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Vöhringen: Ungewissheit: Mieter der Ulrichsblöcke in Vöhringen warten auf Antworten

Vöhringen

Ungewissheit: Mieter der Ulrichsblöcke in Vöhringen warten auf Antworten

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    Die Ulrichsblöcke werden verkauft. Die Bewohner sind verunsichert.
    Die Ulrichsblöcke werden verkauft. Die Bewohner sind verunsichert. Foto: Balken

    Die Bewohner der Ulrichsblöcke im Westen der Stadt Vöhringen sind verunsichert. Nachdem im Januar bekannt wurde, dass das St. Ulrichswerk Augsburg die Immobilien verkaufen will (wir berichteten), plagen die Mieter Ängste: Was wird aus den Wohnungen, wenn der Eigentümer wechselt? Werden die Häuser aufwändig renoviert und modernisiert? Steigen dann auch die Mieten? Fragen über Fragen, auf die eine Antwort dringend erwartet wird. Aber genau die gibt es nicht.

    Mehr zum Hintergrund: Ulrichswerk will Wohnblöcke in Vöhringen verkaufen: Mieter sind in Sorge

    Die lapidare Auskunft des Ulrichswerks auf mehrfaches Nachfragen unserer Redaktion lautet nur: „An unserer bisherigen Zielsetzung hat sich nichts geändert, wir stehen mit der Stadt und Investoren im Gespräch.“ Will heißen: An den Verkaufsabsichten wird festgehalten.

    Die Ungewissheit ist groß. Wie eine Mieterin mitteilt, gebe es keinerlei Hinweise oder Benachrichtigungen, wie die Zukunft für die Bewohner aussieht. „Wir wissen gar nichts“, sagt sie.

    Immobilie: Die Sorge der Mieter ist begründet

    Unbegründet ist die Sorge der Mieter nicht. Es gibt genügend Beispiele, in denen ein Mietshaus aufwändig saniert wird. Es entstehen dann Eigentumswohnungen und die Menschen, die bisher in den Häusern gelebt haben, können den Mietzins nicht mehr zahlen – ganz zu schweigen davon, solch eine Wohnung zu kaufen.

    Dass die Ulrichsblöcke verkauft werden, bestätigte im Januar der Mitgeschäftsführer des St. Ulrichswerks Richard Metz. Als Begründung für die Verkaufsabsichten führte Metz an, dass man an eine sogenannte Bestandsarrondierung denke. Man wolle sich verstärkt auf andere Standorte konzentrieren. Verkaufsgespräche seien jedoch noch nicht geführt worden, „weil es noch keine Interessenten gibt“. Das scheint sich jedoch nach der jüngsten Aussage geändert zu haben.

    Denn wenn jetzt tatsächlich die Rede davon ist, dass das Ulrichswerk mit Investoren im Gespräch sei, ist daraus abzuleiten, dass sich mittlerweile Interessenten gefunden haben.

    Ulrichsblöcke: Gibt es Gespräche mit Interessenten?

    Bürgermeister Karl Janson sagte auf Anfrage: „In dieser Sache gibt es bis dato noch keine neuen Erkenntnisse. Es gab lediglich ein Sondierungsgespräch mit den Verantwortlichen des Ulrichswerks. Konkrete Ergebnisse dürften sich meines Erachtens nicht so schnell abzeichnen, zumal derzeit auf beiden Seiten kein zeitlich dringlicher Handlungsbedarf besteht.“ Im Januar hatte Janson überdies erklärt, dass bei einem potenziellen Verkauf der bürgerlich-rechtliche Grundsatz gilt „Kauf bricht nicht Miete“. Das heißt: „Wird der vermietete Wohnraum nach Überlassung an den Mieter von dem Vermieter an Dritte veräußert, so tritt der Erwerber in vollem Umfang anstelle des Vermieters in die sich während der Dauer seines Eigentums aus dem Mietverhältnis ergebenden Rechte und Pflichten ein.“ Oder vereinfacht ausgedrückt: „Der neue Vermieter kann nicht ohne Weiteres einfach die Miete erhöhen.“ So die Aussage von Janson, der bekanntlich Jurist ist.

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    Die Stadt ist in dem Verkauf insoweit involviert, da die Häuser auf städtischem Grund stehen. Die Grundstücke wurden von der damaligen Gemeinde Vöhringen auf Erbbaurechtsbasis zur Verfügung gestellt.

    Vor einem Vierteljahr äußerten sich die Fraktionsvorsitzenden im Vöhringer Stadtrat skeptisch über einen Verkauf und sprachen von der sozialen Verantwortung, die das Ulrichswerk habe.

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