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Vöhringen: Gravestone: Die Auferstehung einer Legende

Vöhringen

Gravestone: Die Auferstehung einer Legende

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    Die Heavy-Metal-Legende aus dem Illertal ist wieder auferstanden: Die Band Gravestone hat sich für vorerst zwei Auftritte wiedervereinigt. Unser Bild zeigt von links: Thomas Sabisch, Klaus Reinelt, Berti Majdan, Mathias Dieth und Thomas Imbacher.
    Die Heavy-Metal-Legende aus dem Illertal ist wieder auferstanden: Die Band Gravestone hat sich für vorerst zwei Auftritte wiedervereinigt. Unser Bild zeigt von links: Thomas Sabisch, Klaus Reinelt, Berti Majdan, Mathias Dieth und Thomas Imbacher.

    Vor mehr als drei Jahrzehnten waren sie Kult, zeitweilig gehörten sie sogar zur Speerspitze des Heavy Metal made in Germany, ihre Alben verkauften sich nicht nur in Deutschland. Sie gaben legendäre Konzerte und waren musikalisch so solide wie ein Stahlblock. Dann kam das selbstverordnete Aus. Ausbildung und Beruf verlangten Priorität. Jetzt ist die Heavy-Metal-Band Gravestone wieder auferstanden. In den besten Mannesjahren greifen die Mitglieder wieder zu den Instrumenten und wollen ihre Fangemeinde im Juni bei „Rock in Zell“ beglücken – und es werden sicherlich viele sein, denn die Nachricht, dass sich

    Was führt eine Band nach 30 Jahren wieder zusammen? „Naja“, sagt Thomas Imbacher, 50, Bauingenieur und Mann am Schlagzeug, „so ganz auseinander waren wir nie. Wir sind seit Ende der 70er-Jahre Freunde. Einmal im Jahr kurz vor Weihnachten treffen wir uns regelmäßig in Vöhringen im Bräuhaus Lepple.“ Berti Majdan, 57, Ergotherapeut und Sänger, erinnert daran, wie die Band entstanden ist: „Wir waren alle in der Schulband des Kollegs der Schulbrüder in Illertissen. Daraus entstand dann Gravestone.“ Mit dabei waren auch Gitarrist Klaus „Doc“ Reinelt, 55, heute Arzt in

    Der zweite Gitarrist Mathias Dieth, 54, promovierter Jurist mit Spezialgebiet Urheberrecht, muss zu den Proben den weitesten Weg zurücklegen – er hat seine Kanzlei in Köln. Er kam einst dem Jugendtraum vom Rockstarruhm von allen am nächsten, denn er spielte nach seinem Ausstieg bei Gravestone für die deutlich erfolgreicheren Sinner und vor allem jahrelang für den einstigen Accept-Sänger Udo Dirkschneider und dessen Band U.D.O.. 1991 hängte er die stockende Profi-Karriere an den Nagel und studierte Rechtswissenschaften.

    Nach der Umbenennung verblasste der alte Ruhm

    Die fünf Musiker waren einst ehrgeizige Jugendliche, mutig und selbstbewusst. Als der Süddeutsche Rundfunk Stuttgart – heute der Südwestfunk – 1983 ein Festival ausschrieb, für das sich Nachwuchstalente bewerben konnten, schickten sie Kassetten als Demos ein. Beim Regionalentscheid in Ulm schnitten Gravestone als beste Band ab. Dem folgte ein großer Auftritt in der Martin-Schleyer-Halle in

    Aber als sich die Band in 48 Crash umbenannte und eher leichtmetallische Klänge produzierte, verblasste der alte Ruhm. Und schließlich holte sie der Alltag ein, der da hieß: Beruf und Familie. „Die Band aufzulösen, fiel mit den dunklen 90er-Jahren zusammen, in der die Hardrock-Szene schwächelte“, formuliert es Thomas Imbacher. Aber bei ihren Treffen in Vöhringen wurden sie immer wieder gefragt, wollt ihr nicht noch einmal auftreten? Die Erinnerung an die erfolgreichen Zeiten der Band lebte bei den Fans fort.

    „Bis wir uns entschlossen, war es ein langer Prozess“, sagt Mathias Dieth. „Die Nachfragen und das Interesse kamen immer von außen. Und wir sagten immer, man könnte es ja mal überlegen“, so Frontmann Berti Majdan.

    Bis jetzt haben Gravestone zwei Auftritte geplant

    Jetzt war jeder in das Laufrad beruflicher Termine eingebunden. „Um wieder aufzutreten, müssen wir alle uns Termine frei schaufeln“, sagt Mathias Dieth. Und das erwies sich als nicht so einfach. Aber dann ging es doch. Sehr oft, wenn Dieth aus Köln nicht anreisen kann, proben die vier Musiker für sich. Und dafür haben sie eine perfekte Lokation gefunden: Geprobt wird im Neu-Ulmer Tanzstudio Lamovida. Eigentümerin ist Sabine Wlodek, Ehefrau von Klaus Reinelt.

    Bis jetzt sind zwei Auftritte geplant. Der erste findet am Freitag, 21. Juni, bei „Rock in (Iller)Zell“ statt. Ein zweiter im Riffelhof in Burgrieden am 5. Oktober ist bereits ausverkauft. Und wie sieht es mit weiteren Shows aus? „Wir überlegen, ob wir 2020 noch mal zusammen spielen. Anfragen gibt es viele“, sagen die Fünf unisono. Aber keinesfalls sei daran gedacht, sich wieder professionell mit Musik zu beschäftigen. Jede Woche ein Konzert zu geben, das sei schon wegen des beruflichen Engagements nicht machbar.

    Eines ist sicher: Gravestone haben so viel Spaß an der Musik, weil sie wissen, wie sie Menschen damit begeistern können. Einige Auftritte wären schon noch möglich, sagt die Band betont vorsichtig. Die Fans würde es freuen. (mit hip)

    Aus der aufstrebenden Illertisser Band Facing Fears sind kürzlich zwei Mitglieder ausgetreten. Mehr dazu, lesen Sie hier: Facing Fears schocken ihre Fans

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