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Weißenhorn: „Die volle Lotte“ wird mit Leben gefüllt

Weißenhorn

„Die volle Lotte“ wird mit Leben gefüllt

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    Ein Reparaturcafé – so wie auf unserem Bild in Nersingen – soll es künftig auch in Weißenhorn geben. Es ist Teil einer Idee für ein Bürgerzentrum mit dem Namen „Die volle Lotte“.
    Ein Reparaturcafé – so wie auf unserem Bild in Nersingen – soll es künftig auch in Weißenhorn geben. Es ist Teil einer Idee für ein Bürgerzentrum mit dem Namen „Die volle Lotte“. Foto: Archivfoto Andreas Brücken

    Ein zentraler Treffpunkt für die Bürger, ergänzt durch Angebote wie ein Reparaturcafé oder einen Verleih für Gegenstände, die nur ab und zu gebraucht werden – das ist nicht nur aus Sicht von Lisa Niebler-Sparwasser eine Einrichtung, die die Weißenhorner gerne hätten. Aus der Bevölkerung hat sie für ihre Idee, die sie gemeinsam mit ihrer Schwester Lena Sparwasser und Freundin Lilly Mareis entwickelt hat, bereits einige positive Rückmeldungen erhalten. Auch der Stadtrat und die Stadtverwaltung stehen hinter dem Konzept mit dem schönen Namen „Die volle Lotte“.

    Auf Antrag der SPD bekam Lisa Niebler-Sparwasser jüngst im Stadtrat die Gelegenheit, das Konzept vorzustellen. Dieses sieht eine zentrale Begegnungsstätte vor, ergänzt durch eine sogenannte „Bibliothek der Dinge“ und ein Reparaturcafé. Auf einer Veranstaltung der „Die volle Lotte“ als Treffpunkt für die Weißenhorner), hatten sich schon erste Interessenten gemeldet, die das Projekt unterstützen wollen.

    Lisa Niebler- Sparwasser hat zusammen mit ihrer Schwester Lena Sparwasser und Freundin Lilly Mareis das Konzept für ein Bürgerzentrum in Weißenhorn  entworfen.
    Lisa Niebler- Sparwasser hat zusammen mit ihrer Schwester Lena Sparwasser und Freundin Lilly Mareis das Konzept für ein Bürgerzentrum in Weißenhorn entworfen. Foto: Angela Häusler

    Unterstützung soll es auch vonseiten der Stadt geben, die Details müssen aber erst noch besprochen werden. Bürgermeister Wolfgang Fendt lobte Niebler-Sparwasser und ihre beiden Unterstützerinnen dafür, dass sie bei ihrem Konzept die menschliche Komponente in den Vordergrund stellen. Stadtrat Jürgen Bischof (Freie Wähler/WÜW) sagte, seine Fraktion sei begeistert vom Engagement, den Ideen und den Aktivitäten der drei Frauen. Wichtig sei allerdings, das Angebot mit bestehenden Strukturen zu verbinden, sagte Bischof. Er habe darüber auch mit Paul Silberbauer, dem Vorsitzenden des Weißenhorner Männergesangvereins, gesprochen. Der bemängelt Bischof zufolge, dass es unter den Nutzern des Hauses der Vereine im ehemaligen Gasthof Lamm keinen Austausch gebe. Der Fraktionssprecher regte an, beide Strukturen zu verknüpfen.

    Ulrich Fliegel (Grüne) äußerte allerdings Zweifel, ob im Haus der Vereine genügend Platz ist, um „Die volle Lotte“ darin unterzubringen. Hervorragend verwirklichen ließe sich das in der Schranne, ergänzte er. Herbert Richter (SPD) war der Ansicht, dass sich die Bürger im Rahmen einer Stadtwerkstatt mit ihren Ideen einbringen könnten, um das Konzept mit Leben zu füllen. Schon der Name sei super, sagte Susanne Kuderna-Demuth (ÖDP), die Idee sei absolut unterstützenswert. Eine Vernetzung mit dem Haus der Vereine würde sie ebenso begrüßen wie eine Verknüpfung mit der Stadtwerkstatt.

    „Die volle Lotte“: Was das Konzept vorsieht

    Lisa Niebler-Sparwasser, ihre Schwester Lena Sparwasser und Freundin Lilly Mareis wollen einen zentralen Ort der Begegnung und des Austauschs in Weißenhorn schaffen. Dafür haben sie sich den lustigen Namen „Die volle Lotte“ ausgedacht.

    Zum Konzept gehört eine sogenannte „Bibliothek der Dinge“: Gegenstände, die nur selten gebraucht werden, können dort ähnlich wie in einer Bücherei für eine kleine Gebühr ausgeliehen werden.

    Die Initiatorinnen des Projekts können sich gut vorstellen, dass in dem Begegnungszentrum einmal im Monat ein Reparaturcafé durchgeführt wird. Vorbilder dafür sind die Angebote, die es bereits in Illertissen und Nersingen gibt.

    Bürger könnten zu Workshops zusammenkommen oder zu Treffen wie zum Beispiel Brettspielnachmittagen, Stammtischen, Familienfrühstücken und ähnlichem. Denkbar ist auch, dass Räume für private Zwecke vermietet werden.

    „Die volle Lotte“ soll aber auch als Infoportal dienen und Plattform für Vereine, Veranstaltungen und regionale Waren sein.

    Ein solcher Treffpunkt gehöre schon lange nach Weißenhorn, sagte Marcus Biberacher (CSU). Grundsätzlich findet auch er das Projekt gut, eine Sache gab er allerdings zu bedenken: „Man muss aufpassen, dass die örtlichen Händler durch das Reparaturcafé nicht benachteiligt werden“, sagte Biberacher. Wenn dort zum Beispiel Fahrräder repariert würden, dann würde das einem Fahrradgeschäft schaden. Es gehe nicht darum, dem örtlichen Handwerk Arbeit wegzunehmen, betonte Niebler-Sparwasser. Es gehe vielmehr darum, Gegenstände zu reparieren, die sonst weggeworfen werden würden.

    Das ehemalige Gasthaus Lamm in Weißenhorn dient jetzt als Haus der Vereine.  Stadträte regten an, diese Struktur mit dem Bürgerzentrum "Die volle Lotte" zu verknüpfen.
    Das ehemalige Gasthaus Lamm in Weißenhorn dient jetzt als Haus der Vereine. Stadträte regten an, diese Struktur mit dem Bürgerzentrum "Die volle Lotte" zu verknüpfen. Foto: Alexander Kaya

    Neben geeigneten Räumlichkeiten und der Partnerschaft der Stadt wünschen sich die Ideengeberinnen noch finanzielle Unterstützung für das Projekt. Um regelmäßige Öffnungszeiten und eine Koordination zu gewährleisten, würden Mittel für eine Teilzeitkraft benötigt, heißt es in ihrer Präsentation. Bei allem Lob für „Die volle Lotte“ sprach sich Michael Schrodi (CSU) klar dagegen aus, dass die Stadt eine Teilzeitkraft für das Angebot finanziert. „Es wäre schön, wenn das ein Verein ist, der sich selbst unterstützt“, sagte er. Die Stadt könne ja ein Gebäude zur Verfügung stellen.

    Bürgermeister Fendt zufolge werden alle Details noch besprochen und ausgearbeitet. Einstimmig sprach sich der Stadtrat für die Bildung eines Arbeitskreises zur Umsetzung des Konzepts aus, zudem soll innerhalb der Verwaltung ein Ansprechpartner benannt werden.

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