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Vöhringen: Vöhringen: Über eine Bürgerversammlung ohne Bürger

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Vöhringen: Über eine Bürgerversammlung ohne Bürger

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    Bürgermeister Michael Neher wendet sich per Videobotschaft an die Einwohner Vöhringens. Die Bürgerversammlungen vor Ort mussten wegen Corona abgesagt werden.
    Bürgermeister Michael Neher wendet sich per Videobotschaft an die Einwohner Vöhringens. Die Bürgerversammlungen vor Ort mussten wegen Corona abgesagt werden. Foto: Balken

    Besondere Zeiten, besondere Maßnahmen – so heißt es. Angesichts Corona sind Dinge plötzlich normal, die man sich zu Beginn dieses Jahres nicht hätte vorstellen können. In Vöhringen wurden die Bürgerversammlungen, sonst fester Bestandteil des Vöhringer, Illerberger, Thaler und Illerzeller Jahreskalenders, kurzerhand ins Internet verlegt.

    Auf der Homepage der Stadt können sich die Bürger nun den ersten Rechenschaftsbericht des neuen Bürgermeisters Michael Neher als Video ansehen. Dazu gibt es die Präsentation zum Download und einen 34 Seiten umfassenden schriftlichen Bericht zur Lage der Stadt.

    Unklar ist, wie es finanziell weiter geht

    Wie sich diese künftig in finanzieller Hinsicht darstellt, ist noch immer nicht klar. Der Haushalt von 2019 wurde mit einem Volumen von 46,8 Millionen Euro abgeschlossen. Die Prognose für 2020 fällt schwer, die für 2021 ist nahezu nicht möglich. Zusätzliche Ausgaben für Hygienemaßnahmen und fehlende Einnahmen aus Veranstaltungen, Mieten oder Pacht belasten die Stadtkasse. Unklar ist, wie sich das Steueraufkommen genau entwickeln wird. Die Verwaltung gehe vorsichtig optimistisch in das neue Jahr, so Neher. Man gehe davon aus, dass die notwendigen Investitionen finanzierbar seien.

    Und Investitionen gibt es in Vöhringen in den kommenden Jahren einige. So manches Großprojekt wurde 2020 entscheidend vorangetrieben. Neuer Schwung kam in die lange geplante „Neue Rathaus-Mitte“. Der Investor hatte Entwürfe präsentiert, das Bebauungsplanverfahren läuft. Viel tut sich auch in Sachen Wohnbau. Beim Wohngebiet Kranichstraße Ost wurde in diesem Jahre ebenfalls mit dem Bebauungsplanverfahren begonnen, beim Gebiet Kranichstraße West wird dieses Verfahren vorbereitet. Auf beiden Arealen sollen neben Einfamilienhäusern auch Mehrfamilienhäuser entstehen. Um die Wohnraumsituation weiter zu verbessern, wünscht sich Neher, dass Baulücken und andere freie Flächen in der Stadt bebaut würden. In Sachen Nachverdichtung sieht er noch ungenutztes Potenzial.

    Weitere bedeutende Bauprojekte für Vöhringen: In der grünen Lunge baut die Stadt einen digitalen Naturspielplatz, der im kommenden Jahr fertiggestellt werden soll. Prominenteste Baustelle der Stadt ist die der VR-Bank, die im Zentrum eine neue Geschäftsstelle und Wohnungen in zwei Gebäuden errichtet. Fertiggestellt wurde zudem die neue Trinkwasserspeicherkammer in Thal. Damit hat die Stadt die Trinkwasser-Speicherkapazität von 2.100 auf 3.600 Kubikmeter erhöht.

    Das bewegte die Ortsteile

    In den Stadtteilen wichtige Themen waren in diesem Jahr die neuen bezahlbaren Wohnungen in der Schützstraße, der Solarpark und die geplante Umsiedlung des Reiterhofs Bucher in Illerberg-Thal. Für Illerzell wird in den kommenden Jahren die Renaturierung der Iller im Zuge des Agile Iller-Projekts wichtig. Die Fortführung der Maßnahmen wurde heuer vom Regierungspräsidium Tübingen und dem Wasserwirtschaftsamt Donauwörth beantragt.

    Auch Bürgeranfragen aus Versammlungen 2019 beantwortete Neher in seiner Videoansprache. Zwei Bürger aus Thal hatten sich über Lärmbelästigung in der Unteren Hauptstraße in Thal beschwert. Unter anderem mit einer Geschwindigkeitsmessanlage und einem Absperrbügel, der unbeabsichtigtes Betreten der Straße verhindern soll, wurde die Situation an dieser Stelle verbessert, so Neher.

    Ein Bürger aus Illerberg beklagte auf die Gehwege ragende Hecken. Neher bittet darum, konkrete Einzelfälle künftig direkt der Stadtverwaltung zu melden. Die Idee eines Vöhringers war, eine Boccia-Bahn am Spielplatz an der Rue de Vizille zu errichten und im Zuge des Agile Iller-Projekts hölzerne Liegen als besondere Sitzgelegenheiten aufzustellen. Beide Ideen wurden zur Kenntnis genommen.

    Hier gelangen sie zur virtuellen Bürgerversammlung.

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