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Vöhringen/Illertissen: Alle wollen entrümpeln: Ansturm auf Wertstoffhöfe

Vöhringen/Illertissen

Alle wollen entrümpeln: Ansturm auf Wertstoffhöfe

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    Alle haben Zeit, alle wollen entrümpeln: Der Container auf dem Wertstoffhof in Vöhringen ist längst voll. Wegen der Corona-Krise gelten derzeit strenge Auflagen.
    Alle haben Zeit, alle wollen entrümpeln: Der Container auf dem Wertstoffhof in Vöhringen ist längst voll. Wegen der Corona-Krise gelten derzeit strenge Auflagen. Foto: Ursula Katharina Balken

    Plötzlich ist alles anders, Corona diktiert das Alltagsleben. Viele Menschen haben aufgrund der behördlichen Auflagen viel freie Zeit. Doch die können sie kaum nutzen, schon gar nicht in Gesellschaft. Was also tun? Ach ja, man könnte jetzt einmal so richtig Keller und Garage ausmisten.

    Gesagt – getan. So wird überall gegruschtelt und geräumt und man staunt immer wieder, was sich so alles angesammelt hat. Zum Glück gibt es ja einen Recyclinghof, um sich unnötiger Dinge zu entledigen. Ein verlockender Gedanke, aber nicht unbedingt praktikabel. Denn mit dem Gedanken, endlich mal wieder klar Schiff zu machen, befassen sich offenbar ganze Heerscharen von Bürgern.

    Vorher informieren: Was darf ich auf dem Wertstoffhof entsorgen?

    Dass man auf dem Wertstoffhof nicht alles entsorgen kann, entdeckt so mancher, wenn das angefahrene Gerümpel von den städtischen Mitarbeitern genau unter die Lupe genommen wird. Dann kommt es zu heftigen Diskussionen, bisweilen sogar – wie jüngst in Vöhringen – zu Rangeleien, etwa nach dem Motto „ich war zuerst da“. Beschimpfungen, sogar Drohungen, machen den Mitarbeitern das Leben schwer. „Anordnungen des Personals werden nicht zur Kenntnis genommen“, berichtet Bürgermeister Karl Janson. „Es werden in jüngster Zeit auch Abfälle angeliefert, die nicht angenommen werden können.“ Dabei kann man sich durchaus darüber informieren, was auf den Wertstoffhof gehört und was nicht. Die Stadt hält jede Menge Informationen dazu bereit. Außerdem gibt die Homepage der Stadt Vöhringen Auskunft über das Material, das angeliefert werden kann und was nicht.

    Bürgermeister Janson kündigt Konsequenzen an, wenn der gegenwärtige Zustand schlechten Benehmens anhält. „Dann bringen wir Beleidigungen und Bedrohungen zur Anzeige. Mehr noch, die Stadt wird in Erwägung ziehen, den Recyclinghof zu schließen.“

    Diese Regeln gelten derzeit in Vöhringen

    In Vöhringen gelten bereits strenge Regeln. Es wird nur fünf Anlieferern gleichzeitig die Zufahrt zu dem Gelände gestattet. Zwischen den Autos in der Warteschlange sollte ein ausreichend großer Sicherheitsabstand gewahrt bleiben. Mit mehr als zwei Personen sollte ein Fahrzeug nicht besetzt sein. Kindern ist der Zutritt derzeit gar nicht erlaubt und – ganz wichtig, laut Bürgermeister Janson – den Anweisungen des Personals sollte gefolgt werden. Der Appell der Stadt, Abfälle nur dann zu entsorgen, wenn es unbedingt notwendig erscheint.

    Die Stadt Illertissen hat ebenfalls Regeln erlassen, nach denen sich Besucher des Wertstoffhofes richten sollten. Tanja Schmidt, zuständig für den Wertstoffhof in der Vöhlinstadt, spricht von „geordneten Verhältnissen“ in ihrem Bereich. So dürfen jeweils nur zehn Personen gleichzeitig ihr Material auf dem Hof entladen. Darüber wird bereits wie in Vöhringen am Eingang gewacht.

    Die Regeln schützen Bürger und Mitarbeiter

    „Wir müssen die Bürger ebenso schützen wie unsere Mitarbeiter“, sagt Schmidt. Da gebe es schon mal vor dem Tor längere Wartezeiten, aber das sei bislang kein Problem gewesen. „Die Bürger fassen sich in Geduld.“ Es sei verständlich, dass die freie Zeit viele Bürger nutzen, um mal ordentlich auszumisten. Das Problem ist, dass derzeit zu viele Bürger diesen Gedanken haben. „Vielleicht“, so Schmidt, „kann man sich auch überlegen, ob jetzt auf einmal alles raus muss oder man sich nicht ratenweise von seinem Gerümpel trennen könnte.“

    Wer in Quarantäne ist, muss weniger streng trennen

    Hinweise kommen auch aus dem Landratsamt. Wenn Personen vom Coronavirus infiziert sind oder ein begründeter Verdachtsfall besteht und somit in Quarantäne leben müssen, dürfen Betroffene neben Restmüll ausnahmsweise auch Verpackungsabfälle (Gelber Sack), Altpapier und Biomüll über die Restmülltonnen entsorgen. Diese Abfälle müssen laut Landratsamt aber in stabile, reißfeste Abfallsäcke gegeben werden. Wichtig dabei: Einzelteile wie Taschentücher dürfen nicht lose in die Abfalltonne geworfen werden. Die Abfallsäcke müssen gut verschlossen sein. Spitze und scharfe Gegenstände müssen immer in bruch- und durchstichsichere Einwegbehältnisse verpackt werden. Allerdings können Glasabfälle und Pfandverpackungen, Elektro- und Elektronikabfälle sowie Batterien nicht über den Hausmüll entsorgt werden.

    Wenn ein Krankheitsende angezeigt und die Quarantäne aufgehoben ist, muss wie vorher gewohnt streng getrennt entsorgt werden. Für alle anderen Personen in privaten Haushalten gilt jedoch weiterhin uneingeschränkt das Gebot der Abfalltrennung.

    Welche Wertstoffhöfe derzeit überhaupt geöffnet haben, lesen Sie hier

    Für Notfälle: Das Entsorgungs- und Wertstoffzentrum in Weißenhorn nimmt nur in dringenden Notfällen Sperrmüll entgegen. Die Zeiten: Montag bis Freitag von 13 bis 15.30 Uhr mit vorheriger Anmeldung. Telefon: 07309-878-1204, dabei muss der Notfall genannt werden.

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