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Vöhringen: Wird der Mühlbach an der VR-Bank-Baustelle renaturiert?

Vöhringen

Wird der Mühlbach an der VR-Bank-Baustelle renaturiert?

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    Gebaut wird ohnehin: Daher kam vor wenigen Monaten die Idee auf, den Mühlbach an dieser Baustelle mit Flussbausteinen zu renaturieren.
    Gebaut wird ohnehin: Daher kam vor wenigen Monaten die Idee auf, den Mühlbach an dieser Baustelle mit Flussbausteinen zu renaturieren. Foto: Ursula Balken

    „Renaturierung“ klingt eigentlich immer nach einer guten Sache. Doch die Pläne, einen Abschnitt des Vöhringer Mühlbachs zu renaturieren, stießen im Stadtrat dennoch auf überraschend viel Gegenwind.

    Hintergrund der Angelegenheit: Die Raiffeisenbank baut derzeit ein Wohngebäude in der Memminger Straße. Das Grundstück liegt direkt am Mühlbach. Bei den Bauarbeiten wurde im Juni dieses Jahres die Stützmauer des Mühlbachs beschädigt – das Wasser floss mitsamt den darin lebenden Fischen in die Baustelle. Der Vorfall rief allerlei Experten auf den Plan, die, wo sie schon einmal alle versammelt waren, die Idee hatten, den Mühlbach an diesen zu renaturieren. Die Stützmauer war ohnehin beschädigt und musste saniert werden.

    Renaturierungsmaßnahme kostet 25.000 Euro

    Der Bauherr war mit dem Plan einverstanden. In der jüngsten Stadtratssitzung wurden drei Varianten vorgestellt, von denen für die Verwaltung und die Räte nur die dritte infrage kommt: Die Stützmauer soll abgebrochen werden und das Ufer stattdessen mit Flussbausteinen befestigt werden. Diese kamen bereits an den weiteren Stellen, an denen der Mühlbach in Vöhringen renaturiert wurde, zum Einsatz. Kosten soll das Ganze laut Sitzungsvorlage 25.000 Euro, zuzüglich Grunderwerb.

    Wie viel der Grundstückseigentümer für den betreffenden Bereich verlangt, wurde im nicht-öffentlichen Teil der Stadtratssitzung besprochen. Doch man kann davon ausgehen, dass es nicht wenig ist. SPD-Fraktionssprecher Volker Barth sagte jedenfalls in der öffentlichen Sitzung: „Das ist eine Offerte, die uns mehr als überrascht.“ Er bezeichnete sie gar als „mehr als dreist“. Zumal die Stadt dem Bauherren – also der Raiffeisen-Bank – bei der Planung sehr entgegengekommen sei.

    Sauer aufgestoßen ist den Mitgliedern der SPD-Fraktion auch, dass die Aufenthaltsfläche, die im Zuge der Maßnahme entstehen soll, nicht öffentlich zugänglich sein soll. Die Finanzierung dieser Fläche würde allerdings der Bauherr übernehmen, erklärte Timo Söhner vom Bauamt, der das ganze Projekt im Stadtrat vorstellte.

    Gewässerexperte und Stadtrat Georg Thalhofer plädiert für die Maßnahme

    Für die Maßnahme sprach sich unter anderem auch Stadtrat Georg Thalhofer (CSU) aus, der im Landratsamt im Fachbereich „Gewässer“ arbeitet und damit ein Fachmann für dieses Thema ist. Er finde es gut und wichtig für die Fische, das jetzt in Angriff zu nehmen. Über die Kostenaufteilung könne man eventuell weiter verhandeln, schlug er vor. Auch die Fraktion der Grünen befürwortet die Maßnahme grundsätzlich. Im Vordergrund sollte jedoch die ökologische Aufwertung stehen, nicht die Aufenthaltsfläche, machte Markus Harzenetter deutlich.

    Am Ende kam das Gremium darin überein, dass ihm die ökologische Aufwertung des Mühlbachs natürlich ein Anliegen ist, die genaue Umsetzung und Finanzierung der Maßnahme soll noch mal mit dem Bauherrn besprochen werden.

    Übrigens: Die Fische, die im Juni in die Baustelle gespült wurden, mussten dort nicht lange ausharren. Der örtliche Fischereiverein fing die Tiere allesamt wieder ein und setzte sie in den Bach zurück.

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