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Vöhringen: Tobias Seyfried ist der neue Kaplan in Vöhringen

Vöhringen

Tobias Seyfried ist der neue Kaplan in Vöhringen

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    Tobias Seyfried, 34 Jahre alt, ist seit Kurzem als Kaplan in der Vöhringer Pfarreiengemeinschaft eingesetzt.
    Tobias Seyfried, 34 Jahre alt, ist seit Kurzem als Kaplan in der Vöhringer Pfarreiengemeinschaft eingesetzt. Foto: Ursula Katharina Balken

    Sein Weg zum Priestertum war lang, keine Spontanentscheidung, die wegweisend gewesen sein könnte, kein Damaskuserlebnis, bei dem Saulus zum Apostel Paulus wird, als er dem auferstandenen Christus begegnet.

    Der Entschluss von Tobias Seyfried, Priester zu werden, könnte mit einem Hausbau verglichen werden. Er legte Stein auf Stein seines Glaubens aufeinander, bis ein festes Fundament entstanden war. Darauf konnte er bauen, seiner Überzeugung Ausdruck geben, Gott zu dienen und den Menschen Hilfe zu sein.

    Seyfried war schon als Kind in der Kirche engagiert

    Seyfried, 34 Jahre alt, tritt in Vöhringen seine zweite Stelle als Kaplan an. Er stammt aus Echsheim, einem kleinen Dorf bei Pöttmes. Seine Familie pflegt das religiöse Leben, er war Ministrant und auch sonst im pfarrlichen Leben aktiv. „Ich war schon als Kind der Kirche verbunden, fühlte mich verletzt, wenn jemand etwas Negatives über die Kirche sagte.“ Aber eine Berufung erkannte er damals noch nicht.

    Es war ein langsames Wachsen des Wunsches, sein Leben Gott zu weihen. „Es war wie ein fernes Rauschen, das mich begleitete“, beschreibt es der Kaplan. Das vernahm er in der Realschule, in seiner Lehre zum Feinwerkmechaniker, er beschreibt es wie ein Crescendo in seinem Denken. Was ihn zunächst etwas zögerlich machte, war die Vorstellung, ohne Familie – in deren Geborgenheit er aufgewachsen war – zu leben. Aber er korrigiert sich im Gespräch, „die Pfarrkinder sind ja jetzt meine Familie.“ Und sein Entschluss reifte langsam, aber klar, er wollte Priester werden. Darin sieht er die Erfüllung seines Lebens.

    Womit der Kaplan am Anfang seiner Karriere zu kämpfen hatte

    Er machte das Abitur nach und begann sein Studium, lernte Latein und Griechisch. „Heute möchte ich rückblickend sagen, es war ein langsames, aber stetes Annähern Priester zu werden.“ Er begann, die Bibel zu lesen, Seite für Seite. „Ich habe die Sakramente Taufe, Kommunion, Firmung und Priesterweihe empfangen und betrachte sie als ein Geschenk Gottes.“ War er bei der Weihe zum Diakon noch aufgeregt, war er bei der Priesterweihe und seiner Primiz gelassen und voller Freude.

    Er bekennt, mit einem kleinen Handicap kämpfen zu müssen, „vor vielen Menschen zu sprechen, fiel mir anfänglich schwer. Aber ich habe gelernt, diese Beklemmung zu überwinden.“ Die Arbeit mit der Jugend und den Ministranten sieht er als eine seiner Hauptaufgaben in Vöhringen. Auch würde er gerne einen Bibelkreis für junge Erwachsene ins Leben rufen.

    „Wir werden sehen, wie sich alles anlässt.“ Er ist zum ersten Mal in einer Pfarreiengemeinschaft tätig. In Augsburg war er Kaplan in der Herz-Jesu-Pfarrei.

    Ein Autounfall mit Symbolkraft

    Am Ende des Gesprächs berichtet der Kaplan von einem Unfall auf der Autobahn, der ihn jetzt noch beschäftigt. Er war auf der Fahrt zu seinem neuen Wirkungskreis Vöhringen. Bei Starkregen sah er seitlich ein Auto, das zu schlingern begann, der Fahrer verlor offensichtlich die Kontrolle. Der Mann prallte mit seinem Wagen in die Leitplanke, die Stoßstange löste sich, flog gegen Seyfrieds Auto und demolierte den Kotflügel. Aber keiner sei bei dem Unfall ernsthaft zu Schaden gekommen. Das Ereignis hatte für ihn eine gewisse Symbolkraft. Für ihn bedeutet es: „Wir Menschen sind alle in Gottes Hand.“ Er war voller Dankbarkeit gegenüber dem Schöpfer, dass niemand ernsthaft Verletzungen davon getragen hatte.

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