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Weißenhorn: Blühwiesen für Insekten: So läuft das Projekt in Weißenhorn

Weißenhorn

Blühwiesen für Insekten: So läuft das Projekt in Weißenhorn

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    Der Forstbetrieb Weißenhorn hat in den vergangenen zwei Jahren eine Vielzahl an Blumenwiesen angelegt.
    Der Forstbetrieb Weißenhorn hat in den vergangenen zwei Jahren eine Vielzahl an Blumenwiesen angelegt. Foto: Sammlung Madl/Bayerische Staatsforsten

    Vom 22. bis 28. Juni findet in Bayern wieder die Woche des Waldes statt. Normalerweise finden in diesem Zeitraum Veranstaltungen und Waldführungen für alle am Wald Interessierten zu Wissenswertem über den Lebensraum Wald statt. Doch in Zeiten der Corona-Krise können auch beim Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten keine Veranstaltungen stattfinden. Stattdessen geht es diese Woche in einer Artikelserie in unserer Zeitung um das Thema „Biodiversität im Wald“. Der heutige Beitrag stammt von Linda Madl, Leiterin des Forstbetriebs Weißenhorn.

    In den vergangenen Jahren haben sich die Blühwiesen vervielfacht

    Ein Spaziergang durch den Wald lohnt immer, denn es gibt stets etwas zu entdecken. Derzeit bietet sich im bayerischen Staatswald noch ein weiterer Blickfang: Die Wildwiesen blühen. Dort tummeln sich bei gutem Wetter unzählige Bienen, Schmetterlinge, Käfer und sonstige Insektenarten. Der Forstbetrieb Weißenhorn der Bayerischen Staatsforsten hat in den vergangenen zwei Jahren eine Vielzahl an Blühwiesen auf Waldlichtungen und ehemaligen Holzlagerplätzen angelegt. So sind insgesamt mehr als sieben Hektar Blütenpracht entstanden, die Insekten und anderen Tieren des Waldes Nahrung und Lebensraum bieten. Auch dieses Jahr wurden weitere Flächen angelegt.

    Eine Wildbiene auf einer Saat-Wucherblume.
    Eine Wildbiene auf einer Saat-Wucherblume. Foto: Sammlung Madl/Bayerische Staatsforsten

    Diese Pflanzenarten wachsen auf den blühenden Bienenwiesen

    Ausgebracht wird ausschließlich zertifiziertes Saatgut regional natürlich vorkommender Pflanzenarten, wie zum Beispiel Knoblauchsrauke, Schlangenknöterich, schwarze Königskerze und Mädesüß. Insgesamt sind mehr als 80 krautartige Pflanzen im Saatgut vertreten. Die unterschiedlichen Pflanzenarten blühen zu unterschiedlichen Zeitpunkten im Jahr, sodass sie den Insekten den ganzen Sommer über als Nahrungsquelle zur Verfügung stehen.

    Auffallend sind auch einige Laubbäume im Wald oder am Waldrand, die in etwa fünf Metern Höhe „geköpft“ wurden. Das Kronenmaterial liegt unweit der Stämme. Manchmal mussten Bäume in Wegenähe aufgrund der Verkehrssicherungspflicht zurückgenommen werden, oft wurden aber Bäume inmitten von strukturarmen Waldbeständen geköpft, um die Biotopvielfalt zu erhöhen. Auf den Flächen des Forstbetriebes sind es mittlerweile mehr als 150 solcher Hochstümpfe.

    Ein vor Jahren geköpfter Hochstumpf am Wegesrand  bietet Lebensraum für Insekten, Vögel und Pilze.
    Ein vor Jahren geköpfter Hochstumpf am Wegesrand bietet Lebensraum für Insekten, Vögel und Pilze. Foto: Sammlung Madl/Bayerische Staatsforsten

    Das Totholz ist ökologisch gesehen wertvoll für die Weißenhorner Wälder

    Mit der sogenannten Hochköpfung wird aktiv angehendes Totholz geschaffen, welches im Zuge der natürlichen Zersetzung von verschiedensten Arten besiedelt werden kann. Gerade stehendes

    Das Projekt „Der Wald blüht auf“ wurde ins Leben gerufen, um in den Staatswäldern das Angebot an Blühflächen und an Totholz als Lebensraum für die heimischen Insekten zu steigern. Ziel ist die Entwicklung, Begrünung und Pflege von Blühflächen, blühenden Waldinnensäumen, Hecken und Offenlandflächen. Damit wird ein rasches und sichtbares attraktives Zeichen für die Biodiversität in und um den Staatswald in Bayern gesetzt. Durch Biotop- und Artenschutz im Wald sollen die natürlichen Lebensräume und die genetischen Ressourcen erhalten und verbessert werden. Die Maßnahmen werden im Rahmen eines Waldnaturschutzprogramms vom Freistaat gefördert. (az)

    Mehr über die Bayerischen Staatsforsten und das Naturschutzprogramm finden Sie hier.

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