Statt mit seinem privaten Auto darf Weißenhorns Bürgermeister Wolfgang Fendt künftig mit einem eigenen Dienstwagen zu Terminen im Rahmen seiner Tätigkeit fahren. Er kann mit diesem Auto dann auch täglich von seinem Wohnort zur Arbeitsstätte pendeln. Der Rathauschef lebt bekanntlich nicht in der Fuggerstadt, sondern im 37 Kilometer entfernten Haldenwang im Landkreis Günzburg.
Einstimmig hat sich der Stadtrat am Montagabend für die Beschaffung eines Dienstwagens für den Verwaltungschef ausgesprochen. Damit die Räte offen über das Thema diskutieren konnten, hatte Fendt eigens die Sitzung verlassen und die Leitung an die Zweite Bürgermeisterin Kerstin Lutz übergeben. Schon vor der Sitzung war innerhalb der Fraktionen ausführlich über den von der Verwaltung vorgelegten Beschlussvorschlag gesprochen worden.
Es kann ein Benziner oder ein Hybrid sein
Dass der Bürgermeister einen Dienstwagen braucht und ein solches Fahrzeug auch seiner Position angemessen ist, darüber bestand im Gremium Einigkeit. „Er repräsentiert unsere Stadt, also sollte er auch einen vernünftigen Dienstwagen haben“, sagte etwa Michael Schrodi (CSU). „In jeder größeren Firma hat der Geschäftsführer oder ein höherer Angestellter einen Dienstwagen. Das ist normal“, fügte er hinzu. Ihm sei es auch völlig wurscht, was Herr Fendt für ein Auto fahre. Der Stadtrat könne ihm ja eine Preisspanne vorgeben, betonte Schrodi.
Vier Angebote hat sich die Verwaltung bei zwei örtlichen Autohäusern eingeholt: zwei Autos von Opel und zwei von Mercedes Benz. Die monatliche Leasingrate für einen Opel Insignia mit Benzinmotor würde 306 Euro betragen, die für einen Opel Grandland X mit Hybridmotor 421 Euro. Eine Mercedes C-Klasse (Benziner) würde 292 Euro im Monat kosten, ein Hybridmodell der C-Klasse 495 Euro. Lutz zufolge rechnet die Verwaltung mit zusätzlichen Kosten für das Auto in Höhe von 5000 Euro im Jahr.
Seit knapp 14 Jahren nutzt Fendt sein Privatauto
Bislang kam die Stadt Weißenhorn sehr günstig weg, was die Mobilität des Bürgermeisters angeht. Seit knapp 14 Jahren nutzt Fendt sein Privatfahrzeug für sämtliche dienstliche Fahrten und erhält dafür eine nicht kostendeckende Pauschale in Höhe von 150 Euro. Eigentlich würden ihm 35 Cent pro Kilometer zustehen, wie Marcus Biberacher (CSU) sagte. Die Zweite Bürgermeisterin berichtete allerdings, dass Fendt sein eigenes Auto künftig nicht mehr für dienstliche Fahrten nutzen will. Einige Stadträte hätten ihm sogar die Möglichkeit eingeräumt, den Dienstwagen auch für private Fahrten nehmen zu dürfen. Doch das sei im öffentlichen Dienst nicht so einfach, sagte Lutz. Die Nutzung für den Weg vom Wohnort zur Arbeitsstelle sei aber möglich, in diesem Fall habe er den geldwerten Vorteil zu versteuern.
Die Stadträte wollten es dem Bürgermeister schließlich selbst überlassen, ein Auto auszuwählen. Die Leasingrate darf allerdings nicht höher als bei 400 Euro im Monat für einen Benziner oder 500 Euro im Monat für ein Auto mit Elektro- oder Hybridmotor liegen. Und der Wagen muss bei einem örtlichen Händler besorgt werden. Bis der Dienstwagen da ist, bekommt Fendt nun pauschal 200 Euro für die Nutzung seines Privatautos im Dienst.
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