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Weinried/Babenhausen: Weinrieder wehren sich gegen große Solarflächen im Günztal

Weinried/Babenhausen

Weinrieder wehren sich gegen große Solarflächen im Günztal

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    Eine PV-Anlage mitten im Günztal? Den Bau einer solchen Anlage möchten die Weinrieder verhindern.
    Eine PV-Anlage mitten im Günztal? Den Bau einer solchen Anlage möchten die Weinrieder verhindern. Foto: Canva/Bürgerinitiative

    Die Bewohner des Oberschönegger Ortsteils Weinried sind stolz auf das idyllische Günztal, das im Westen an ihr Dorf grenzt. Deshalb sind sie vehement gegen die Errichtung einer großflächigen Fotovoltaik-Anlage, welche die Firma Geothermie Allgäu offenbar dort plant. Sie appellieren an den Marktrat.

    Unterschriftenliste gegen PV-Anlage zwischen Weinried und Klosterbeuren eingereicht

    Im Babenhauser Rathaus ist zu erfahren, dass es Pläne für eine PV-Anlage auf einem insgesamt 3,8 Hektar großen Areal östlich des Ortsteils Klosterbeuren - direkt an der Gemeindegrenze zu Weinried - gibt. Mit einem entsprechenden Antrag wird sich der Marktrat während seiner Sitzung am Mittwoch befassen. Laut Tagesordnung wird es um die Neuaufstellung eines Bebauungsplans und um eine Änderung des Flächennutzungsplans zur Errichtung einer Fotovoltaik-Freiflächenanlage gehen.

    Der geplante Standort der PV-Freiflächenanlage - 
im Hintergrund das Babenhauser Fuggerschloss.
    Der geplante Standort der PV-Freiflächenanlage - im Hintergrund das Babenhauser Fuggerschloss. Foto: Bürgerinitiative

    Im Vorfeld haben sich jedoch eine neu gegründete Weinrieder Bürgerinitiative, der Oberschönegger Gemeinderat und Landwirte an die benachbarte Marktgemeinde gewandt. Sie bitten den Marktrat darum, einer PV-Freiflächenanlage im Günztal nicht zuzustimmen. „Eine derartige Anlage passt in keinster Weise in unser Günztal, dessen Landschaftsbild bisher weder von Stromleitungen noch von Masten getrübt ist“, heißt es in einem Schreiben, dem fast 200 Unterschriften von Weinrieder Bürgern beigefügt sind.

    Unbebautes Günztal dient der Naherholung

    Der geplante Bau von PV-Anlagen auf Freiflächen sorgt für Diskussionsstoff.
    Der geplante Bau von PV-Anlagen auf Freiflächen sorgt für Diskussionsstoff. Foto: Ralf Lienert (Symbolbild)

    „Grundsätzlich stehen wir hinter der Erzeugung regenerativer Energien, aber nicht an diesem Standort“, betonten Cornelia Neß und Stefan Stölzle bei der Übergabe der Unterschriftenliste. Aufgrund seiner Wander- und Radwege werde das unbebaute Günztal auch von vielen Babenhauser Bürgern geschätzt. Eine PV-Freiflächenanlage würde in diesem Bereich empfindlich stören. „Unser Dorf liegt in exponierter Lage. Die Spiegelungen der Module wären weithin sichtbar“, schreibt die Weinrieder Initiative. Von Klosterbeuren aus sei die PV-Anlage hingegen nicht zu sehen.

    Durch die Errichtung einer PV-Freiflächenanlage auf den Grundstücken zweier Klosterbeurer Landwirte befürchten die derzeit noch elf Weinrieder Berufskollegen, dass wertvolle Flächen verbaut werden. Diese seien für die Futtergewinnung von großem Nutzen. Die Region sei geprägt von der Landwirtschaft, die sich um die Versorgung mit regional erzeugten Lebensmitteln kümmere. „Um unsere Betriebe zu erhalten und zukunftsfähige Investitionen tätigen zu können, darf es nicht sein, dass unser wichtigster Produktionsfaktor Boden durch Investoren aus der Lebensmittelproduktion genommen wird, nur um kurzfristig hohe Gewinne zu erzielen“, sagte Stefan Schregle im Namen der Weinrieder Landwirte.

    Auch Oberschöneggs Bürgermeister Günther Fuchs bittet die Babenhauser Markträte, einer PV-Freiflächenanlage an vorgesehener Stelle nicht zuzustimmen. Er sehe es als „Herzensangelegenheit“ an, das Günztal als unberührte Fläche für die Naherholung zu erhalten. „Mit Blick auf den bestehenden Arten- und Biotopschutzverbund Günztal werden bestimmt von verschiedenen Behörden Gegenstimmen eingehen“, vermutet er. Deshalb hält er es für ratsam, dem Antragsteller bereits im Vorfeld zu signalisieren, dass das Grundstück mitten im Günztal kein geeigneter Standort für eine PV-Freiflächenanlage sei.

    Der Babenhauser Bürgermeister Otto Göppel sicherte zu, die gewichtigen Argumente in die Entscheidungsfindung des Marktrats am Mittwoch einfließen zu lassen.

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