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Vöhringen / Illerberg: Ist dieses Haus zu groß für Illerberg?

Vöhringen / Illerberg

Ist dieses Haus zu groß für Illerberg?

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    Dieses Haus im Rohbau am unteren Ende des Kellerberg-Areals in Illerberg sorgt für Unmut bei den Nachbarn.
    Dieses Haus im Rohbau am unteren Ende des Kellerberg-Areals in Illerberg sorgt für Unmut bei den Nachbarn. Foto: Ursula Katharina Balken

    Es war eine ungewohnt massive Kritik, die Bürgermeister, Stadtrat und Verwaltung bei der gut besuchten Bürgerversammlung in Illerberg entgegen schwappte: Bürger Arnold Amann bezeichnete das im Bau befindliche Mehrfamilienhaus am südwestlichen Ende des neuen Wohngebiets Kellerberg als „Klotz“. Das mehrgeschossige Gebäude passe nicht zum Umfeld. In zum Teil diffamierender Weise unterstellte Amann dem Bauausschuss und Stadtrat, man habe wohl dem

    Bürgermeister Karl Janson reagierte auf die Kritik gelassen. Jeder könne während der Versammlung die Gelegenheit nutzen, seine Meinung kund zu tun. Er wies aber auch darauf hin, dass von Seiten der Behörden immer öfter empfohlen werde, mehr in die Höhe zu bauen, um den Landschaftsverbrauch in Grenzen zu halten.

    Bürgerversammlung in Illerberg: Kritik an Wohnhaus

    Wie unsere Zeitung bereits mehrfach berichtet hatte, war in den zuständigen Gremien des Stadtrats der Bauantrag ausgiebig diskutiert worden. Es wurden Planungsänderungen durchgesetzt: So musste das Obergeschoss zurückversetzt werden und es wurde eine entsprechende Eingrünung verlangt. Das Landratsamt Neu-Ulm als endgültige Genehmigungsbehörde hatte dem Bauvorhaben zugestimmt. Der Stadtrat sah in dem Mehrfamilienhaus damals eine Möglichkeit, familienfreundliches Wohnen zu ermöglichen.

    Bürger Peter Gangl beschäftigte dagegen ein weniger brisantes Problem: Ihm war nicht entgangen, dass die Papierkörbe am neuen Dorfplatz in Thal eine Fehlkonstruktion sind. Bürgermeister Janson konnte beruhigen: „Da sind wir dran, das Problem ist bekannt und neue Papierkörbe wird es in Kürze geben.“

    Der Illerberger Paul Jakob sieht rund ums alte Bräuhaus, das derzeit zu einem Mehrfamilienhaus umgebaut wird, ein Verkehrshindernis durch die Absperrgitter. Dafür sollte der Bauherr Straßenbenutzungsgebühr zahlen, so Jakob. Thomas Renz sieht Illerberg als Insel des Lärms. Er kritisierte, dass man von Osten her die Autobahn höre, Lärm verursache auch im Westen die Ortsumgehung Vöhringen (Staatsstraße 2031), aus dem Norden werde man von der Eisenbahn belästigt und von Süden her durch den Zubringer zur A7. Janson sagte dazu, Mobilität sei nun mal mit Lärm verbunden, das sei wohl kaum zu vermeiden. Auf die Frage von Renz, ob es je Lärmmessungen gegeben habe, antwortete Janson, das sei wohl eine Selbstverständlichkeit, nur seien die Werte einem ständigen Wechsel unterworfen.

    Neuer Dorfplatz in Thal kostete 2,7 Millionen Euro

    Einen besonderen Vorschlag brachte Georg Thalhofer ein. Gerade im Hinblick auf die zunehmende Ausländerfeindlichkeit, aber auch durch die Idee eines vereinten Europa komme dem Volkstrauertag eine besondere Bedeutung zu. Die Teilnehmer an dieser Feier würden immer älter. Deshalb sollte die Jugend mit eingebunden werden. Unterstützung erhielt er von Kirchenpfleger Martin Lieble und war sich mit dem Bürgermeister einig, „wir müssen junge Menschen für diesen Tag zu gewinnen“.

    In seinem Rechenschaftsbericht sprach Janson den neuen Dorfplatz in Thal an. Im Jahr 2009 sei der Grundstein mit der Planung für die Umgestaltung gelegt worden. Anfang September dieses Jahres sei der Platz der Öffentlichkeit übergeben worden. Für die Neugestaltung der Unteren Hauptstraße in Thal und für das Anlegen einer Ruhezone mit Landgraben als belebendes Gewässer und Spielgeräten für Kinder habe die Stadt auch viel Geld in die Hand genommen. 2,7 Millionen Euro kostete das Projekt. Darin sind auch die Erneuerung von Wasser- und Abwasserleitung und die Regenentwässerung enthalten.

    Als Positivposten wertete Janson auch die Ansiedlung neuer Gewerbebetriebe, die ihren alten Standort aufgegeben und sich in Illerberg niedergelassen haben. Das sei in Bezug auf die Gewerbesteuer ein erfreulicher Aspekt. Auch neue Wohngebiete gebe es jetzt. Das mache es Illerberger Bürgern möglich, ihr Haus im Heimatort zu bauen. Mit einem Rückblick und Ausblick auf die finanzielle Lage der Stadt schloss Janson. Die Situation stelle sich zwar im Moment positiv dar, aber durch neue Aufgaben im Bereich Kinderbetreuung, die die Kommunen viel Geld kosteten, sei sparsames Wirtschaften angesagt.

    Bereits am Montag fand die Bürgerversammlung in der Kernstadt statt. Den Bericht dazu lesen Sie hier: Führt künftig eine Hängebrücke über die Iller bei Vöhringen?

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