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Vöhringen: Vöhringens Zentrum erhält ein neues Gesicht

Vöhringen

Vöhringens Zentrum erhält ein neues Gesicht

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    Für diese Planungsvariante haben sich die Bauausschuss-Mitglieder entschieden, in diese Richtung planen die Architekten nun weiter.
    Für diese Planungsvariante haben sich die Bauausschuss-Mitglieder entschieden, in diese Richtung planen die Architekten nun weiter. Foto: Franziska Wolfinger

    Das Vöhringer Zentrum soll ein neues Gesicht bekommen. Die Idee der so genannten Neuen Rathaus Mitte schwirrt schon seit vielen Jahren in Stadtrat und Bauausschuss herum. Das Illertisser Architektenbüro Trenk Oberdorfer ist mit der Planung betraut, die nun in eine konkrete Richtung gestoßen wurde, die die Bauausschussmitglieder überzeugt.

    In der jüngsten Bauausschusssitzung stellten die Planer ihre aktuelle Variante vor. Die sieht wie folgt aus: Auf dem Gelände, das von Kulturzentrum, Illerstraße, Marienstraße und der geradeaus verlängerten Vöhlinstraße umschlossen wird, soll die Neue Rathaus Mitte gebaut werden. Entlang der Illerstraße und Vöhlinstraße ist ein Gebäudeensemble geplant. In dem so entstehenden geschützten Innenhofbereich sind kleine Grünanlagen angedacht, die zum Verweilen einladen. Auch ein Bürgerbüro könnte dort Platz finden. Außerdem soll eine Tiefgarage entstehen, über deren genaue Größe noch entschieden werden muss. Die Einfahrt soll sich dann neben der Marienkirche befinden.

    Der Entwurf gefällt, doch es gibt auch Kritik

    Einige Gebäude, darunter auch das Jugendhaus, werden in Vorbereitung auf die Umgestaltung abgerissen werden müssen. Ungewiss ist, ob auch das Haus in der Marienstraße 4 entfernt wird oder erhalten bleiben soll. Der Entwurf der Architekten Rainer Trenk und Martina Oberdorfer lässt beide Optionen zu. Eine Idee von Bürgermeister Michael Neher (CSU) ist, das Jugendhaus dorthin zu verlegen. „Die Jugend soll weiterhin im Zentrum der Stadt ihren Platz haben“, sagte er dazu.

    In diesem Bereich wird die Neue Rathaus Mitte entstehen. Das Jugendhaus ist eines der Gebäude, das dafür abgerissen werden soll. Auch die Straße wird nicht mehr so um das Kulturzentrum verlaufen wie bisher.
    In diesem Bereich wird die Neue Rathaus Mitte entstehen. Das Jugendhaus ist eines der Gebäude, das dafür abgerissen werden soll. Auch die Straße wird nicht mehr so um das Kulturzentrum verlaufen wie bisher. Foto: Franziska Wolfinger

    Auch wenn die Stadträte im Bauausschuss dem Entwurf am Ende zustimmten und beschlossen, die Planung in diese Richtung weiter voranzutreiben, gab es auch einige Punkte, die noch kritisch gesehen wurden. Wie bei fast jedem Bauprojekt im Landkreis kam die Sprache schnell auf das Thema Dachform. In diesem Fall war es Herbert Walk (CSU) der das Thema angeschnitten hatte: „Wir haben hier nur Flachdächer. Wenn ich mir das drumherum anschaue, sind da nur Satteldächer.“ Walk bat den Architekt um Erläuterungen.

    Der Architekt will ein zeitgemäßes Baudokument schaffen

    Der wiederum verteidigte seinen Entwurf. „Satteldach gegen Flachdach – das ist eine uferlose Diskussion.“ Flachdächer seien meist wirtschaftlicher, weil der Platz im Gebäude besser genutzt werden kann. Flache Dächer könnten besser begrünt werden. Er sieht es außerdem als Pflicht, folgenden Generationen ein zeitgemäßes Baudokument des 21. Jahrhunderts zu hinterlassen. Das darzustellen, gelinge mit einem flachen Dach am besten.

    Die von mehreren Seiten, unter anderem von Christoph Koßbiehl (SPD), geäußerte Sorge, dass die neuen Gebäude mit einer Höhe von mehr als zwölf Metern und einer erheblichen Länge – im Norden rund 45 Meter – zu massiv ausfallen und Sichtachsen versperren würde, konnte der Architekt Trenk teilweise entkräften. Durch entsprechende Fassadengestaltung könnte der massive Außeneindruck verringert werden. So könnte man mit verglasten und von außen sichtbaren Treppenhäusern für Struktur im Gebäude sorgen, erklärte Trenk. Eine Art Torbogen, der die beiden großen Gebäude über eine Länge von rund 14 Metern miteinander verbindet, eröffnet den Blick auf das Wolfgang-Eychmüller-Haus, sodass es nicht hinter hohen Mauern verschwindet.

    Wie wird die Marienkirche miteinbezogen?

    Victor Kern (Grüne) erkundigte sich, ob die Marienkirche noch irgendwie in das Ensemble miteinbezogen werden kann und soll. Im jetzigen Entwurf steht das Gotteshaus, umgeben von der Friedhofsmauer sehr isoliert da. Weil das Gebäude denkmalgeschützt ist, müsse das laut Architekt mit dem zuständigen Amt und mit der Kirchengemeinde besprochen werden.

    Peter Kelichhaus (Freie Wähler) erinnerte daran, dass Vöhringen auch weiterhin einen Marktplatz haben solle. Der neu entstehende Innenhof soll seiner Meinung nach Platz für Veranstaltungen wie den Weihnachtsmarkt bieten.

    Bis die Neue Rathaus Mitte endlich Gestalt annimmt, wird es dennoch noch einige Zeit dauern. „Die Details werden uns viel Arbeit kosten“, sagte Neher. „Doch das ist ein richtungsweisendes Projekt, wie es nicht alle Jahre vorkommt.“ Die Modelle der Architekten sollen für interessierte Bürger demnächst im Eychmüller-Haus ausgestellt werden.

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