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Vöhringen/Memmingen: Nach Raubüberfall auf Uhrenhändler: Männer ab heute vor Gericht

Vöhringen/Memmingen

Nach Raubüberfall auf Uhrenhändler: Männer ab heute vor Gericht

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    Vor sechs Jahren wurde ein Uhrenhändler aus Illerberg in seinem Haus überfallen.
    Vor sechs Jahren wurde ein Uhrenhändler aus Illerberg in seinem Haus überfallen. Foto: Bodo Marks, dpa (Symbol)

    Mit Pistole und Pfefferspray bewaffnet drangen zwei maskierte Männer im Juli 2013 in das Haus eines Uhrenhändlers im Vöhringer Ortsteil Illerberg ein. Mit Klebeband sollen sie den Mann und seine Ehefrau gefesselt haben, um sich anschließend am Tresor zu schaffen zu machen. Die Beute: 80 Luxus-Uhren und Bargeld im Wert von knapp 700.000 Euro.

    Sechs Jahre nach dem schweren Raubüberfall müssen sich nun fünf Männer im Alter zwischen 36 und 50 Jahren vor dem Memminger Landgericht verantworten. Laut Anklageschrift sollen sie die Tat von langer Hand geplant und begangen haben. Am Freitag, 13. September, beginnt der Prozess gegen die im Raum Hanau und Darmstadt wohnhaften Angeklagten. Ihnen wird schwerer gemeinschaftlicher Raub und Anstiftung dazu vorgeworfen.

    Uhrenhändler mit Pistole bedroht

    So soll einer der fünf Männer gewusst haben, dass der Händler aus Illerberg teure Luxus-Uhren wie Rolex oder Breitling über das Internet verkauft und diese sowie Bargeld in seinem Anwesen aufbewahrt. Der Angeklagte soll einen anderen Mann darüber informiert haben und zum Raubüberfall angestiftet haben. Gegen eine Erfolgsbeteiligung von 15.000 Euro soll er die Adresse des Illerberger Uhrenhändlers an mutmaßliche Mittäter weitergegeben haben.

    Wie das Landgericht Memmingen mitteilt, sollen drei der Männer zum Haus des Uhrenhändlers gefahren sein, um den Tatort auszukundschaften. Kurz vor Mitternacht am 27. Juli 2013 sollen zwei der Angeklagten dann zugeschlagen haben und mit Sturmhauben maskiert über die offene Terrassentüre in das Anwesen des Illerberger Uhrenhändlers eingedrungen sein.

    Täter erbeuten 80 Luxus-Uhren

    Laut Anklageschrift fesselten die beiden mutmaßlichen Täter den damals 42-jährigen Mann und dessen Ehefrau mit Klebeband. Mit Pistole und Pfefferspray bewaffnet zwangen sie den Uhrenhändler, den Tresor zu öffnen. Ein Dritter wartete als Fahrer in der Nähe des Hauses. Gemeinsam sollen die mutmaßlichen Täter 80 Luxus-Uhren im Wert von 536.000 Euro, Bargeld in Höhe von 148.000 Euro und weitere Gegenstände erbeutet haben.

    Dem Ehepaar aus Illerberg gelang es nach dem Raubüberfall, sich aus den Fesseln zu befreien und die Polizei zu alarmieren. Doch da waren die Täter schon über alle Berge. Die Kriminalpolizei Neu-Ulm übernahm daraufhin die Ermittlungen.

    Angeklagter brach im August aus Memminger Gefägnis aus

    Nun stehen fünf mutmaßlichen Täter in Memmingen vor Gericht. Bei einem der Angeklagten handelt es sich um einen 36-jährigen Mann, dem Anfang August diesen Jahres zusammen mit einem Mithäftling die Flucht aus der Justizvollzugsanstalt Memmingen gelang. Allerdings konnte er kurze Zeit später wieder festgenommen werden.

    Zu dem Tatvorwurf des Raubüberfalles auf den Illerberger Uhrenhändler hat sich der 36-Jährige schriftlich über seinen Verteidiger geäußert, teilt das Memminger Amtsgericht mit. Die übrigen vier Angeklagten sind auf freiem Fuß und bestreiten bislang jede Beteiligung an dem Raubüberfall.

    Inwieweit sich die fünf mutmaßlichen Täter des Raubüberfalls und der Anstiftung dazu schuldig gemacht haben, soll ein umfangreiches Verfahren klären. An sechs Terminen wird das Gericht 40 Zeugen anhören, um die Hintergründe der Tat zu klären.

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