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Vöhringen: Vöhringen bekommt eine Fotovoltaik-Anlage

Vöhringen

Vöhringen bekommt eine Fotovoltaik-Anlage

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    Auf dem Geländer der ehemaligen Bauschuttdeponie Birkach soll mit einer Fotovoltaik-Anlage umweltfreundlich Strom erzeugt werden.
    Auf dem Geländer der ehemaligen Bauschuttdeponie Birkach soll mit einer Fotovoltaik-Anlage umweltfreundlich Strom erzeugt werden.

    Bereits seit dem Jahr 2013 verfolgt die Stadt Vöhringen das Ziel, auf der ehemaligen städtischen Bauschuttdeponie Birkach eine Fotovoltaik-Anlage zu errichten. In der jüngsten Sitzung des Bau- und Verkehrsausschusses wurden die Planungen vorgestellt: Die Lösung ist langfristig gedacht

    Nach mehreren Gesprächen mit einem regionalen Investor seit Mitte des Jahres 2019 scheint nun eine adäquate Lösung gefunden: Die Firma 4M SolarI aus Senden sieht die Fläche der Deponie als geeignet an. Es gibt bereits erste Planungen zu Anlagengröße und Aufstellmöglichkeiten der Module. Der Investor, der die Anlage sowohl bauen als auch betreiben würde, stellte sein Vorhaben in der Sitzung dar. Die Lösung ist langfristig gedacht: Nach Aussage des Investors beträgt die Standzeit der Anlage 30 bis 35 Jahre. „Ich gehe nicht davon aus, dass ich den Abbau noch erlebe“, sagte der Investor schmunzelnd.

    Die Fläche der Bauschuttdeponie in Vöhringen soll optimal ausgenutzt werden

    Die Umsatzerlöse schätzte er auf Nachfrage von Kurt Wiedenmayer (CSU) auf 70.000 bis 75.000 Euro pro Jahr. Um die Fläche der Bauschuttdeponie optimal ausnutzen zu können, bedarf es ab einer Anlagengröße von 750 Kilowatt-Peak eines Zuschlages der Bundesnetzagentur zur Einspeisevergütung, der dem Investor nach mehrmaligen Bewerbungen Anfang Juni 2020 erteilt wurde. Nach Abstimmungen mit dem Landratsamt Neu-Ulm ist eine Änderung des Flächennutzungsplans sowie des Bebauungsplans zur Genehmigung des Vorhabens notwendig. Technisch gesehen ist die Errichtung der Fotovoltaik-Module anscheinend möglich. Dabei würden der Magerrasen sowie die Drainagematte erhalten bleiben und nicht beschädigt.

    Welchen Nutzen hat die Stadt Vöhringen durch den Bau dieser Fotovoltaik-Anlage? Die Stadt erhält Gewerbe- und Pachteinnahmen, da die Nutzung der Fläche über einen Pachtvertrag zwischen der 4M Solar I und der Stadt Vöhringen geregelt würde. Darüber, ob die Bürger in das Projekt miteinbezogen werden könnten und wie die Stadt Vöhringen den größtmöglichen Gewinn erwirtschaften könnte, wurde kontrovers diskutiert. Victor Kern (Grüne) und Kurt Wiedenmayer schlugen im Gegensatz zur Pacht eine Bürgerbeteiligung vor. Bürgermeister Michael Neher (CSU) entgegnete daraufhin, dass die Regelung über einen Pachtvertrag die beste Lösung sei, da die Verantwortung so an den Betreiber übergehe, die Stadt aber im Besitz der Fläche bleibe. Bei Anlagen dieser Größe sei der Verwaltungsaufwand bei einer Bürgerbeteiligung zudem sehr hoch.

    Warum die Stadt Vöhringen die Energie der Fotovoltaik-Anlage nicht nutzen kann

    Wiedenmayer sagte, dass er sich einen Eigenverbrauch der erzeugten Solarenergie für die Stadt wünsche. „Eigenverbrauch geht bei Anlagen, die über Ausschreibungen gehen, nicht“, entgegnete der Investor. Georg Thalhofer (CSU) und Werner Zanker (SPD) sind sich einig, dass die Pacht der optimale Weg sei, nachdem das Vorhaben bereits seit sieben Jahren laufe und nun endlich eine Lösung gefunden wurde.

    Weil mehrere Ausschussmitglieder Bedenken bezüglich des Umweltschutzes äußerten, betonte der Investor, dass die Anlage der landwirtschaftlichen Fläche keinesfalls schade. Die Schafe, die dort angesiedelt sind, könnten bleiben und würden von den Fotovoltaik-Modulen und dem damit verbundenen Schutz vor Sonne und Regen profitieren. Neher stellte sicher: „Der Umwelt- und Naturschutz muss im Einklang sein.“ Maya Stelzner (Grüne) informierte sich, ob die Deponie der besagten Standzeit von 35 Jahren standhalte. Dies sei bereits geprüft und bestätigt, erklärte Neher. Zudem beteuert der Investor, dass auch er großes Interesse daran habe, dass die Anlage die Zeit über halte. Herbert Walk (CSU) meint, es ist „absolut an der Zeit, das Gelände so zu nutzen.“ Der Bauausschuss billigte die Planungen einstimmig.

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