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Weißenhorn: Salzsäure tritt aus: Freibad Weißenhorn muss kurzfristig schließen

Weißenhorn

Salzsäure tritt aus: Freibad Weißenhorn muss kurzfristig schließen

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    Das Freibad in Weißenhorn musste am Dienstag geschlossen bleiben. Im Technikraum waren 160 Liter Salzsäure ausgelaufen, vermutlich wegen eines technischen Defekts.
    Das Freibad in Weißenhorn musste am Dienstag geschlossen bleiben. Im Technikraum waren 160 Liter Salzsäure ausgelaufen, vermutlich wegen eines technischen Defekts. Foto: Alexander Kaya

    Polizei und Feuerwehr sind am Dienstagmorgen im Weißenhorner Freibad im Einsatz gewesen. Dort war in einem Technikraum Salzsäure ausgetreten. Wegen des Vorfalls musste das Bad den kompletten Dienstag geschlossen bleiben. "Gott sei Dank ist der Vorfall glimpflich ausgegangen", sagte Betriebsleiter Malte Hörger am Dienstagnachmittag im Gespräch mit unserer Redaktion. Insgesamt 160 Liter der Chemikalie waren in der Nacht ausgelaufen.

    Dem Polizeibericht zufolge wurde die Integrierte Leitstelle Donau/Iller am Dienstagmorgen über ausgetretene Salzsäure im Weißenhorner Freibad informiert. Zwei Reinigungskräfte hatten entdeckt, dass der gesamte Boden des Technikraums, eine Fläche von ungefähr 30 Quadratmetern, bereits etwa zehn Zentimeter hoch mit Säure bedeckt war. Sie verständigten daraufhin den Betriebsleiter des Freibads und dieser rief die Feuerwehr.

    Eine Reinigungskraft wurde in die Stiftungsklinik Weißenhorn gebracht

    Wie sich herausstellte, war der Schlauch eines Marmorkiesreaktors aufgeplatzt, wodurch die Salzsäure austrat. Zur Erklärung: Der Reaktor hat die Funktion, den pH-Wert des Wassers im Schwimmbecken neutral zu halten, der durch Chlorgas gesenkt wird. Chlorgas wird in Freibädern als Desinfektionsmittel eingesetzt. Die Freiwillige Feuerwehr Weißenhorn neutralisierte die ausgetretene Säure und entlüftete das Gebäude.

    Das Gefährliche an der oberchlorigen Säure: Durch den Kontakt können die Atemwege stark beschädigt werden. Eine der Reinigungskräfte, die den Schaden noch vor 9 Uhr bemerkt hatte, wurde daher vorsorglich zur weiteren Untersuchung in die Stiftungsklinik Weißenhorn gebracht. Ihr gehe es gut, sagte Malte Hörger am Nachmittag, "alles okay".

    Am Mittwoch kann das Freibad in Weißenhorn wieder öffnen

    Für Anwohner bestand nach Angaben der Polizei zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr. Besucher des Freibads kamen auch nicht zu Schaden. Als der Austritt der Säure bekannt wurde, befanden sich dort noch keine Gäste. Vorerst musste das Bad geschlossen bleiben. Hörger und die Einsatzkräfte gehen von einem technischen Defekt aus. Die Polizei Weißenhorn erhielt bei dem Einsatz Unterstützung von Beamten der Operativen Ergänzungsdienste Neu-Ulm.

    Über die Schließung aufgrund eines technischen Defekts informierte die Stadt Weißenhorn am Dienstag auch auf ihrer Internetseite. Nach den Aufräumarbeiten und einer Sichtung nach möglichen weiteren Schäden sagte Hörger: "Wir können am Mittwoch wieder in Betrieb gehen." Die entsprechende Ankündigung steht auch auf der städtischen Homepage unter www.weissenhorn.de. Erleichtert reagierte Andreas Palige, der Ansprechpartner in Sachen Freibad im Rathaus, auf die Nachricht des Betriebsleiters. "Jeder Öffnungstag zählt", sagte er angesichts einer bislang ziemlich mauen Badesaison. Idealerweise werden für die nächsten Tage sommerliche Temperaturen vorhergesagt.

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