Das Thema Luftfilter findet sich gerade auf jeder Tagesordnung eines jeden Stadt- und Gemeinderates wieder. Jetzt war es auch in Vöhringen an der Reihe, auch die Stadträte dort sind nicht wirklich überzeugt von den Geräten. Knapp 390.000 Euro würde die Anschaffung von mobilen Lüftungsgeräten der Stadt kosten. Wie geht es weiter?
So teuer wären die Luftfilter für Vöhringen
Würde die Stadt alle Klassenzimmer und Gruppenräume der Schulen und Kindergärten in ihrem Zuständigkeitsbereich ausstatten, müsste sie 97 Geräte kaufen. Diese Zahl nennt die Stadtverwaltung, die ausgehend von geschätzten Kosten zwischen 3500 und 4000 Euro pro mobilem Luftfilter auf Gesamtkosten von knapp 390.000 Euro kommt. Abzüglich der von der Staatsregierung zugesicherten Förderung von 50 Prozent blieben immer noch rund 194.000 Euro Eigenanteil für Vöhringen.
Zur Einstimmung auf die folgenden Diskussion zeigte Bürgermeister Michael Neher (CSU) ein Video, das die Grundstimmung in den Kommunen gegenüber dem Thema ganz gut zusammenfasse, wie Neher sagte. In dem kurzen Film kritisiert der Präsident des Bayerischen Gemeindetags, Uwe Brandl, die Entscheidung der Staatsregierung, die Anschaffung mobiler Geräte zu fördern. Die Kommunen seinen wieder einmal vor vollendete Tatsachen gestellt worden, sagte er darin und bezeichnete die Entscheidung als Placebo-Politik, die auf dem Rücken der Kommunen ausgetragen werde.
Stadträte sind von mobilen Luftfiltern nicht überzeugt
Denn ob die mobilen Geräte am Ende tatsächlich Vorteile bringen, davon sind auch die Vöhringer Stadträte nicht überzeugt. Bürgermeister Neher sagte: "Wenn ich wüsste, dass die Geräte auch nur einen Tag Präsenzunterricht garantieren oder die Maskenpflicht entfallen würde, ich würde ich sie ohne Zögern besorgen." So sahen es auch die verschiedenen Fraktionen im Stadtrat. Harry Wedemeyer (FWG) warf die Frage auf, ob fest installierte Luftreinigungssystem langfristig nicht die sinnvollere Lösung seien. Sie sind in der Anschaffung zwar wesentlich teurer, doch die Förderung liegt sogar bei 80 Prozent.
Volker Barth (SPD) erklärte, seine Fraktion halte das Vorgehen, das der Kreistag beschlossen hatte, für sinnvoll. Der will nun zunächst einen Fachplaner beauftragen, der bewerten soll, für welchen Raum welche Geräte Sinn machen. Dafür hat sich nun auch der Vöhringer Stadtrat entschieden und außerdem beschlossen, aktiv zu werden, sobald ein Ergebnis vorliegt. Sascha Hinterkopf (CSU) hatte angemahnt, dass man bei diesem Thema trotz allem schnell sein müsse.