Gerade in diesen Zeiten erfreuen blühende Blumen und summende Insekten bei schönem Wetter die Menschen. Während der Corona-Pandemie gibt die Natur vielen Kraft – und sie schenkt Zuversicht, dass wir eines Tages auch wieder uneingeschränkt das Leben im Freien genießen können.
Eine Radtour ins Grüne, ein gemütliches Plätzchen zum Picknicken und eine Blumenwiese, in der man sich nach Lust und Laune einen Strauß pflücken kann – diese Vorstellungen verbindet Franz Bissinger mit einem Projekt, das er in den nächsten Wochen bei Weißenhorn umsetzen will. Der Landwirt aus Ellzee im Landkreis Günzburg gestaltet eine konventionelle landwirtschaftliche Fläche in Blühflächen um.
Ein ähnliches Projekt hatte bereits großen Erfolg
Ein solches Projekt hat der Familienvater bereits 2019 in seinem Heimatort umgesetzt: Rund zweieinhalb Hektar blühende Felder standen dort in voller Pracht, Einzelpersonen, Familien und Unternehmen hatten sich in Parzellen eingemietet. Bissinger spricht von einem vollen Erfolg und erzählt von Anfragen, die er von Vereinen und Verbänden aus dem Kreis Neu-Ulm erhalten habe.
In diesem Jahr kann Bissinger sein Projekt ausweiten. Ein befreundeter Landwirt stellt die Fläche bei Weißenhorn zur Verfügung. Interessierte können sich mit einer Patenschaft ihr eigenes Stück Blumenwiese sichern, ohne ihre Arbeitskraft einbringen zu müssen. Bissinger kümmert sich darum, dass alles angelegt, angesät und gepflegt wird. Wer eine Patenschaft übernehmen will, sollte sich bis Ende April bei ihm melden. „Im Mai säe ich aus“, sagt Bissinger. Schon bald werde man erste Ergebnisse sehen.
Blumenpaten oder doch mit Picknickrecht und Blumenpflücken?
Der Landwirt bietet zwei Möglichkeiten an: Blumenpaten können zum Beispiel für 25 Euro eine 50 Quadratmeter große Fläche oder für 50 Euro eine 100 Quadratmeter große, abgetrennte Parzelle pachten. Bei der zweiten Variante ist ein Picknick- und Blumenstrauß-Pflück-Recht inbegriffen. Eine Picknick-Möglichkeit auf einem Grünstreifen im Feld besteht aber auch bei der günstigeren Möglichkeit. Alle Paten erhalten ein Zertifikat und sollen auf einer Tafel an dem Feld erwähnt werden.
Wie groß die Gesamtfläche sein wird, kann Bissinger noch nicht sagen. Das hängt davon ab, wie viele Interessierte sich melden. Eine bunte, blühende Vielfalt werde es auf jeden Fall geben, ergänzt er: „Auf 100 Quadratmetern Fläche wachsen ungefähr 30000 Pflanzen. Da fällt es nicht auf, wenn ein Zertifikatseigner einen Blumenstrauß pflückt.“
Die Blumen dienen der Umwelt und leisten einen Beitrag zum Klimaschutz
Die Blühflächen dienen aber nicht allein als Erholungsgebiet für Menschen. Sie bieten einen Lebensraum für Bienen und andere Insekten, Vögel haben dort ein reichhaltiges Nahrungsangebot, Wildtiere finden Unterschlupf. Bissinger sieht sein Vorhaben daher auch als wichtigen Beitrag zum Klima- und Umweltschutz. „Naturschutz funktioniert vor allem dort, wo er gemeinsam mit der Bevölkerung erfolgt und dieser auch zugutekommt“, schreibt er in einem Flyer, der sein Projekt beschreibt. Auch in Krisenzeiten dürfe man die Natur nicht vergessen oder die Umwelt ins Hintertreffen kommen lassen, fügt der Landwirt hinzu.
Interessierte, die eine Parzelle auf dem Feld bei Weißenhorn pachten möchten, können sich bis Ende April per E-Mail an blumenpaten@mail.de an Franz Bissinger wenden. Seine Telefonnummer lautet: 08283/8739008.
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