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Vöhringen: Führt künftig eine Hängebrücke über die Iller bei Vöhringen?

Vöhringen

Führt künftig eine Hängebrücke über die Iller bei Vöhringen?

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    Bei Legau im Landkreis Unterallgäu können Besucher auf einer Hängebrücke die Iller überqueren. Ein ähnliches Projekt könnte man sich auch bei Vöhringen vorstellen.
    Bei Legau im Landkreis Unterallgäu können Besucher auf einer Hängebrücke die Iller überqueren. Ein ähnliches Projekt könnte man sich auch bei Vöhringen vorstellen. Foto: Archivfoto: Christina Bleier, Lew

    Für Erholungssuchende ist die renaturierte Iller bei Vöhringen ein beliebtes Ausflugsziel: Das Wasser plätschert über Steine hinweg, Kiesbänke laden zum Verweilen ein. Kein Wunder also, dass der Zugang zum Fluss in der Region gerne als Beispiel für eine gelungene Ökologisierung hergenommen wird. Bei

    Neu ist das Thema in Vöhringen nicht: Bereits vor zwei Jahren hatte Bürger Alois Heinrich angeregt, zwischen Senden und Vöhringen eine Hängebrücke zu bauen. Im Vorfeld der diesjährigen Versammlung hatte der Vöhringer nun noch einmal nachgehakt und sich über den aktuellen Stand des Vorhabens erkundigt. Zwar hatte Bürgermeister Karl Janson die Idee bereits 2016 zugesagt, da die Brücke zwar „wünschenswert“ aber nicht „dringlich und notwendig“ sei, wurde bislang nichts vorangetrieben. Neue Möglichkeiten könnte nun das Projekt „Kulturlandschaft Untere Iller erleben“ bringen.

    Das Projekt soll die Iller erlebbar machen

    Ziel des Vorhabens ist es, die Iller für Menschen erlebbar zu machen, wie Ralf Klocke von den Bayerischen Elektrizitätswerken (BEW) in Vöhringen sagte. Klocke stellte das Konzept hinter dem Projekt, dessen Träger die BEW sind, in der Bürgerversammlung vor. So sollen zwischen Vöhringen und Buxheim im Unterallgäu beispielsweise Themenrunden am Gewässer entwickelt werden (wir berichteten) . Angedacht sind verschiedene Erlebnisstationen, die die Iller für Bewohner und Besucher attraktiver machen sollen – und über die historischen und ökologischen Besonderheiten der Region informieren.

    Darüber hinaus können sich Kommunen mit ihren eigenen Ideen einbringen, erklärte Klocke. So sei in Illertissen etwa eine Uferaufweitung angedacht (Lesen Sie dazu: Wie Illertissen das Illerufer zum Erlebnis machen will), in Altenstadt ein Erlebnissteg über den Illerkanal ( Mit welchen Projekten die Iller wieder gesund werden soll). Und in Vöhringen könne über den Bau einer Hängebrücke nachgedacht werden. Der Vorteil für die Gemeinden, die sich am Projekt beteiligen: Es fließen Fördergelder – einerseits vom Projektträger selbst, andererseits aus dem europäischen Leader-Programm. Zwischen 30 und 40 Prozent der Gesamtkosten müsse die Kommune am Ende übernehmen, so Klocke.

    Hängebrücke bei Legau als Beispiel

    Beim Bau einer Hängebrücke würde an der Stadt wohl dennoch ein großer Batzen hängen bleiben. Als bereits umgesetztes und vergleichbares Projekt führte der Leiter der Sparte Wasserbau den Illersteg bei Legau im Unterallgäu auf. Vor gut drei Jahren wurde dort eine Hängebrücke mitsamt 26 Meter hoher Aussichtsplattform eingeweiht. Die damaligen Kosten: rund 750000 Euro. Diese dürften angesichts der vollen Auftragsbücher der Bauunternehmer mittlerweile aber höher liegen, sagte Klocke. Ob sich die Stadt Vöhringen ein ähnliches Projekt leisten möchte und kann, ist also ungewiss.

    Denn in der Stadt standen und stehen viele weitere Maßnahmen an. Bürgermeister Janson zählte in der Versammlung einige davon auf. Der Rathauschef sprach in diesem Jahr vor kleinem Publikum – rund 40 Personen (Stadträte und Verwaltungsmitarbeiter nicht mitgezählt) lauschten den Ausführungen Jansons im Wolfgang-Eychmüller-Haus. Strittige Themen gab es für die Bewohner der Kernstadt wohl nicht zu besprechen. Bis auf den Sachstand zur Hängebrücke, den Alois Heinrich schriftlich angefragt hatte, meldete sich kein Bürger zu Wort. So blieb es bei einem vortragslastigen Abend, den Janson mit einem etwa 60-minütigen Rechenschaftsbericht bestritt.

    Dorfplatz in Thal wurde umgestaltet

    Der Bürgermeister ging dabei unter anderem auf die Finanzlage der Stadt ein. Eine positive Entwicklung: Die Einnahmen aus der Gewerbesteuer stiegen zuletzt. Im Jahr 2017 lagen sie mit rund 7,7 Millionen Euro um knapp drei Millionen Euro über dem Rechnungsergebnis des Vorjahres. „Dieser positive Trend scheint sich 2018 fortzusetzen“, so Janson. Auch neue Schulden musste die Stadt im vergangenen Jahr nicht machen – trotz einiger großer Bauvorhaben: So stand etwa die Umgestaltung des Dorfplatzes in Thal auf der Agenda. Rund 1,5 Millionen Euro wurde 2017 dafür aufgebracht, sagte Janson. Zudem sei etwa in den Bau des Schülerhorts an der Grundschule Nord, die Neugestaltung des Schulhofs und des Westtrakts der Uli-Wieland-Mittelschule sowie den Ausbau der Falken- und Winterstraße investiert worden.

    Und auch 2018 reißen die Projekte nicht ab: Weil in der Stadt eifrig gebaut werde, entstehen neue Wohngebiete derzeit zwischen Falkenstraße und Storchenweg, im Bereich des Berliner Rings und der Witzighauser Straße Nord in Illerberg. Für Menschen mit geringem Einkommen wird bezahlbarer Wohnraum geschaffen: Für ein Mehrfamilienhaus an der Schützstraße in

    Kita Rappelkiste in Vöhringen wird erweitert

    Für die kleinsten Bewohner der Stadt wird ebenfalls Platz gemacht. Im Mai wurde die aufgestockte Kinderkrippe St. Michael in Betrieb genommen, die Kita Rappelkiste soll erweitert und im Nordwesten der Stadt in den kommenden Jahren womöglich gleich eine ganz neue Kita errichtet werden. Nicht zuletzt wird es auch für die Vöhringer Feuerwehr neue Räume geben. Für rund 700 000 Euro soll das Gerätehaus umgebaut werden. Voraussichtlicher Baubeginn: Frühjahr 2019.

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