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Weißenhorn: Schnelleres Internet: So will Weißenhorn den Glasfaserausbau vorantreiben

Weißenhorn

Schnelleres Internet: So will Weißenhorn den Glasfaserausbau vorantreiben

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    Die Stadt Weißenhorn will den Glasfaserausbau vorantreiben und baut dafür auf die Unterstützung eines externen Unternehmens.
    Die Stadt Weißenhorn will den Glasfaserausbau vorantreiben und baut dafür auf die Unterstützung eines externen Unternehmens. Foto: Bernhard Weizenegger

    Das Thema ist von großem öffentlichen Interesse und gerade in der Corona-Pandemie von zentraler Bedeutung. Kurzerhand hat sich der Weißenhorner Stadtrat deshalb dazu entschieden, einen wichtigen Beschluss in Sachen Breitbandausbau auch in öffentlicher Sitzung zu treffen. Die Stadtverwaltung hatte zunächst eine Beratung hinter verschlossenen Türen vorgesehen, da es im Kern um eine Auftragsvergabe ging.

    Bürgermeister Wolfgang Fendt gibt ein ambitioniertes Ziel vor: Jedes Haus in Weißenhorn und seinen Ortsteilen soll langfristig an das Glasfasernetz angeschlossen werden. "So wie Wasser- und Stromanschluss sollte eine Glasfaserverbindung selbstverständlich sein", sagt er. Die Corona-Pandemie, in der das Arbeiten zu Hause und der Distanzunterricht zur Normalität geworden sind, zeigt seiner Ansicht nach großen Nachholbedarf auf.

    Bürgermeister Fendt: "Das ist ein Großprojekt für die nächsten Jahre"

    Aufhören mit dem Stückwerk, sondern eine großräumigere Planung angehen - das forderte Fendt in der jüngsten Stadtratssitzung. Gelingen soll das mithilfe einer Fachfirma, die im Auftrag der Stadt eine Strategie für den Breitbandausbau ausarbeitet. Ein erster Schritt sei ein Workshop, sagte Fendt, in dem die Stadträte eine Richtung vorgeben können. Denkbar sei zum Beispiel die Gründung eines Kommunalunternehmens, dass den Glasfaserausbau in Weißenhorn umsetzt, sagte Fendt. "Das ist ein Großprojekt für die nächsten Jahre", fügte er hinzu und bezeichnete den zu treffenden Beschluss als "absolut wichtige Infrastrukturentscheidung".

    Die Firma, die die Strategie erarbeiten solle, habe Kompetenzen in allen digitalen Bereichen, sagte Franz Josef Niebling (CSU). Wenn die Stadt selbst oder ein kommunales Unternehmen als Netzbetreiber agiere, dann könne man gleich Synergieeffekte nutzen und sich beispielsweise im Hinblick auf den Ausbau mit der Fernwärmegesellschaft abstimmen. Schon jetzt lässt die Stadt Leerrohre für Glasfaserleitungen verlegen, wenn Straßen für den Einbau von Fernwärmeleitungen aufgerissen werden.

    Herbert Richter (SPD) betonte: "Versorgungsnetze gehören in öffentliche Hand." Bei der ersten Stufe des Breitbandausbaus seien viele Vorhaben mit öffentlichen Geldern gefördert worden, doch die Netze gehörten nun den privaten Betreibern. Richter wies darauf hin, dass die Unternehmen in der Regel das Netz nur ausbauen, wenn es in ihrem eigenen Interesse liege. Er forderte, dass der Netzausbau so gefördert werden sollte, wie er gefördert werden müsse - nämlich mit dem Ziel, dass alle Haushalte einen schnellen und zuverlässigen Internetanschluss erhalten.

    Die Stadt Weißenhorn hat sich einen Partner aus Oberbayern ausgesucht

    Michael Schrodi (CSU) schlug vor, das Gespräch mit dem örtlichen Energieversorger zu suchen. Er könne bei der Internetversorgung mit einsteigen, so wie es in Ulm und Neu-Ulm mit den Stadtwerken der Fall ist. Man brauche in jedem Fall Experten, die sich beteiligen, sagte Fendt dazu.

    Auf einstimmigen Beschluss des Gremiums holt sich die Stadt nun bereits fachlichen Rat für die Erarbeitung der Ausbau-Strategie. Als Partner hat sich die Kommune die Firma Corwese aus Seefeld im Landkreis Starnberg ausgesucht. Das Unternehmen ist nach eigenen Angaben seit mehr als acht Jahren ausschließlich als Beratungsunternehmen für Kommunen und kommunale Unternehmen am Markt. "Wir haben beste Kontakte zu allen namhaften Anbietern und zu den am Förderverfahren beteiligten Institutionen", teilt die Firma auf ihrer Internetseite mit.

    Die Schulen in Weißenhorn kommen wohl 2021 ans Glasfasernetz

    Wenn entsprechende Mittel im Haushalt zur Verfügung stehen - die Haushaltsberatungen sind für 15. März angesetzt - kann der Auftrag an die Firma Corwese erteilt werden. Sie bereitet dann nach Angaben von Bürgermeister Fendt zunächst einen virtuellen Workshop vor, in dem sich die Stadtverwaltung und die Stadträte über das weitere Vorgehen abstimmen.

    Deutlich weiter sind die Stadt Weißenhorn und der Landkreis Neu-Ulm bereits bei dem Vorhaben, Glasfaserleitungen in die Schulen zu legen. Die Schulen in der Fuggerstadt - vom Gymnasium bis zu den Grundschulen - haben zwar unterschiedliche Träger, doch um bessere Angebote zu bekommen, wurden die Leistungen gebündelt ausgeschrieben. "Wir haben jetzt für alle Schulen den Glasfaseranschluss beauftragt", berichtete Fendt auf Nachfrage unserer Redaktion. Die Arbeiten sollen zeitnah erfolgen. Die Firma, die diese Arbeiten koordiniert, geht davon aus, dass die Schulen am Ende des Jahres ans Glasfasernetz angeschlossen sein werden.

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