgesamt sechs Stände bieten ihre Waren auf Wochenmarkt am Donnerstag in Weißenhorn an.
    Insgesamt sechs Stände bieten ihre Waren auf Wochenmarkt am Donnerstag in Weißenhorn an. Foto: Alexander Kaya

    Fatih Kuzu von Dörrmeister Trockenfrüchte hat 140 Sorten im Angebot, die der Ulmer vor allem auf den größeren Märkten im Umland verkauft. Auch sein erster Eindruck vom Weißenhorner Markt ist positiv: "Die Leute sind interessiert. Ich denke, das wird was Tolles werden."

    Dass Weißenhorn Potenzial und ein großes Einzugsgebiet hat, bemerkte Anita Peters schon 2019 auf dem Weißenhorner Nikolausmarkt. Ihre Eindrücke hatte sie auch Christian Wagener geschildert, der schließlich Kontakt zur Weißenhorner Stadtverwaltung aufnahm. Peters kommt aus Senden, ihr Familienbetrieb bietet unter dem Namen "Peters Feinkost" mediterrane Spezialitäten an. Sie lobt die Parkmöglichkeiten in Weißenhorn: Stellplätze direkt neben dem Markt - "Wo hat man das sonst in der Region?", fragt Peters.

    Das Ehepaar Barisch aus Weißenhorn kann zu Fuß kommen, die beiden haben es nicht weit. "Wir gehen meistens am Donnerstag einkaufen, da liegt der Markt auf dem Weg", sagt Leo Barisch. Er und seine Frau hoffen, dass der Markt langfristig gut angenommen werde. Ein weiterer Kunde aus Weißenhorn betont: "Ich finde es gut, wenn es auch unter der Woche einen Markt gibt." Dennoch muss er am Samstag noch einmal gehen. Denn Kartoffeln hat er an diesem Tag keine bekommen.

    Vorerst wird es nach Auskunft von Volker Drastik von der Stadtverwaltung bei sechs Ständen bleiben. Ein klassischer Verkaufswagen hätte keinen Platz mehr, sagt er, denkbar seien aber kleine Stände von Weißenhorner Gewerbetreibenden. So könne zum Beispiel ein Weinfachgeschäft den Publikumsverkehr nutzen und eine kleine Weinprobe mit Verkauf anbieten.

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