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Weißenhorn: Schnelleres Internet in Weißenhorn? So geht es beim Glasfaserausbau weiter

Weißenhorn

Schnelleres Internet in Weißenhorn? So geht es beim Glasfaserausbau weiter

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    Mit Fördergeldern vom Freistaat Bayern soll auch in Weißenhorn der Ausbau des Glasfasernetzes vorangetrieben werden. Die Schulen werden voraussichtlich Ende 2021 angeschlossen.
    Mit Fördergeldern vom Freistaat Bayern soll auch in Weißenhorn der Ausbau des Glasfasernetzes vorangetrieben werden. Die Schulen werden voraussichtlich Ende 2021 angeschlossen. Foto: Bernhard Weizenegger

    Die vergangenen Monate haben gezeigt, wie wichtig zuverlässige und schnelle Internetverbindungen sind. Ob Schulunterricht zu Hause oder das Arbeiten im Homeoffice – die Corona-Pandemie hat deutlich gemacht, dass es bei der Technik in Deutschland noch großen Nachholbedarf gibt.

    Die Stadt Weißenhorn ist bestrebt, das Glasfasernetz auszubauen. Den aktuellen Sachstand bei dem umfangreichen Vorhaben hat Jürgen Schuster von der Firma Corwese jüngst im Stadtrat vorgestellt. Dabei ging es auch um die Anbindung der Mittelschule, der städtischen Realschule sowie der beiden Grundschulen Weißenhorn-Nord und -Süd mit der schnellen Datenleitung.

    Ende 2021 sollen die Schulen in Weißenhorn angeschlossen werden

    Die Ausschreibungen für die Arbeiten an den Schulen seien veröffentlicht oder stünden kurz vor der Veröffentlichung, berichtete Schuster. Er geht davon aus, dass der Stadt Weißenhorn und dem Landkreis Neu-Ulm bis Ende des Jahres Angebote vorliegen. Auch, wenn die Aufträge zum Jahreswechsel vergeben werden könnten, wird es wohl noch ein Jahr dauern, bis die tatsächliche Erschließung erfolgt. Um den Jahreswechsel 2021/2022 herum sei mit einem Anschluss der Schulen ans Glasfasernetz zu rechnen, sagte Schuster.

    Für private Haushalte wird es wahrscheinlich noch länger dauern. Zwar hat sich die Firma Corwese 2017 bereits beim ersten Bauabschnitt für die Fernwärme eingebracht und Leerrohre für Glasfaserkabel verlegen lassen. Aber bis zum Ziel „Glasfaser an jedes Gebäude“ ist es noch ein sehr weiter Weg. Zumeist reichen die Hochleistungskabel bislang nur zu Verteilern, zu den einzelnen Häusern wiederum verlaufen Kupferkabel. „Je länger die Kupferleitung, desto weniger Bandbreite kommt am Haus an“, sagte Schuster.

    Der Anbieter Vodafone kann dem Fachmann zufolge derzeit 2072 von 4671 Adressen im Weißenhorner Stadtgebiet mit einer Leistung von mehr als 200 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) im Download versorgen, die Deutsche Telekom und M-Net 2472 Adressen mit mehr als 30 Mbit/s. 78 Adressen stehen weniger als 30 Mbit/s zur Verfügung.

    Es gibt zwei wesentliche Neuerungen bei der Breitbandförderung in Bayern

    In seinen aktuellen Förderrichtlinien hat der Freistaat Bayern Schuster zufolge die vorgegebene Leistung von 30 auf 100 Mbit/s erhöht. Theoretisch könnte Weißenhorn nach derzeitigem Stand für insgesamt 2550 Adressen, die die höhere Leistung noch nicht haben, in eine Förderung einsteigen. Maximal drei Millionen Euro stünden an Zuschuss zur Verfügung, sagte Schuster, für jede Adresse gebe es eine Pauschale.

    Tatsächlich kann die Stadt aber erst nach einer Markterkundung Fördergelder beantragen. So müssen zunächst die Netzbetreiber befragt werden, ob sie von sich aus ohnehin einen Netzausbau in den betroffenen Gebieten planen. „Erst danach steht fest, welche Adressen förderfähig wären“, sagte Schuster. Mit dieser Information ließe sich dann auch ermitteln, wie viel die Stadt für den Breitbandausbau nach Abzug der Fördergelder selbst bezahlen müsse. Die Markterkundung kann Schuster zufolge bereits jetzt starten. Im November oder Dezember werde man die Ergebnisse haben, ergänzte er. Für den Aufbau der Technik an förderfähigen Adressen nehmen sich die Kommunikationsunternehmen seiner Erfahrung nach 36 bis 48 Monate Zeit. Deshalb sei auch mit einem Umsetzungszeitraum von vier Jahren zu rechnen: „Dass es schneller geht, halte ich für unwahrscheinlich“, sagte Schuster.

    Das WLAN an Schulen ist eine andere Baustelle

    Stadtrat Herbert Richter (SPD) begrüßte eine weitere Neuerung bei den Förderrichtlinien: Die neu geschaffenen Netze verbleiben künftig im Eigentum der Kommunen oder eines damit beauftragten kommunalen Unternehmens. Bislang ging die Infrastruktur an die Netzbetreiber über.

    Auf Anregung von Franz Josef Niebling (CSU) sprach sich das Gremium einstimmig dafür aus, dass die Firma Corwese an weiteren Ausbauprojekten für die Fernwärme beteiligt wird und gegebenenfalls weitere Leerrohre für Glasfaser verlegt. Nach dem ersten Bauabschnitt sei Corwese nicht mehr gefragt worden, sagte Schuster auf Nachfrage.

    Seine Firma ist allerdings nicht dafür verantwortlich, dass die Schulen eine bessere WLAN-Abdeckung bekommen. Ohne die nütze der Glasfaseranschluss nichts, sagte Niebling. Maßnahmen für eine bessere WLAN-Ausleuchtung würden im Rahmen der Förderrichtlinien für Schulen von Bund und Freistaat umgesetzt, antwortete die Zweite Bürgermeisterin Kerstin Lutz.

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