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Weißenhorn: Emershofer fordern mehr Busfahrten in die Weißenhorner Innenstadt

Weißenhorn

Emershofer fordern mehr Busfahrten in die Weißenhorner Innenstadt

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    Nach 20 Uhr fährt gar kein Bus mehr von Emershofen nach Weißenhorn, am Wochenende fährt er nur nach Vöhringen. Das stört einige Bürger.
    Nach 20 Uhr fährt gar kein Bus mehr von Emershofen nach Weißenhorn, am Wochenende fährt er nur nach Vöhringen. Das stört einige Bürger. Foto: Archivfoto Roland Furthmair

    Mitglieder der Feuerwehr regeln den Zugang, erfassen Kontaktdaten von Bürgern und bitte diese, sich die Hände zu desinfizieren. Auf dem abgesperrten Gelände stehen Stühle mit ausreichend Sicherheitsabstand zueinander, bis zum Platz herrscht Maskenpflicht. Für die Bürgerversammlung am Mittwochabend in Emershofen haben strenge Hygienevorgaben gegolten, zudem fand sie im Freien neben dem Schützenheim statt.

    Es gibt einige Dinge zu besprechen an dem Abend, eine Wahl steht ebenfalls auf dem Programm. Weil Emershofen kein Mitglied im Weißenhorner Stadtrat stellt, dürfen die Bewohner einen Ortssprecher wählen. Die Sorgen der Bürger zusammentragen, die Stadtverwaltung darüber informieren und nachhaken, ob Vorhaben auch umgesetzt werden – diese Aufgaben hat Markus Kast schon in der vergangenen Wahlperiode übernommen. Die Emershofer schenken dem 40 Jahre alten Ingenieur erneut ihr Vertrauen: 24 von 29 Teilnehmern der Bürgerversammlung stimmen für ihn.

    Markus Kast wurde als Ortssprecher von Emershofen wiedergewählt.
    Markus Kast wurde als Ortssprecher von Emershofen wiedergewählt. Foto: Jens Noll

    Bevor Bürgermeister Wolfgang Fendt sich zu Anfragen von Kast und seinen Mitbürgern äußert, hat erst einmal Melanie Müller, geschäftsführende Beamtin im Rathaus, das Wort. Sie berichtet über die geplante Änderung des Schulsprengels, der auch Auswirkungen auf Emershofen haben würde: So sollen Kinder aus dem Ortsteil künftig nicht mehr auf die Grundschule Süd, sondern auf die Grundschule Nord in Weißenhorn gehen. Hintergrund sind große Unterschiede bei den Schülerzahlen und damit auch bei den Klassenstärken. Auf Beschluss des Stadtrats wurde der Antrag auf Sprengeländerung ans Staatliche Schulamt weitergeleitet, wie Müller berichtet. Dieses prüft die Angelegenheit und reicht seine Stellungnahme schließlich an die Regierung von Schwaben weiter.

    Emershofen ist auch betroffen, wenn der Schulsprengel in Weißenhorn geändert wird

    Die Stadtverwaltung habe um eine Entscheidung bis Mitte des Schuljahres gebeten, sagt Müller, damit bis zur Einschulung klar sei, welches Kind an welche Schule geht. Sollte die Sprengeländerung bewilligt werden, dann ist für Eltern aus Emershofen eine Härtefallregelung vorgesehen: Wenn eigene Kinder bereits die Grundschule Süd besuchen, dann können Eltern einen Antrag stellen, damit auch jüngere Geschwister an die Schule kommen.

    Ein zentrales Anliegen der Bürger, über das im weiteren Verlauf der Versammlung gesprochen wird, ist eine Verbesserung der Busverbindung nach Weißenhorn. Eine Gruppe um Ortssprecher Markus Kast hat sich dazu Gedanken gemacht. So fährt die Linie 765 nach 20 Uhr gar nicht mehr, samstags, sonn- und feiertags fährt sie nur nach Vöhringen. Die vom Landratsamt Neu-Ulm und auch vom Verkehrsverbund Ding empfohlene Abendverbindung hält Kast für nicht praktikabel: per Pfiffibus nach Witzighausen und von dort mit dem Bähnle weiter nach Weißenhorn.

    Alle zwei Stunden sollte es bis in den Abend hinein täglich eine Verbindung von und nach Weißenhorn geben, fordern die Emershofer. Der Bürgermeister sagt zu, darüber mit dem Landratsamt zu sprechen. Einen Bus, der wie der Pfiffibus nach Bedarf fährt, hält Fendt für die beste Lösung. Denkbar sei auch ein erweitertes Angebot auf der Linie 765, wofür die Stadt aber zahlen müsse.

    Wünsche haben die Emershofer auch im Hinblick auf die Ortsdurchfahrt: Während der Rathauschef ein generelles Limit von Tempo 30 für unwahrscheinlich hält, setzt er beim geplanten Umbau der Kreisstraße NU9 auf die Entscheidungen des Kreistags. So könnte das Gremium festlegen, dass die Straße nicht breiter wird, auch Verkehrsinseln an den Ortseingängen könnten gebaut werden, um den Verkehr zu bremsen. Nach Angaben des Staatlichen Bauamts ließe sich auch ein lärmmindernder Asphalt einbauen.

    Für Schlaglöcher auf Gehwegen hingegen sei die Stadt zuständig, sagt Fendt. Spätestens im Frühjahr würden die schadhaften Stellen, die der Stadt gemeldet wurden, beseitigt. Nachkommen wird die Kommune auch der Bitte einer Bürgerin: Weil immer wieder Autos vor dem Eingang zur Kirche parken, haben ältere Menschen mit Rollator keinen Zugang. Ein Verbotsschild soll verhindern, dass dort weiterhin Autos stehen. Als gar lebensgefährlich bezeichnet die Frau zudem die Straßenreinigung an der Ortsdurchfahrt. Fendt will im Stadtrat besprechen, ob das Kehrmobil künftig dreimal statt wie bisher zweimal im Jahr vorbeikommen könnte.

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