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Weißenhorn: Diese Weißenhorner Haltestellen sollen korrekte Abfahrtzeiten zeigen

Weißenhorn

Diese Weißenhorner Haltestellen sollen korrekte Abfahrtzeiten zeigen

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    Displays in dieser Größe (hier ein Foto von einer Testanlage in Mindelheim) sollen künftig an Haltestellen in Weißenhorn und den Ortsteilen zum Einsatz kommen.
    Displays in dieser Größe (hier ein Foto von einer Testanlage in Mindelheim) sollen künftig an Haltestellen in Weißenhorn und den Ortsteilen zum Einsatz kommen. Foto: Verkehrsverbund Mittelschwaben GmbH, Krumbach

    Im vierten Anlauf ist die Entscheidung gefallen. Einstimmig hat sich der Weißenhorner Bauausschuss am Montagabend auf eine Liste von Bushaltestellen geeinigt, die Fahrgästen künftig einen hilfreichen Zusatzservice bieten sollen: Auf digitalen Monitoren mit einer Größe von 13 Zoll wird abzulesen sein, in wie viel Minuten der nächste Bus tatsächlich kommt. Eventuell lässt sich auch ein besonderer Wunsch der Stadträte realisieren.

    Mit der neuen Technik möchte die Donau-Iller-Nahverkehrsverbund-GmbH (Ding) den öffentlichen Nahverkehr auf dem Land stärken. Der Bund und der Freistaat Bayern gewähren eine großzügige Förderung von um die 70 Prozent. Bevor die Geräte angeschafft werden, sammelt Ding die Wünsche der betroffenen Kommunen.

    Am Busbahnhof in Weißenhorn hängt bereits eine größere digitale Anzeigetafel.
    Am Busbahnhof in Weißenhorn hängt bereits eine größere digitale Anzeigetafel. Foto: Jens Noll

    Die Weißenhorner Stadträte taten sich mit dem Thema, wie berichtet, etwas schwer und wollten eine konkrete Empfehlung, welche Bushaltestellen ausgestattet werden sollten. Die konnte ihnen nun der Busunternehmer Josef Brandner geben, ergänzt durch eine Mitteilung vom Verkehrsverbund selbst.

    Brandner ist Geschäftsführer der BBS Brandner Bus Schwaben Verkehrs GmbH mit Sitz in Krumbach, sein Unternehmen kaufte jüngst die Firma Omnibus Oster in Weißenhorn. Nur vier Prozent aller Wege würden im Landkreis Neu-Ulm mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurückgelegt, berichtete Brandner. Das sei ein kläglicher Wert. Die Information an der Haltestelle, wann der nächste Bus tatsächlich abfährt, schafft aus seiner Sicht mehr Vertrauen bei den Fahrgästen und könnte so dabei helfen, mehr Menschen zum Umstieg auf den ÖPNV zu bewegen. Die benötigten Echtzeitdaten stellt die Bayerische Eisenbahngesellschaft zur Verfügung, Brandner zufolge unterstützen inzwischen alle Busse seines Unternehmens und die Oster-Busse sowie die Fahrzeuge der Regionalbus Augsburg GmbH dieses System.

    Ein Monitor auch für die wichtigste Bushaltestelle in jedem Ortsteil

    Für die Frage, welche Haltestellen mit digitalen Infotafeln ausgerüstet werden sollen, hat Brandner die Zahlen der Barverkäufe in Bussen der Linien 78 sowie 812 und 813 im Weißenhorner Stadtgebiet ausgewertet. Sein Ergebnis: 50 Prozent der Fahrgäste nutzen den Umsteigepunkt am Weißenhorner Bahnhof. Doch da gibt es bereits ein größeres Informationsdisplay. Kleinere Displays schlägt er für die zehn weiteren Haltestellen in der Rangliste vor: Weißenhorn Günzburger Straße, Bubenhausen St.-Michael-Straße, Weißenhorn St.-Johannis-Straße, Altstadt, Schubertstraße, Krankenhaus, Birkenweg, Attenhofen Kellerstraße, Weißenhorn Oderstraße und Hegelhofen. „Mit diesen Haltestellen erreichen Sie 45 Prozent aller einsteigenden Fahrgäste“, sagte Brandner. Die Investitionskosten dafür würden sich für die Stadt Weißenhorn bedingt durch die Förderung auf ungefähr 20.000 Euro belaufen.

    Aber auch in allen Ortsteilen soll auf Empfehlung des Verkehrsverbunds die jeweils wichtigste Haltestelle eine 13-Zoll-Infotafel bekommen. Dafür sprach sich das Gremium einstimmig aus, ebenso für sogenannte Text-to-Speech-Tasten unter jedem Gerät. Auf Knopfdruck können sich Menschen mit einer Sehbehinderung oder ältere Fahrgäste die Informationen auf dem Display vorlesen lassen.

    Während Brandner Monitore mit einer Größe von 13 Zoll für ausreichend hielt, hätte sich Bernhard Jüstel (WÜW) größere Geräte gewünscht, so wie sie in Ulm und Neu-Ulm an Haltestellen in Gebrauch sind. Diese Technologie verursache allerdings einen wesentlich höheren Aufwand, sagte Brandner. Notwendig sei außerdem ein Stromanschluss an jeder Haltestelle. Die kleineren Monitore ließen sich auch mit einem Solarmodul betreiben.

    Die Stadträte wollen auch die Information, wann der nächste Zug nach Ulm abführt

    Jürgen Bischof (WÜW) regte an, dass die Monitore auch anzeigen sollten, ob der nächste Zug am Weißenhorner Bahnhof pünktlich abfährt. Das sei eine wichtige Frage für die Fahrgäste, die später ins Bähnle umsteigen. Bischofs Argumentation anhand eines Beispiels: Wenn der Zug am Bahnhof ausfällt, dann nützt es dem Fahrgast in Bubenhausen nichts, wenn er weiß, dass der Bus dort pünktlich abfährt.

    Für umfangreiche Anschlussinformationen reiche der Platz auf einem 13-Zoll-Monitor nicht aus, antwortete Brandner. Aber ihm gefiel der Idee, in einer Zeile anzuzeigen, wann der Zug nach Ulm abfährt. Auf Beschluss des Bauausschusses wird die Stadtverwaltung nun prüfen lassen, ob das technisch machbar ist.

    Noch einen Schritt weiter dachte Christian Simmnacher (CSU): „Ist es auch möglich, Werbung anzuzeigen?“ Dazu sagte Brandner: „Ich bin mir nicht sicher, inwieweit die Förderbedingungen das vorsehen.“

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