Mit seinem aktuellen Programm „Müller ... nicht Shakespeare!“ hatte Kabarettist Michl
Dabei tauchte Müller zu Beginn seiner Show tief in die Regionen unterhalb der Gürtellinie ab. Den Besuchern im Kulturzentrum schien es dennoch zu gefallen – schließlich waren viele von ihnen nicht zum ersten Mal bei „ihrem“ Michl zu Gast und wussten, worauf sie sich da einließen.
Als Kulisse dient Michl Müller ein altes Schlossgemäuer
Als Kulisse musste dieses Mal ein altes Schlossgemäuer herhalten. Die Fanfaren ertönten zum „1595 von Shakespeare geschriebenen Romeo und Julia“ und natürlich durfte auch der Balkon nicht fehlen. Doch es war nicht Romeo, der seine Angebetete anhimmelte: Müller ließ „Hassan im 3er-BMW vorfahren“, doch Julia verweigerte – „Da bleibt halt nur noch die Mandy aus der Plattenbausiedlung“.
Garniert mit seinen Liedern – wobei er seine Gäste unentwegt in die Refrains mit einbezog – powerte der „Dreggsagg“ über drei Stunden lang völlig allein auf der Bühne. Kein Texthänger, keine Nervosität, professionell und immer witzig wusste er um die Gunst seiner Besucher.
Politiker bekommen bei Kabarettist Müller ihr Fett weg
Mit fränkischem Dialekt und spitzbübischem Charme war Liebe, Glück und Unsterblichkeit bei sämtlichen Pointen allgegenwärtig. Auch die aktuelle Politik bedachte er mit scharfen Sprüchen: „Jeder Eierlikör hat mehr Prozente als die SPD, und dazu noch Eier“, sagte Müller. Oder: Die „Not muss wirklich groß sein, wenn ein Franke in Bayern Ministerpräsident wird.“
Zum Finale hielt es die mehr als 500 Besucher nicht mehr auf den Sitzen: Beim Zugaben-Medley seiner „Sommerhits der letzten Jahre“ erwiesen sich die Gäste als textsicher und waren teils erschöpfter als der Sänger und Kabarettist selbst. Dieser hat bis zum Ende seiner Tournee am 3. April 2019 immerhin noch 75 Termine vor sich.